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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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abzugeben, wird Kaiser Jagang jetzt die entscheidende und geheime Auszählung vornehmen.«
    »Was hast du denn da?«, fragte ein anderer Soldat, während er von seinem Pferd absaß.
    »Ein paar ganz brauchbar aussehende Mädchen.«
    »Aber schlag sie nicht alle tot«, beschwerte sich der Soldat gut gelaunt. »Ich mag sie warm, wenn sie sich noch bewegen.«
    Alles johlte. Wimmernd schob sich Beata mit den Fersen nach hinten und versuchte rücklings von den Männern fortzukrabbeln.
    »Ich hab schon von diesem Schwert gehört, deshalb werde ich es Kommandant Stein mitbringen. Er wird über alle Maßen erfreut sein, es dem Kaiser überreichen zu können.«
    Hinter ihrer Schulter sah sie, wie ein anderer Soldat Estelle und Emmeline oben auf der Dominie Dirtch beiläufig entwaffnete, als die beiden versuchten, ihren Posten zu verteidigen. Emmeline versuchte mit einem Sprung von der Dominie Dirtch hinunter zu fliehen; beim Aufprall brach sie sich das Bein. Ein Soldat packte ihr rotes Haar und ging daran, sie wie ein eingefangenes Huhn zu den Kasernen hinüberzuschleifen.
    Estelle wurde von dem Soldaten oben auf der Dominie Dirtch abgeküsst, während sie ihn mit ihren Fäusten bearbeitete. Ihre Abwehrversuche amüsierten die Soldaten. Überall stiegen Soldaten in dunklen Lederplatten und -gürteln, in dornenbesetzten Riemen, Kettenpanzern und Fellen, mit mächtigen Schwertern, Flegeln und Äxten von ihren Pferden. Andere, noch zu Pferd, umkreisten johlend ein ums andere Mal die Dominie Dirtch.
    Als die Soldaten sich ohne Ausnahme Estelles neuerlichen Schmerzensund Entsetzensschreien und dem Gejohle ihres Häschers zuwandten, packte eine Hand Beatas Kragen und schleifte sie auf ihrem Hinterteil weg vom Ort des Geschehens.
    Kaum hörbar knurrte die Frau im roten Leder hinter ihr: »Beweg dich! Solange du noch kannst!«
    Die Panik verlieh Beata Flügel. Sie rappelte sich auf und rannte zusammen mit der Frau los. Die beiden warfen sich in eine im hohen Gras verborgene Bodensenke.
    »Hör auf mit dem Geflenne!«, kommandierte die Frau. »Hör endlich auf, sonst schaffst du es womöglich noch, das man uns erwischt!«
    Beata zwang sich, still zu sein, konnte aber ihre Tränen nicht unterdrücken. Soeben war ihr gesamter Trupp bis auf Emmeline und Estelle aufgerieben worden, und diese beiden waren in Gefangenschaft geraten.
    Snip, dieser Narr Snip, war beim Versuch sie zu retten umgekommen.
    »Wenn du nicht still bist, schneide ich dir eigenhändig die Kehle durch.«
    Beata biss sich auf die Lippe. Sie hatte ihre Tränen stets unterdrücken können; so schwer wie jetzt war es ihr allerdings noch nie gefallen.
    »Tut mir Leid«, wimmerte Beata leise.
    »Ich habe gerade deinen Hintern vor dem Teufel gerettet. Als Gegenleistung könntest du wenigstens dafür sorgen, dass man uns nicht schnappt.«
    Die Frau verfolgte, wie der Mann mit dem Schwert der Wahrheit davongaloppierte, zurück nach Fairfield. Sie stieß einen leisen Fluch aus.
    »Wieso habt Ihr mich einfach fortgeschleift?«, fragte Beata voll erbittertem Zorn. »Warum habt Ihr nicht wenigstens versucht, ein paar von ihnen zu erledigen?«
    Die Frau machte eine knappe Handbewegung. »Wer, glaubst du wohl, hat das getan? Was glaubst du, wer dir den Rücken frei gehalten hat? Einer von deinen Kindersoldaten vielleicht?«
    Daraufhin schaute Beata hin und sah, was ihr zuvor überhaupt nicht aufgefallen war. Da und dort lagen vereinzelt tote gegnerische Soldaten. Ihr Blick wanderte zurück zu den blauen Augen der Frau.
    »Idiotin«, murmelte die Frau.
    »Ihr tut, als sei ich schuld daran, als würdet Ihr mich hassen.«
    »Weil du eine Närrin bist.« Verärgert deutete sie auf das Blutbad. »Dein Posten ist soeben von drei Mann überwältigt worden, und diese drei sind nicht einmal außer Atem.«
    »Aber – sie haben uns doch überrascht.«
    »Hältst du das alles eigentlich für ein Spiel? Du hast noch nicht mal genügend Verstand, um zu begreifen, dass man dich schlicht hinters Licht geführt hat. Die Verantwortlichen haben euch mit falschem Mut die Brust geschwellt und euch hierher geschickt, damit ihr scheitert. Das ist doch sonnenklar, aber du siehst es nicht einmal. Einhundert von euch Jungen und Mädchen wären nicht imstande, einen dieser Männer zu Boden zu schlagen. Das sind Truppen der Imperialen Ordnung.«
    »Aber wenn sie wenigstens…«
    »Du glaubst, der Feind spielt nach deinen Regeln? Soeben ist all diesen jungen Leuten das wahre Leben zum Verhängnis geworden, und

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