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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nach einem Hinweis zu suchen, wie man die Chimären unschädlich machen konnte, davor jedoch hatte Richard die positiven Dinge, von denen er diesen Menschen bereits erzählt hatte, noch einmal bekräftigen wollen.
    Während der letzten Tage hatten es die Chimären immer schlimmer getrieben; sie schienen allgegenwärtig zu sein. Richard und Kahlan hatten einige ihrer Soldaten gerade noch zurückhalten können, bevor sie, überwältigt vom unwiderstehlichen Ruf des Todes, ins Feuer oder ins Wasser sprangen; bei anderen waren sie nicht mehr rechtzeitig gekommen. Keiner von ihnen hatte viel geschlafen.
    Die versammelte Menschenmenge stimmte einen Sprechchor an. »Nie wieder Krieg. Nie wieder Krieg. Nie wieder Krieg.« Es war ein dumpfes, anhaltendes Brummen, tief und beharrlich, wie das Beben eines fernen Donners.
    Richard fand diese Einstellung durchaus redlich und begrüßte sie von ganzem Herzen, trotzdem beunruhigte ihn der Zorn in den Augen der Menschen und der Unterton in ihren Stimmen, während sie die Worte monoton herunterleierten. Eine Weile ging es so weiter, einem von der Ebene heranrollenden Donner gleich, anschwellend und zunehmend lauter werdend.
    Ein Mann in der Nähe der Plattform hatte sein kleines Mädchen auf die Schultern gehoben, damit die anderen sie sehen konnten. »Sie möchte etwas sagen! Lasst sie sprechen! Hört, was mein Kind zu sagen hat!«
    Aus der Menge kamen aufmunternde Rufe. Das Mädchen, zehn oder zwölf Jahre alt, kletterte die seitlichen Stufen hinauf, marschierte entschlossen quer über die Plattform und trat an das Geländer. Die Menge verstummte, um sie anzuhören.
    »Bitte, lieber Schöpfer, erhöre unsere Gebete. Hindere Lord Rahl daran, Krieg zu machen«, verkündete sie mit dem allzu sehr vereinfachenden Eifer der Heranwachsenden. Sie sah zu ihrem Vater hinüber; auf sein Nicken hin fuhr sie fort. »Wir wollen diesen Krieg nicht. Bitte, lieber Schöpfer, mach, dass Lord Rahl dem Frieden eine Chance gibt.«
    Richard fühlte sich, als hätte ein Pfeil aus Eis sein Herz durchbohrt. Er wollte es diesem Kind erklären, wollte ihm tausend Dinge erklären, wusste aber, es würde nicht ein einziges davon verstehen. Kahlans Hand auf seinem Rücken war nur ein schwacher Trost.
    Ein anderes Mädchen, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger, kletterte die Stufen hinauf, um dem ersten beizupflichten: »Bitte, lieber Schöpfer, mach, dass Lord Rahl dem Frieden eine Chance gibt.«
    Eine Schlange bildete sich, Eltern trugen Kinder jeden Alters zu den Stufen. Ihre Botschaft klang stets ähnlich, die meisten traten einfach vor und sagten: »Gib dem Frieden eine Chance«, bevor sie zu ihren Eltern zurückkehrten, manche offenkundig ohne recht zu begreifen, was sie da sagten.
    Für Richard stand außer Frage, dass diese Kinder die Worte den ganzen Tag lang einstudiert hatten. Das waren nicht die Worte von Kindern, was dem Schmerz jedoch kaum etwas von seiner Schärfe nahm, denn er wusste, sie waren von ihnen überzeugt.
    Einige der Kinder sträubten sich, andere waren nervös, die meisten wirkten allerdings stolz und glücklich, Teil dieses großen Ereignisses zu sein. An der Leidenschaft in ihren Stimmen erkannte er, dass die Größeren im Glauben waren, tief schürfende Worte von sich zu geben, die die Chance hatten, den Lauf der Geschichte zu ändern und ein Ereignis zu verhüten, das ihnen wie der sinnlose Verlust des Lebens und wie eine Katastrophe, aus der nichts Gutes erwachsen konnte, vorkommen musste.
    Ein kleiner Junge fragte: »Lieber Schöpfer, warum will Lord Rahl den Kindern wehtun? Mach, dass er dem Frieden eine Chance gibt.«
    Die Menge geriet außer sich, als sie ihm zujubelte. Als er die Reaktion sah, wiederholte er seine Worte und erhielt wieder Riesenbeifall. Viele in der Menge weinten.
    Richard und Kahlan tauschten einen Blick aus, der keiner Worte bedurfte. Sie beide wussten, dies war keine spontane Meinungsäußerung, dies war eine vorbereitete und einstudierte Botschaft. Seit einer ganzen Weile schon hatten sie Berichte über derartige Vorkommnisse erhalten, es jedoch mit eigenen Augen zu sehen, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren.
    Schließlich erstieg ein Mann, den Richard als Direktor mit Namen Prevot erkannte, die Plattform.
    »Lord Rahl, Mutter Konfessor«, schrie der Mann über die Menge hinweg, »wenn Ihr mich jetzt in diesem Augenblick hören könntet, würde ich Euch fragen, warum Ihr unser friedliebendes Volk mit Eurer schändlichen Magie überziehen

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