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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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elender Fußmarsch, und schließlich übermannte sie die Erschöpfung – was sie niemals leichthin zugegeben hätte. Richard und Jiaan wechselten sich ab und trugen sie den Rest des Weges.
    Aus einem Grund jedoch war Richard dankbar für den Regen. Er hatte die Gemüter der Menschenmenge in Fairfield abgekühlt und sie dazu gebracht, nach Hause zu gehen.
    Normalerweise hätte Richard darauf bestanden, dass Du Chaillu sich sofort in ihr eigenes Zelt begab, nach den Ereignissen in Fairfield hatte er jedoch Verständnis für ihre niedergeschlagene Stimmung und sah ein, dass sie Gesellschaft nötiger hatte als Ruhe. Kahlan hatte dies offenbar ebenfalls eingesehen, denn statt die Seelenfrau – wie zuvor schon öfter geschehen – aus ihrem Zelt zu jagen, reichte sie ihr mit der Bemerkung, das werde ihren Magen beruhigen, einen getrockneten Tavakeks, an dem sie lutschen sollte. Kahlan ließ Du Chaillu auf die wattierte Decke herunter, die ihr Bett bildete, und trocknete ihr mit einem Handtuch Gesicht und Haar ab, während Jiaan ein paar trockene Kleider holen ging.
    Richard setzte sich an den kleinen Klapptisch, an dem er Nachrichten, Befehle und Briefe schrieb, meist an General Reibisch. Nach seinem Aufenthalt in der Stadt wollte er den General unbedingt benachrichtigen und ihm den Befehl zum Einmarsch nach Anderith geben.
    Draußen vor dem Zelt bat eine gedämpfte Stimme um Einlass. Als Richard ihn gewährte, hob Captain Meiffert die schwere Zeltöffnung an und stützte sie mit einer Stange ab, um den Regen mit diesem kleinen Vordach vom Eingang selbst fern zu halten. Vor dem Eintreten schüttelte er sich, so gut dies unter dem winzigen Vordach möglich war.
    »Captain«, begrüßte Richard den Mann, »ich möchte Euch und Eure Männer zu den Berichten gratulieren. Sie haben die Vorgänge in Fairfield vollkommen zutreffend wiedergegeben. Die Seelen wissen, wie gerne ich Euch anbrüllen und die Boten für einen Irrtum oder das Ausschmücken von Fakten entlassen würde, doch bedauerlicherweise bin ich dazu außerstande. Sie hatten leider Recht.«
    Captain Meiffert schien nicht erfreut darüber, Recht zu behalten. Die Situation war nicht dazu angetan, sich über sie zu freuen. Er wischte sich mit einem Finger die nassen blonden Haare aus der Stirn.
    »Lord Rahl, meiner Ansicht nach sollten wir General Reibisch jetzt nach Süden, nach Anderith, marschieren lassen. Die Lage spitzt sich mit jedem Tag weiter zu. Ich bin im Besitz eines ganzen Stapels von Berichten über Sondereinheiten der anderischen Garde. Diesen Berichten zufolge sind sie mit den regulären Truppen der anderischen Armee, wie wir sie gesehen haben, in keiner Weise zu vergleichen.«
    »Der Captain hat Recht«, meinte Kahlan von ihrem Platz auf dem Boden neben Du Chaillu. »Wir müssen unbedingt in die Bibliothek und versuchen etwas zu finden, das uns gegen die Chimären hilft. Wir haben nicht die Zeit, den Verleumdungen entgegenzuwirken, mit denen man die Menschen dazu bringen will, uns abzulehnen.«
    »Das gilt doch nur für hier«, meinte Richard.
    »Bist du da so sicher? Und wenn nicht? Außerdem, wie ich bereits sagte, haben wir nicht genügend Zeit, uns damit abzugeben. Es gibt wichtigere Dinge, um die wir uns Gedanken machen müssen.«
    »Ich kann der Mutter Konfessor nur zustimmen«, beharrte Captain Meiffert.
    »Und ich werde mich darauf verlassen müssen, dass die Wahrheit siegt. Was können wir denn sonst noch tun? Sollen wir die Menschen anlügen, damit sie sich auf unsere Seite schlagen?«
    »Alles scheint für unsere Gegner zu arbeiten«, gab Kahlan zu bedenken.
    Richard strich sich das nasse Haar aus der Stirn. »Schau, ich würde nichts lieber tun, als General Reibisch hierher beordern, aber das ist ausgeschlossen.«
    Captain Meiffert wischte sich Wasser vom Kinn. Der Mann schien den Grund für Richards Abneigung geahnt zu haben und hatte sich eine Antwort zurechtgelegt.
    »Wir haben genügend Männer hier, Lord Rahl. Wir könnten den General benachrichtigen und die Dominie Dirtch, bevor er in Sichtweite kommt, von der anderischen Armee übernehmen und unsere Truppen sicher hindurchlassen.«
    »Genau diesen Plan habe ich schon tausendmal in Gedanken durchgespielt«, sagte Richard. »Ein Umstand jedoch lässt sämtliche Warnglocken in meinem Kopf erklingen.«
    »Und der wäre?«, wollte Kahlan wissen.
    Richard drehte sich auf seinem kleinen Klappstuhl zur Seite, um sich gleichzeitig an sie und an den Captain wenden zu können.
    »Wir wissen

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