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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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deinesgleichen großartig?«
    » Man braucht unbedingt etwas mit großer Durchschlagskraft«, sagte J. C., » damit du durch das Holz feuern kannst, wenn jemand deine Tür einzutreten versucht. Aber der Rückstoß dieser Waffe wird deine Hand schon nach wenigen Schüssen ganz schön mitnehmen. An seinem Körper wird er etwas mit kleinerem Kaliber tragen.«
    J. C. untersuchte den Revolver. » Er wurde nie abgefeuert. Hm … Es wäre möglich, dass jemand ihm die Waffe geschenkt hat. Vielleicht ist er zu einem Freund gegangen und hat ihn gefragt, wie man sich am besten schützt. Ein wahrer Soldat kennt jede Waffe, die er besitzt, weil er sie schon mehrfach abgefeuert hat. Keine schießt vollkommen gerade. Jede hat eine eigene Persönlichkeit.«
    » Er ist ein Gelehrter«, sagte Tobias, der neben einer Reihe von Büchern hockte. » Ein Historiker.«
    » Du klingst überrascht«, sagte ich. » Schließlich ist er promoviert. Da vermute ich, dass er ein kluger Kerl ist.«
    » Er hat den Doktor in theoretischer Physik gemacht, Stephen«, sagte Tobias. » Aber das hier sind zum Teil sehr obskure historische und theologische Bücher. Schwierige Lektüre. Es ist nicht leicht, auf mehr als einem Gebiet ein belesener Gelehrter zu sein. Kein Wunder, dass er ein so einsames Leben führt.«
    » Rosenkränze«, sagte Ivy, nahm einen von einem Bücherstapel und untersuchte ihn. » Oft benutzt. Schlag eines dieser Bücher auf.«
    Ich nahm ein Buch vom Boden.
    » Nein, das da. Der Gotteswahn .«
    » Richard Dawkins?«, fragte ich und blätterte es durch.
    » Ein führender Atheist«, meinte Ivy und schaute mir über die Schulter. » Am Rand stehen viele Gegenargumente.«
    » Ein frommer Katholik im Meer der säkularen Wissenschaftler«, sagte Tobias. » Ja … viele dieser Werke sind religiös oder haben religiöse Ansätze. Thomas von Aquin, Daniel W. Hardy, Francis Schaeffer, Pietro Alagona …«
    » Da ist sein Werksausweis«, sagte Ivy und deutete auf etwas, das an der Wand hing. In großen Lettern stand darauf Azari Laboratories, Inc. Das war Monicas Firma.
    » Hol Monica herein«, sagte Ivy. » Und wiederhole das, was ich dir sagen werde.«
    » Oh, Monica?«
    » Darf ich jetzt hereinkommen?«
    » Das kommt darauf an«, sagte ich und wiederholte damit die Worte, die Ivy mir einflüsterte. » Werden Sie mir die Wahrheit sagen?«
    » Worüber?«
    » Darüber, dass Razon angeblich die Kamera allein erfunden und Azari erst ins Spiel gebracht hat, nachdem er einen funktionsfähigen Prototyp besaß.«
    Monica kniff die Augen zusammen und sah mich an.
    » Der Ausweis ist zu neu«, sagte ich. » Er ist nicht abgenutzt oder zerkratzt vom Tragen in der Hosentasche. Das Bild darauf kann nicht älter als zwei Monate sein, wenn man von dem Bart ausgeht, den er sich hat stehen lassen, nachdem das Foto von ihm beim Mount Vernon gemacht wurde, das auf dem Kaminsims steht.
    Außerdem ist das hier nicht die Wohnung eines hochbezahlten Ingenieurs. Ein Haus mit defektem Aufzug? Im nordöstlichen Teil der Stadt? Es ist nicht nur ein raues Viertel, sondern es liegt auch zu weit von Ihren Büros entfernt. Er hat Ihre Kamera nicht gestohlen, Monica … aber ich bin versucht anzunehmen, dass Sie versuchen, sie ihm zu stehlen. Ist er deshalb weggelaufen?«
    » Er ist nicht mit einem Prototyp zu uns gekommen«, sagte Monica. » Zumindest nicht mit einem funktionsfähigen. Er hatte ein einziges Foto – das von George Washington – und eine Menge Versprechen. Er brauchte Geld, um ein haltbares Gerät zu bauen. Anscheinend hatte die erste Kamera nur einige Tage lang funktioniert.
    Wir haben ihm eine Bezahlung für achtzehn Monate sowie eingeschränkten Zugang zu den Labors versprochen. Er hat einen offiziellen Ausweis erhalten, als diese verdammte Kamera endlich richtig arbeitete. Und dann hat er sie uns gestohlen. Der Vertrag, den er unterschrieben hat, sah vor, dass die gesamte Ausrüstung in unseren Labors bleibt. Er hat uns als Geldquelle benutzt und ist dann so schnell wie möglich mit dem vollendeten Gerät geflohen, nachdem er all seine Daten gelöscht und die anderen Prototypen zerstört hatte.«
    » Ist das wahr?«, fragte ich Ivy.
    » Das kann ich nicht sagen«, meinte sie. » Es tut mir leid. Wenn ich ihren Herzschlag hören könnte … vielleicht wäre es dir möglich, das Ohr an ihre Brust zu legen.«
    » Ich bin mir sicher, dass ihr das gefallen würde«, sagte ich.
    J. C. lächelte. » Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir das gefallen

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