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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nichts als fort, alles andere war ihr egal. Sie wollte einfach nur mit dem Leben davonkommen.
    Beata umklammerte den roten, ledernen Ärmel. »Ich bin Beata.«
    »Schön für dich. Gehen wir.«
    Die Frau sprang auf und rannte geduckt los. Beata folgte ihr, ihre gebückte Art zu rennen imitierend. Hinter einem Soldaten, der ihnen im Weg stand, richtete sich die Frau auf und trat ihm die Beine weg. Er schlug krachend auf den Rücken. Noch bevor er etwas rufen konnte, warf sie sich auf ihn und zertrümmerte ihm mit einem Ellenbogenstoß die Luftröhre. Zwei weitere schnelle Stöße brachten ihn endgültig zum Schweigen.
    »Wie habt Ihr das gemacht?«, fragte Beata verblüfft.
    Sie stieß Beata neben dem Mann in eine mit dichtem Gras bewachsene Stelle. »Jahrelanges Training im Töten. Es ist mein Beruf.« Sie sah abermals prüfend zu den Dominie Dirtch hinüber. »Du wartest hier und zählst bis zehn, dann folgst du mir. Zähl nicht zu schnell.«
    Ohne Beatas Antwort abzuwarten, sprang sie auf und rannte in vollem Tempo los. Einige Männer beobachteten sie verwirrt, da sie nicht etwa zu fliehen versuchte, sondern auf einen Punkt inmitten der Soldaten zuhielt. Die Frau schlüpfte zwischen den um die Dominie Dirtch herumtrabenden Pferden mit ihren johlenden und grölenden Reitern hindurch.
    Der Kerl, der Estelle festhielt, drehte sich um. Die Frau in Rot zerrte den Schlegel aus seiner Halterung, riss ihn aus den Sicherungen. Die Sicherungen verliehen ihm beim Herausreißen zusätzlichen Schwung. Als der Schlegel dem Mann gegen den Kopf prallte, hörte Beata, die endlich bei zehn angelangt war, das Krachen seines Schädels bis zu der Stelle, wo sie lag. Er kippte rücklings über das Geländer und stürzte zwischen die Hufe der Pferde.
    Von Entsetzen gepackt, sprang Beata auf und rannte los.
    Die Frau riss den Schlegel mit einer mächtig ausholenden Bewegung herum und schlug ihn gegen die Dominie Dirtch.
    Die Welt erzitterte unter dem dumpfen Brummen der erklingenden Waffe. Das Geräusch war überwältigend, als könnte es einem die Zähne aus dem Kiefer rütteln und Beatas Schädel durch die Vibration zum Platzen bringen.
    Die Männer auf den Pferden draußen vor ihr schrien auf, ihre Pferde ebenso. Die Schreie rissen unvermittelt ab, als Ross und Reiter in einer blutigen Explosion zerfetzt wurden. Einige Soldaten, die noch immer um die Dominie Dirtch herumgaloppierten, konnten nicht rechtzeitig stehen bleiben. Schliddernd oder fallend überschritten sie die Schwelle ihres Todes.
    Beata rannte nach besten Kräften, obwohl sie das Gefühl hatte, das entsetzliche Geläut der Dominie Dirtch reiße ihr die Gelenke auseinander.
    Den Schlegel schwingend, prügelte die Frau Soldaten von ihren Pferden. Sie packte Estelle am Arm und schleuderte sie geradezu die Stufen hinunter, während Beata die Zügel zweier verängstigter Tiere ergriff.
    Die Soldaten befanden sich in einem Zustand panikartiger Verwirrung. Sie wussten nicht, was mit der Waffe geschehen, ob sie ein zweites Mal erklingen und sie ebenfalls töten würde. Beata packte eine völlig aufgelöste und verängstigte Estelle am Arm.
    Die Frau in Rot sprang vom Geländer auf den Rücken eines hoch zu Pferde sitzenden Mannes, dabei nach wie vor den abgebrochenen Hals des schwarzen Fläschchens in der Hand. Sie fasste den Mann um seine Taille und bohrte ihm die abgebrochene Flasche mit einer Drehung ins Auge. Er stürzte schreiend von seinem Pferd.
    Dann rutschte sie nach vorne in den Sattel und ergriff die Zügel. Als sie das erschöpfte Tier erreichte, auf dem sie hergekommen war, schnappte sie sich ihre Satteltaschen und jagte ihr Pferd mit einem wilden Schrei in vollem Tempo Richtung Fairfield.
    »Rauf!«, schrie Beata die benommene und verblüffte Estelle an.
    Glücklicherweise erkannte die Anderierin ihre Chance zu fliehen und ergriff sie, während Beata sich ebenfalls auf ein Pferd hinaufmühte. Die beiden Pferde drehten sich in der Verwirrung einmal um sich selbst.
    Soldaten nahmen die Verfolgung der Frau im roten Lederanzug auf. Beata war keine erfahrene Reiterin, trotzdem wusste sie, was zu tun war. Sie hämmerte mit den Fersen gegen die Rippen des Tieres; Estelle tat es ihr nach.
    Die beiden, die eine Hakenierin, die andere Anderierin, ritten um ihr Leben.
    »Wohin reiten wir, Sergeant?«, rief Estelle.
    Beata hatte keine Ahnung, in welche Richtung sie floh, sie floh einfach.
    Sie wollte ihre Uniform loswerden. Auch sie war nichts weiter als ein grausamer Scherz,

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