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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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beide. Es sackte zu Boden, und Shaizan wirbelte zwischen den beiden verbliebenen herum. Die Schwerthiebe prallten aufeinander. Shaizan trat gegen das eine Skelett, und es taumelte zurück, dann rammte sie ihren Körper gegen das andere und presste es gegen die Wand. Die Knochen schlugen gegeneinander, und sie bekam das Rückgrat zu packen und riss einige Wirbel heraus.
    Die Knochen der Kreatur fielen zu einem Haufen zusammen. Shaizan schwankte, als sie sich aufrichtete. Sie hatte zu viel Blut verloren. Sie wurde langsamer. Wann hatte sie den Dolch fallen lassen? Er musste ihr aus den Fingern gerutscht sein, als sie die Kreatur gegen die Wand gedrückt hatte.
    Konzentriere dich. Noch einer übrig.
    Das Skelett stürmte auf sie zu, ein Schwert in jeder Hand. Sie warf sich nach vorn, befand sich in seiner Reichweite, bevor es die Waffen schwingen konnte, und packte beide Unterarme. Sie konnte sie nicht ausreißen, nicht aus diesem Winkel heraus. Ächzend hielt sie die Schwerter von sich fern. Es gelang ihr kaum. Sie wurde schwächer.
    Es drückte sich enger an sie heran. Shaizan knurrte; ihr Blut floss reichlich aus Arm und Seite.
    Sie versetzte dem Ding einen Stoß mit ihrem Kopf.
    Im wirklichen Leben funktionierte es schlechter als in den erfundenen Geschichten. Shaizans Blick wurde undeutlich, und sie sank auf die Knie und keuchte. Das Skelett fiel vor ihr auf den Boden; sein gespaltener Schädel wurde durch die Macht des Schlages vom Körper getrennt. Blut rann an Shaizans Gesicht herunter. Sie hatte eine Stirnwunde davongetragen; vielleicht war sogar ihr eigener Schädel gebrochen.
    Sie fiel auf die Seite und kämpfte darum, bei Bewusstsein zu bleiben.
    Langsam zog sich die Dunkelheit zurück.
    Shaizan fand sich inmitten verstreuter Knochen in einem ansonsten leeren steinernen Korridor wieder. Die einzige Farbe hier war die ihres Blutes.
    Sie hatte gewonnen. Sie hatte der Herausforderung getrotzt. Sie heulte ein Lied, das sie von ihrer Adoptivfamilie kannte, hob dann den Dolch auf und schnitt ihre Bluse in Streifen. Damit verband sie ihre Wunden. Der Blutverlust war schlimm. Sogar eine Frau mit ihrer Ausbildung durfte an diesem Tag keine neuen Herausforderungen mehr annehmen. Nicht wenn sie Kraft erforderten.
    Es gelang ihr aufzustehen und Tzus Mantel an sich zu nehmen. Noch immer konnte er sich vor Schmerzen kaum rühren und sah sie mit großem Erstaunen in den Augen an. Sie sammelte die fünf Schädel der Häscher des Blutsieglers ein und wickelte den Mantel um sie.
    Als sie damit fertig war, ging sie weiter den Korridor entlang und versuchte Stärke zu zeigen – und nicht die Erschöpfung, den Schwindel und den Schmerz, die sie in Wirklichkeit empfand.
    Er ist hier irgendwo …
    Am Ende des Korridors riss sie die Tür zu einem Lagerraum auf und fand den Blutsiegler dahinter auf dem Boden. Seine Augen waren ganz glasig vor Entsetzen über den so schnellen Verlust seiner Helfer.
    Shaizan packte ihn am Hemd und riss ihn auf die Beine. Diese Bewegung hätte beinahe dazu geführt, dass sie wieder bewusstlos wurde. Vorsichtig .
    Der Blutsiegler jammerte.
    » Geh zurück in deinen Sumpf«, knurrte Shaizan leise. » Derjenigen, die auf dich wartet, ist es egal, dass du jetzt in der Hauptstadt bist, so viel Geld machst und das alles nur für sie tust. Sie will dich zu Hause haben. Deswegen schreibt sie dir all diese Briefe.«
    Shaizan sagte dies für Shai, die sich schuldig gefühlt hätte, wenn sie es nicht gesagt hätte.
    Der Mann sah sie verwirrt an. » Woher weißt du … Arrgh !«
    Er schrie auf, als ihm Shaizan den Dolch ins Bein rammte. Als sie sein Hemd losließ, brach er zusammen.
    » Und das habe ich getan«, sagte Shaizan leise und beugte sich zu ihm hinunter, » damit ich ein wenig von deinem Blut habe. Du wirst mich nicht mehr jagen. Du hast gesehen, was ich mit deinen Skeletten gemacht habe. Mit dir werde ich noch Schlimmeres anstellen. Ich nehme die Schädel mit, damit du sie nicht mehr auf mich hetzen kannst. Geh zurück nach Hause .«
    Er nickte schwach. Sie ließ ihn in einem Haufen auf dem Boden liegen. Er krümmte sich zusammen und hielt sich das blutende Bein. Die Skelette hatten alle verscheucht, sogar die Wachen. Shaizan ging zu den Stallungen, blieb stehen, dachte an etwas. Es war nur ein kleiner Umweg … Diese Wunden hätten dich fast umgebracht , sagte sie zu sich selbst. Sei nicht dumm .
    Aber sie entschied sich dafür, dumm zu sein.
    Kurze Zeit später betrat Shaizan die Stallungen und fand

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