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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Kleidung war durch den Sturz zerrissen worden.
    Ein Sturm tobte in seinen Augen. Er grinste höhnisch, als er sie sah. » Jetzt bist du am Ende. Der Blutsiegler hat uns zu dir geführt. Ich werde es genießen …«
    Er verstummte, als Shaizan vorschoss und ihm mit der Handkante gegen das Handgelenk schlug. Es brach, und das Schwert rutschte zwischen seinen Fingern hindurch. Sie riss die Hand hoch und hämmerte sie ihm gegen die Kehle. Dann ballte sie die Faust und versetzte ihm einen knappen, heftigen Schlag gegen den Brustkorb. Sechs Rippen brachen.
    Tzu taumelte zurück, keuchte und riss die Augen vor Entsetzen weit auf. Sein Schwert klapperte zu Boden. Shaizan trat an ihm vorbei, zog ihm das Messer aus dem Gürtel und schnitt die Bänder seines Mantels durch.
    Tzu brach auf dem Boden zusammen; sein Mantel befand sich nun in ihren Händen.
    Shai hätte etwas zu ihm sagen können. Shaizan aber hatte keine Zeit für Spötteleien oder geistreiche Bemerkungen. Eine Kriegerin blieb immer in Bewegung, wie ein Fluss. Sie hielt nicht inne, als sie sich den Mantel umwarf und den Korridor hinter Tzu betrat.
    Er rang nach Luft. Er würde es überleben, aber er würde viele Monate lang kein Schwert mehr halten können.
    Etwas bewegte sich am Ende des Korridors. Es waren weißgliedrige Kreaturen, zu dünn, um lebendig sein zu können. Shaizan drehte ihren Körper zur Seite, bereitete sich vor, stellte sich breitbeinig und mit leicht angewinkelten Knien hin. Es war gleichgültig, wie viele Ungeheuer der Blutsiegler besaß; es war gleichgültig, ob sie gewann oder verlor.
    Was zählte, war die Herausforderung. Das war alles.
    Es waren fünf, in Gestalt von Männern mit Schwertern. Mit klappernden Knochen hasteten sie den Gang entlang und sahen sie starr aus augenlosen Schädeln an; nur die spitzen Zähne bildeten ein stetiges Grinsen. Einige Teile der Skelette, die bei früheren Kämpfen Brüche erlitten hatten, waren durch zurechtgeschnitzte Holzstücke ersetzt worden. Jede Kreatur trug ein glühendes rotes Siegel auf der Stirn; es war Blut nötig, um ihnen Leben zu verleihen.
    Sogar Shaizan hatte noch nie gegen solche Ungeheuer gekämpft. Es wäre sinnlos, auf sie einzustechen. Aber diese Stücke, die ersetzt worden waren … einige waren Rippen oder andere Knochen, die diese Skelette eigentlich nicht zum Kampf benötigten. Würden die Kreaturen nicht mehr funktionieren, wenn ihnen irgendwelche Knochen gebrochen oder entnommen wurden?
    Das schien ihre einzige Möglichkeit zu sein. Sie dachte nicht weiter nach. Shaizan war ein Geschöpf des Instinkts. Als die Wesen sie erreicht hatten, warf sie dem ersten Tzus Mantel über den Kopf. Es schlug danach aus und kämpfte gegen den Stoff, während sie sich um die zweite Kreatur kümmerte.
    Sie fing ihren Angriff mit der Klinge von Tzus Dolch ab und trat so nahe an das Skelett heran, dass sie seine Knochen riechen konnte. Dann griff sie knapp unter dem Brustkorb in das Ding hinein. Sie packte das Rückgrat und zerrte daran. Dabei riss sie einige Wirbel heraus, und die Spitze des Brustbeins schnitt ihr in den Unterarm. Alle Knochen der Skelette schienen geschärft zu sein.
    Das Wesen brach zusammen; die Knochen klapperten zu Boden. Sie hatte recht gehabt. Wenn die wesentlichen Knochen entfernt wurden, konnte das Ding nicht länger belebt werden. Shaizan warf die Handvoll Wirbel beiseite.
    Nun waren es nur noch vier. Soweit sie wusste, wurden Skelette nicht müde und waren gnadenlos. Sie musste schnell sein, oder sie würde überwältigt werden.
    Die drei dahinter griffen an. Shaizan duckte sich weg und umrundete das erste Skelett, während es sich soeben den Mantel vom Kopf zog. Sie packte den Schädel bei den Augenhöhlen und erhielt dabei einen tiefen Schwertschnitt in den Arm. Ihr Blut spritzte gegen die Wand, als sie den Schädel von der Wirbelsäule riss; der Rest des Skeletts fiel in einem Haufen zu Boden.
    Beweg dich. Nicht langsamer werden .
    Wenn sie langsamer wurde, starb sie.
    Sie wirbelte herum und stellte sich den anderen drei entgegen, wobei sie den abgerissenen Schädel dazu benutzte, einen Schwertstreich zu parieren, und mit dem Dolch wehrte sie einen anderen ab. Sie sprang um das dritte Skelett herum, und es hieb ihr in die Seite.
    Sie verspürte keinen Schmerz. Sie hatte sich beigebracht, ihn in der Schlacht nicht wahrzunehmen. Das war gut, denn diese Verletzung hätte sehr wehgetan.
    Sie rammte den Schädel gegen den Kopf eines weiteren Skeletts und zerschmetterte

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