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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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haben doch mit diesen Leuten gesprochen. Wir waren eine Zeit lang bei ihnen.« Richard wandte sich zu Captain Meiffert. »Was ist mit den weiter außerhalb liegenden Orten?«
    »Nun…«
    »Was ist mit diesem Ort … mit…« Richard schnippte mit den Fingern. »Mit Westbrook. Wo wir eine Weile zugebracht haben, um uns Joseph Anders Hinterlassenschaft anzusehen? Liegt das Ergebnis von dort schon vor?«
    Der Mann war einen Schritt zurückgewichen. »Ja, Lord Rahl.«
    »Und wie lautet es, nun redet endlich.«
    Kahlan legte ihm eine Hand auf den Arm. »Richard«, meinte sie leise, »der Captain steht auf unserer Seite.«
    Richard presste die Finger gegen seine Schläfen und atmete tief durch. »Wie lautet das Ergebnis aus Westbrook, Captain?«
    Der Mann, dem ein großer Teil der Farbe aus dem Gesicht gewichen war, räusperte sich. »Neun von zehn haben mit einem Kreuz gegen uns gestimmt, Lord Rahl.«
    Richard war bestürzt. Er hatte zu diesen Menschen gesprochen, erinnerte sich noch an einige ihrer Namen, an ihre hübschen Kinder.
    Richard war, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, als stürzte er durch eine Leere aus Sinnlosigkeit. Tag und Nacht war er auf den Beinen gewesen und hatte versucht, diesen Menschen die Möglichkeit zu geben, selbst über ihr Leben zu bestimmen, über ihre Freiheit, und sie hatten diese Chance zurückgewiesen.
    »Richard«, sagte Kahlan sanft, voller Mitgefühl, »es ist nicht deine Schuld. Sie haben diesen Menschen Lügen erzählt. Ihnen Angst gemacht.«
    Richard hob die Hand zu einer unbestimmten Geste. »Aber … Ich habe zu ihnen gesprochen, ihnen erklärt, sie täten es für sich, für ihre Zukunft, für die Freiheit ihrer Kinder…«
    »Ich weiß, Richard.«
    Captain Meiffert wurde verlegen. Kahlan entließ ihn mit einer Handbewegung. Er verbeugte sich und zog sich rasch aus dem Zelt zurück.
    »Ich gehe ein Stück spazieren«, meinte Richard leise. »Ich muss allein sein.« Er deutete mit einer Handbewegung auf die Decken. »Geh einfach schon ohne mich zu Bett.«
    Richard trat allein hinaus in die Dunkelheit.

66. Kapitel
    Wortlos schickte er die Frau, die all die kunstvoll verzierten Schnitzereien abstaubte, für den Abend fort und begab sich, nachdem er die Tür hinter ihr geschlossen hatte, zum Schlafzimmer. Teresa drehte sich um, als sie ihn hereinkommen hörte.
    »Dalton.« Sie lächelte. »Da bist du ja, mein Geliebter.«
    »Tess.«
    Tausend Mal war er alles in Gedanken durchgegangen und schließlich
    an den Punkt gelangt, da er Tess mit dem sicheren Gefühl gegenübertreten konnte, seine Reaktion im Zaum halten zu können.
    Er musste sich zusammennehmen.
    Er hatte auf seine bewährteste Methode im Umgang mit Problemen zurückgegriffen. Nur so konnte er sich seiner Selbstbeherrschung sicher sein. Er würde diese Situation ebenso meistern wie bereits viele andere zuvor.
    »Ich hatte dich nicht so früh zurückerwartet.«
    »Mir ist da etwas zu Ohren gekommen, Tess.«
    Sie saß vor dem Spiegel und bürstete ihr wundervolles Haar.
    »Ach, tatsächlich? Interessante Neuigkeit?«
    »Wie man es nimmt. Ich hörte, du hättest das Bett des Herrschers geteilt. Ist das wahr?«
    Mittlerweile wusste er, dass es stimmte. Er hatte alle Fäden seines Spinnennetzes gezogen.
    Sie hielt im Bürsten inne und betrachtete ihn im Spiegel, ihr Gesicht eine Mischung von Gefühlen. Was überwog, war Trotz.
    »Dalton, es ist doch nicht so, als ginge es um einen anderen Mann.
    Es geht um den Herrscher.« Sie stand auf und drehte sich, unsicher, wie er reagieren würde, zu ihm um. »Er kommt gleich nach dem Schöpfer selbst.«
    »Darf ich fragen, wie es dazu kam?«
    »Bertrand meinte, der Schöpfer habe zu ihm gesprochen.« Sie richtete den Blick auf einen weit entfernten Ort. »Bertrand meinte, der Schöpfer habe mich wegen meiner Treue zu dir, weil ich noch nie mit einem anderen Mann zusammen gewesen sei, und wegen deiner Treue zu mir dazu auserkoren, Bertrand von seinen weltlichen Anspannungen zu befreien.« Ihr Blick kehrte zu ihm zurück.
    »Du siehst also, es bedeutet auch für dich eine Belohnung, Dalton. Für deine Treue zu mir.«
    Dalton zwang sich zu antworten. »Ja, das sehe ich ein.«
    »Bertrand meint, es sei meine heilige Pflicht.«
    »Deine heilige Pflicht.«
    »Wenn ich mit ihm zusammen bin, ist es, als ob – ich weiß nicht. Es ist etwas ganz Besonderes. Dem Schöpfer in dieser Welt zu dienen ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Ehre. Man stelle sich vor, ich

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