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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wollt. Warum wollt Ihr uns in Euren Krieg hineinziehen, einen Krieg, den wir nicht wollen?
    Hört auf die Kinder, denn ihre Worte sind Worte der Weisheit!
    Es gibt keinen Grund, zu feindseligen Handlungen Zuflucht zu nehmen, bevor man miteinander gesprochen hat. Würde Euch das Leben unschuldiger Kinder interessieren, Ihr würdet Euch mit der Imperialen Ordnung zusammensetzen und Eure Streitigkeiten ausräumen. Die Imperiale Ordnung ist bereit dazu, warum nicht Ihr? Könnte es sein, dass Ihr diesen Krieg wollt, um etwas zu erobern, das Euch nicht gehört? Um diejenigen zu versklaven, die Euch ablehnen?
    Hört auf die weisen Worte all dieser Kinder und, bitte, im Namen all dessen, was gut und redlich ist, gebt dem Frieden eine Chance!«
    Die Menge griff den Spruch auf: »Gebt dem Frieden eine Chance! Gebt dem Frieden eine Chance. Gebt dem Frieden eine Chance.« Der Mann ließ sie eine Weile gewähren, dann hob er erneut an.
    »Unser neuer Herrscher hat viel Arbeit für uns! Wir sind dringend auf seine führende Hand angewiesen. Warum will Lord Rahl unseren Herrscher unbedingt von der Arbeit für das Volk abhalten? Wieso will Lord Rahl unsere Kinder einer so großen Gefahr aussetzen?
    Aus Habgier!«, schrie der Mann selbst die Antwort auf seine Frage heraus. »Aus Habgier.«
    Kahlan legte Richard eine tröstende Hand auf die Schulter. Er musste mit ansehen, wie sein ganzes Werk in der Glut eines Feuers aus Lügen verbrannte.
    »Gütiger Schöpfer«, rief Direktor Prevot, seine gefalteten Hände gen Himmel reckend, »wir danken Dir für unseren neuen Herrscher, einen Mann von unerreichten Fähigkeiten und nie da gewesener Hingabe, den sittlichsten Mann, der je über uns geherrscht hat. Bitte, gütiger Schöpfer, gib ihm die Kraft, den ruchlosen Methoden des Lord Rahl zu widerstehen.«
    Direktor Prevot breitete die Arme aus. »Ich bitte euch, liebe Leute, seht euch diesen von weit her gekommenen Mann doch an. Einen Mann, der die Mutter Konfessor der gesamten Midlands zum Weib genommen hat.«
    In der Menge wurde zunehmend Unmut laut – schließlich war die Mutter Konfessor ihre Mutter Konfessor.
    »Dabei hat dieser Mann, der lauthals, damit ihn alle hören können, seine moralische Führerschaft, sein Bedürfnis nach Gerechtigkeit hinausposaunt, bereits eine andere Frau! Wohin er auch geht, nimmt er sie mit, hochschwanger mit einem Kind von ihm! Doch noch während diese andere Frau sein ungeborenes Kind in sich trägt, heiratet er die Mutter Konfessor, die er ebenfalls als seine Konkubine mit sich schleppt! Wie viele Frauen will dieser sündige Mann noch nehmen, um seine gottlosen Nachkommen zu zeugen? Wie viele Bastarde hat er hier in Anderith schon in die Welt gesetzt? Wie viele unserer Frauen sind hier seiner grenzenlosen Lust zum Opfer gefallen?«
    Die Menge war aufrichtig bestürzt. Von den moralischen Begleiterscheinungen abgesehen, war dies eine Schande für die Mutter Konfessor.
    »Diese andere Frau gibt voller Stolz zu, die Gemahlin des Lord Rahl zu sein und bestätigt obendrein, dieses Kind sei von ihm! Was für ein Mann ist das?
    Lady Chanboor war so bestürzt über dieses unsittliche Verhalten, dass sie sich weinend in ihre Gemächer zurückziehen musste, um ihre Fassung wieder zu finden! Der Herrscher ist außer sich über den Affront, ein solches Betragen nach Anderith hineinzuschleppen. Sie beide fordern euch auf, vertreibt dieses brunftige Schwein aus D’Hara!«
    Du Chaillu zupfte Richard am Ärmel. »Das ist nicht wahr. Ich werde gehen und es ihnen erklären, damit sie erkennen, dass daran nichts Böses ist, wie dieser Mann behauptet.«
    Richard hielt sie zurück. »Du wirst nichts dergleichen tun. Diese Menschen würden nicht auf dich hören.«
    Jiaan ereiferte sich. »Unsere Seelenfrau würde sich niemals unmoralisch verhalten. Sie muss erklären, dass sie dem Gesetz gemäß gehandelt hat.«
    »Jiaan«, wandte Kahlan ein, »Richard und ich kennen die Wahrheit. Du und Du Chaillu und die anderen, die euch begleiten, ihr alle kennt die Wahrheit. Das allein zählt. Diese Menschen haben kein Gehör dafür. Auf diese Weise gewinnen Tyrannen die Gunst des Volkes: mit Lügen.«
    Richard hatte genug gesehen und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als mitten in der Menge leuchtend orange eine Stichflamme in die Höhe schoss. Vermutlich hatte eine Kerze das Kleid eines Mädchens in Brand gesetzt. Es stieß einen durchdringenden Schrei aus; sein Haar fing Feuer.
    An der Geschwindigkeit des Feuers erkannte

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