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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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funktioniert?«
    » Ich vermute«, antwortete TEN , » dass er auf eine örtlich beschränkte Kraft eingestellt war und irgendetwas die Verbindung zur Energiequelle unterbrochen hatte.«
    » Kann ich ihn hier draußen anwenden?«
    » Das hängt von dem Ring ab«, sagte TEN . » Wenn Ihr ihn aktivieren wollt, braucht Ihr vermutlich eine ähnliche Energie wie die, welche er erschafft. Dann könnte er sich ihrer bedienen und sie zu Euch lenken.«
    Siris drehte den Ring zwischen seinen Fingern hin und her, und zum ersten Mal bemerkte er etwas auf der Innenseite. Ein kleines Stück war so gestaltet, dass es abnehmbar war. Es war nur ein winziger Splitter, etwa von der Größe seines kleinsten Fingernagels, und es erinnerte ihn an die Scheibe, die zu dem Ring gehörte, mit dem Siris das Schwert herbeirufen konnte.
    Eine ähnliche Energie, die dann zu mir gelenkt werden kann , dachte er. Dieser Ring und der Transportationsring waren sich wirklich sehr ähnlich.
    » Ich brauche etwas Heißes«, sagte Siris.
    » Dürfte ich anmerken«, meinte TEN , » dass es unser Problem nicht grundsätzlich lösen würde, wenn wir etwas Heißes zur Verfügung hätten?«
    Siris schaute hinunter zu der Metallscheibe und nahm sie in die Hand. Er holte tief Luft und steckte sich den Ring an einen Finger der anderen Hand.
    TEN stand auf. » Oh! Oje! Nein, nein, nein. Das ist eine schlechte Idee. Eine ganz schlechte. Ihr habt nicht genug Hitze in Euch, um ein Feuer zu entfachen. Es tut mir leid. Sechsunddreißigkommafünf bei hundertundachtzig Pfund Fleisch. Oh, Ihr werdet einen Flammenstoß bekommen, aber danach seid Ihr tot. Bitte tut das nicht, nicht, nicht …«
    » Also gut«, meinte Siris und hob die Hand. » Ich werde es nicht tun. Aber ich muss etwas Warmes finden, das ich benutzen kann.«
    Er warf einen Blick auf das Pferd.
    » Nicht warm genug«, bemerkte TEN .
    Das war sehr schade. Aber was … Die dampfenden Spalten im Boden , dachte Siris. Isa hatte gesagt, dass es sie hier überall gab. Hatte er nicht eine von ihnen auf dem Marsch vom Fluss nach hierher gerochen?
    Würde er es wagen, Isa mit diesem Ding allein zu lassen? » Ich befehle dir, ihr nichts anzutun«, sagte er zu TEN .
    » Das hätte ich sowieso nicht getan.«
    » Bleib hier. Bewache sie.«
    » Wie Ihr gebietet.«
    Beinahe hätte er diesem Ding befohlen wegzugehen und nie wiederzukommen. Aber was hätte das genützt? Wenn es seinen Bericht abgab, war Siris entdeckt. Wenn es aber hierblieb, fand er vielleicht einen Weg, wie er es kontrollieren konnte.
    Siris ging den Weg zurück, auf dem sie hergekommen waren, und lief bald immer schneller. Es war ein schwieriges Vorankommen. Seit sie den Fluss verlassen hatten, waren sie etwa vier Stunden marschiert. Den Geruch hatte er etwa auf halbem Wege bemerkt.
    Allmählich wurde es dunkel. Er lief weiter, drängte sich durch Ansammlungen von Bambusrohren und hastete über offene Wiesen. War er auf dem richtigen Weg? Was war, wenn …
    Da!
    Er fand die Spalten an einer felsigen Bergflanke. Sie waren schmal und gaben nicht viel Hitze ab – weniger, als er gehofft hatte. Aber sie schienen recht tief zu sein, und der Geruch nach Schwefel war sehr stark.
    Er warf den Metallsplitter in die Spalte, die ihm am tiefsten erschien, drehte sich um und rannte auf dem Weg zurück, den er hierher genommen hatte. Eine halbe Stunde später erreichte er keuchend und ächzend das Lager, doch er hätte es nicht gefunden, wenn er nicht nach TEN gerufen und dieser ihm Antwort gegeben hätte. Der Himmel war fast pechschwarz geworden.
    Siris duckte sich unter das Laken, das zwischen den Bambusstäben gespannt war. Er kniete sich neben die Feuergrube und schob den Ring an seinem Finger noch weiter hoch. Dann streckte er die Hand mit der Fläche nach oben aus und versuchte die Hitze herbeizurufen.
    Zuerst spürte er gar nichts. Dann empfand er mit großer Erleichterung eine schwache Wärme an seinem Finger. Der Ring machte ein klickendes Geräusch, dann sirrte er.
    Plötzlich brach eine Flamme auf seiner Handfläche aus. Sie war so plötzlich gekommen, dass er beinahe zurückgezuckt wäre. Das Feuer sprang vor und bedeckte bald die ganze Grube. Dampf zischte, und Holz knackte. Siris musste das Gesicht abwenden.
    Er konzentrierte sich und verringerte die Hitze vom schieren Inferno zu einer kontrollierbaren Glut. Es war besser, das Holz langsam zu trocknen, als alles im Lager zu Asche zu verwandeln. Als er fast bis hundert gezählt hatte, summte der Ring,

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