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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Schultern hoch. »Ich schätze, das wäre möglich, auch wenn ich nicht viel über den Transport von Steinmetzarbeiten in diesem Ausmaß weiß. Ich habe mir die Dominie Dirtch genau angesehen; sie schienen aus einem einzigen Fels geschlagen zu sein. Zusammengesetzt waren sie nicht, jedenfalls nicht die eine, die wir gesehen haben.«
    »Und … weiter?«
    »Joseph Ander war ein Zauberer, und die Zauberer aus seiner Zeit waren zu Dingen fähig, die selbst Zedd erstaunlich fände. Vielleicht hat Joseph Ander diesen Fels einfach als Ausgangspunkt benutzt.«
    »Was meinst du damit? Inwiefern?«
    »Das weiß ich nicht. Von Magie verstehe ich nicht so viel wie du – vielleicht kannst du es mir erklären. Aber angenommen, er hätte einfach für jede Dominie Dirtch einen kleinen Felsen von hier zu jener Stelle mitgenommen, wo sie sich heute befinden, und sie dort vergrößert.«
    »Sie dort vergrößert?«
    Richard breitete hilflos die Hände aus. »Was weiß ich. Vielleicht hat er den Felsen mit Hilfe von Magie wachsen lassen oder sogar die Gesteinsstruktur als eine Art Anleitung benutzt, um daraus mit Hilfe von Additiver Magie die Dominie Dirtch herzustellen.«
    »Erst dachte ich, du würdest mit irgendeiner verrückten Idee aufwarten«, meinte Kahlan. »Aber soweit ich mich mit Magie auskenne, klingt das eigentlich ganz vernünftig.«
    Richard war erleichtert, sich nicht blamiert zu haben. »Ich denke, ich schwimme hinüber zu der Höhle und sehe nach, was sich dort befindet.«
    »Gar nichts, nach allem, was ich gehört habe. Nichts weiter als eine heiße Höhle. Sie ist nicht tief – gerade mal zwanzig Fuß.«
    »Na ja, ich mag Höhlen zwar nicht besonders, aber es kann wohl nicht schaden, sich dort einmal umzusehen.«
    Richard zog sein Hemd aus und drehte sich zum Wasser um.
    »Willst du deine Hosen nicht ausziehen?«
    Richard blickte sich um und sah ihr listiges Grinsen.
    »Ich wollte den Pferdegeruch herauswaschen.«
    »Och«, tat Kahlan übertrieben enttäuscht.
    Grinsend wandte Richard sich wieder dem Wasser zu, um hineinzuspringen. Er wollte sich gerade hineinfallen lassen, als ihn ein Rabe kreischend attackierte. Richard musste zurückspringen, um von dem großen Vogel nicht getroffen zu werden.
    Den Arm nach hinten gestreckt, machte Richard Kahlan ein Zeichen, wieder vom Felsen hinunterzusteigen.
    Der Vogel krächzte, laut hallte sein Schrei von den Bergen wider. Der Vogel stieß abermals auf sie herab und verfehlte knapp Richards Kopf. Kreisend stieg der Vogel immer höher. Die Luft pfiff durch sein Gefieder, als er auf sie herabstürzte und sie vom Wasser fortdrängte.
    »Hat der Vogel den Verstand verloren?«, fragte Kahlan. »Vielleicht will er sein Nest schützen? Oder verhalten sich Raben immer so?«
    Richard hielt sie fest am Arm gepackt und drängte sie zurück unter die Bäume. »Raben sind intelligente Vögel, die ihre Nester verteidigen, aber manchmal verhalten sie sich eigenartig. Ich fürchte, dieses Exemplar ist mehr als nur ein Rabe.«
    »Mehr als nur ein Rabe? Was meinst du damit?«
    Der Vogel ließ sich auf einem Ast nieder und plusterte, offenkundig mit sich selbst zufrieden, sein glänzend schwarzes Gefieder auf, wie Raben dies gewöhnlich tun.
    Richard nahm sein Hemd, als sie es ihm reichte. »Ich würde sagen, er ist eine Chimäre.«
    Der Vogel schien ihn selbst auf diese Entfernung noch zu hören. Er schlug mit den Flügeln, hüpfte auf dem Ast hin und her und wirkte ziemlich aufgeregt.
    »Erinnerst du dich noch an die Bibliothek? An den Raben draußen vor dem Fenster, der sich so auffällig verhalten hat?«
    »Bei den Gütigen Seelen«, flüsterte sie in einer Mischung aus Angst und Sorge. »Meinst du, es ist derselbe? Glaubst du, er ist uns den ganzen Weg hierher gefolgt?«
    Richard drehte sich kurz zu ihr um. »Und wenn es eine Chimäre ist, die uns belauscht hat und hier heraufgeflogen ist, um auf uns zu warten?«
    Jetzt wirkte Kahlan echt verängstigt. »Was sollen wir tun?«
    Sie langten bei ihren Pferden an. Richard riss den Bogen vom Sattel und zog einen Pfeil mit Stahlspitze aus dem Köcher.
    »Ich glaube, ich sollte ihn töten.«
    Im selben Augenblick, als Richard hinter dem Pferd hervorkam, erspähte der Vogel den Bogen und sprang – es war fast ein Aufschrecken – mit einem lauten Krächzen in die Höhe, als hätte er nicht erwartet, Richard könnte zu einer Waffe greifen.
    Als Richard den Pfeil einlegte, flog der Vogel unter wildem Krächzen und Gekreische auf.
    »Also«,

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