Die Seele des Feuers - 10
nicht genau, wie die Dominie Dirtch funktionieren.«
»Dann fragen wir eben jemand von hier«, meinte Kahlan.
»Sie benutzen diese Waffe nicht, auf ihre Kenntnisse können wir uns nicht verlassen. Sie wissen lediglich, dass sie im Falle eines Angriffs die Dinger anschlagen müssen und der Feind dann getötet wird.«
»Lord Rahl, wenn alle Truppen von der Überwachung der Abstimmung zurückgekehrt sind, verfügen wir über eintausend Mann.
Wir können die Dominie Dirtch auf breiter Front einnehmen, woraufhin General Reibisch seine Armee sicher hindurchschaffen könnte. Anschließend können wir mit Hilfe seiner Truppen die übrigen entlang der gesamten Grenze in unseren Besitz bringen, sodass die Imperiale Ordnung sie unmöglich passieren kann. Vielleicht rücken sie sogar im Glauben an, sie passieren zu können. Dann hätten wir Gelegenheit, die Dominie Dirtch gegen sie einzusetzen.«
Richard rollte die Kerze auf dem Tisch beim Zuhören ein ums andere Mal zwischen seinen Fingern hin und her.
»Die Sache hat einen Haken«, meinte er schließlich, »und zwar den, von dem ich bereits sprach: Wir wissen nicht, wie sie funktionieren.«
»Im Wesentlichen wissen wir, wie diese Dinger funktionieren«, meinte Kahlan, deren Enttäuschung zusehends wuchs.
»Das Problem ist nur«, wandte Richard ein, »wir wissen nicht genug. Erstens sind wir nicht imstande, sämtliche Dominie Dirtch entlang der Grenze einzunehmen. Es sind zu viele – sie ziehen sich an der gesamten Grenze entlang. Wir könnten, wie Ihr vorgeschlagen habt, Captain, ein paar einnehmen.
Doch genau darin liegt das Problem. Erinnert Ihr Euch noch, als wir sie passierten? Wie diese Leute getötet wurden, als die Dominie Dirtch erklungen sind?«
»Ja, aber wir wissen nicht, weshalb sie erklungen sind«, meinte Kahlan. »Außerdem, welchen Unterschied macht das?«
»Angenommen, wir bringen ein Teilstück der Dominie Dirtch in unsere Gewalt«, erklärte Richard, dessen Blick zwischen Kahlan und Captain Meiffert hin und her wanderte, »und teilen General Reibisch daraufhin mit, es sei sicher, die Armee ins Land zu bringen. Und weiterhin angenommen, an irgendeiner anderen Stelle schlagen die anderischen Soldaten, die nach wie vor die Kontrolle über die Dominie Dirtch haben, die ihren an, während all diese Soldaten sich in etwa vor ihnen befinden?«
»Na und?«, meinte Kahlan. »Sie werden viel zu weit entfernt sein.«
»Bist du sicher?« Richard neigte sich zu ihr hin, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Was ist, wenn dadurch alle ausgelöst werden? Und was ist, wenn sie wissen, wie man die gesamte Reihe zum Klingen bringt?
Erinnerst du dich noch, wie wir die Grenze überschritten haben und sie meinten, alle Dominie Dirtch seien erklungen, und jeder, der sich vor ihnen aufgehalten habe, sei getötet worden?«
»Aber sie wussten doch gar nicht, wieso alle erklungen waren«, wandte Kahlan ein. »Die Soldaten haben sie jedenfalls nicht angeschlagen.«
»Woher willst du wissen, dass nicht irgendwo entlang der gesamten Linie jemand seine Dominie Dirtch angeschlagen und sie damit alle zum Klingen gebracht hat? Möglicherweise aus Versehen, und jetzt geben sie es aus Angst vor Bestrafung nicht zu. Oder vielleicht hat einer dieser jungen Soldaten sie einfach aus Langeweile ausprobieren wollen?
Angenommen, dasselbe passiert, während unsere gesamte Armee dort draußen vor diesen mörderischen Dingern steht? Kannst du dir das vorstellen? General Reibisch verfügt über annähernd einhunderttausend Mann – mittlerweile vielleicht schon mehr. Kannst du dir vorstellen, wie seine gesamte Streitmacht auf einen Schlag getötet wird?«
Richards Blick wanderte von Kahlans ruhigem Gesicht hinüber zur besorgten Miene des Captains. »Unsere gesamten Streitkräfte hier unten im Süden wären mit einem Schlag tot. Versuch dir das vorzustellen.«
»Aber ich glaube nicht, dass…«, begann Kahlan.
»Willst du etwa das Leben all dieser jungen Männer allein auf deinen Glauben hin aufs Spiel setzen? Bist du deiner Sache so sicher? Ich weiß nicht, ob die Dominie Dirtch auf diese Art gemeinsam funktionieren, aber angenommen, sie tun es? Möglicherweise bringt eine, im Zorn angeschlagen, all die anderen zum Erklingen? Kannst du mit Sicherheit sagen, dass das nicht stimmt?
Ich bin nicht bereit, das Leben dieser tapferen Männer so ohne weiteres aufs Spiel zu setzen. Du vielleicht?« Richard blickte wieder zu Captain Meiffert. »Oder Ihr? Seid Ihr eine
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