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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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den ihr Bertrand Chanboor gespielt hatte.
    »Ich bin kein Sergeant!«, gellte Beatas Stimme zurück, während ihr die Tränen über die Wangen strömten. »Ich bin einfach bloß Beata, eine Närrin genau wie du, Estelle.«
    Gern hätte sie sich bei der Frau in Rot bedankt, dass sie ihnen das Leben gerettet hatte.

65. Kapitel
    Dalton blickte auf und sah Hildemara in sein neues Büro hineinschlüpfen. Sie trug ein tief ausgeschnittenes Kleid aus goldfarbenem Satin mit weißem Besatz, ganz so, als hätte irgend jemand Interesse an den tiefen Einblicken, die Hildemara gewährte.
    Er erhob sich hinter seinem neuen, bombastischen Schreibtisch, einem Schreibtisch, wie er ihn sich niemals hätte träumen lassen.
    »Hildemara. Was für eine Freude, dass Ihr auf einen Besuch hereinschaut.«
    Sie musterte ihn lächelnd wie ein Hund sein nächstes Fressen. Dann schlenderte sie um seinen Schreibtisch herum, stellte sich dicht neben ihn und lehnte sich mit dem Hinterteil gegen den Tisch, um ihm vertraulich in die Augen sehen zu können.
    »Dalton, dieser Anzug steht Euch ausgezeichnet«, sagte sie, mit dem Finger an seinem mit Stickereien verzierten Ärmel entlangfahrend. »Ihr macht Euch gut in Eurem neuen Büro. Besser, als mein nichtswürdiger Gatte dies jemals getan hat. Ihr verleiht ihm … Klasse.«
    »Danke, Hildemara. Ich muss sagen, Ihr selbst seht auch ganz reizend aus.«
    Ihr Lächeln wurde breiter – ob aus echter Freude oder nur zum Schein, vermochte er nicht mit Sicherheit zu sagen. Seit dem unerwarteten Ableben des alten Herrschers war sie mit ihrer offenen Bewunderung für ihn alles andere als zurückhaltend gewesen. Andererseits kannte er sie gut genug, um sich nicht dazu verleiten zu lassen, ihr sozusagen den Rücken zuzukehren. Er wusste nicht zu unterscheiden, ob sie innig und freundlich war oder das Beil des Henkers hinter ihrem Rücken verborgen hielt. Wie auch immer, er war auf der Hut.
    »Die Stimmen aus der Stadt sind ausgezählt, und auch mit den zurückkehrenden Soldaten treffen bereits die ersten Ergebnisse ein.«
    Jetzt glaubte er den Grund für ihr Lächeln – und auch das Ergebnis der Entscheidung des Volkes – zu kennen. Trotzdem, in diesen Dingen konnte man nie ganz sicher sein.
    »Und wie haben die rechtschaffenen Bewohner Anderiths auf Lord Rahls Aufforderung, sich ihm anzuschließen, reagiert?«
    »Ich fürchte, Lord Rahl kann Euch nicht das Wasser reichen, Dalton.«
    Ein noch unentschlossenes Lächeln begann sich mühsam in sein Gesicht vorzuarbeiten. »Tatsächlich? Wie überzeugend ist die Entscheidung ausgefallen? Wenn es keine deutliche Ablehnung war, könnte Lord Rahl sich veranlasst sehen, seine Angelegenheit mit Nachdruck weiterzuverfolgen.«
    Sie zuckte neckisch mit den Schultern. »Den Menschen aus der Stadt widerstrebt es selbstverständlich, Lord Rahl zu glauben. Sieben von zehn haben mit einem Kreuz gegen ihn gestimmt.«
    Dalton legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Danke, Hildemara«, meinte er schmunzelnd. »Und die Übrigen?«
    »Sie kommen eben erst herein. Die Soldaten werden eine Weile brauchen für den Ritt zurück nach…«
    »Aber bis jetzt? Wie sieht es bis jetzt aus?«
    Sie strich mit einem Finger über die Schreibtischplatte. »Überraschend.«
    Das verwirrte ihn. »Überraschend? Inwiefern?«
    Sie bedachte ihn mit einem strahlenden Lächeln. »Das schlechteste Ergebnis lautet drei von vier Stimmen zu unseren Gunsten. In einigen Orten haben sogar zwischen acht und neun von zehn ihr Kreuz gegen Lord Rahl gemacht.«
    Dalton legte eine Hand auf seine Brust und seufzte abermals erleichtert auf. »Ich hatte mit etwas Ähnlichem gerechnet, aber man kann in diesen Dingen nie ganz sicher sein.«
    »Einfach erstaunlich, Dalton. Ihr habt ein Wunder vollbracht.« Sie drehte ihre Handflächen nach oben. »Dabei brauchtet Ihr nicht einmal zu betrügen. Man stelle sich vor.«
    Dalton ballte aufgeregt die Fäuste. »Danke, Hildemara. Danke, dass Ihr mir die Neuigkeiten überbracht habt. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss sofort zu Teresa und ihr davon berichten. Ich war so beschäftigt, dass ich sie seit Wochen kaum gesehen habe. Sie wird überaus erfreut sein, die Neuigkeiten zu hören.«
    Er wollte schon gehen, doch Hildemara hielt ihn mit einem Finger gegen seine Brust zurück. Ihr Lächeln hatte wieder den bekannten tödlich bissigen Zug angenommen.
    »Ich bin sicher, Teresa weiß bereits

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