Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Hunderte Fuß in der Luft.«
    » Das ist lächerlich.«
    » Das ist Wissenschaft«, sagte ich und betrachtete die Fassade der Kirche. Was wir hier machen, ist lächerlich .
    Und doch …
    » Ich weiß nur«, meinte sie, » dass Razon zu einem bestimmten Ort gegangen ist und dort Fotos gemacht hat.«
    » Na gut«, sagte ich. » Noch einmal. Wie ist er so? Was für eine Persönlichkeit hat er?«
    » Er ist aggressiv«, sagte sie sofort. » Streitlüstern. Und er hat sehr gut auf seine Ausrüstung aufgepasst. Ich bin sicher, er konnte nur deshalb entkommen, weil er uns weisgemacht hat, er sei ein Zwangsneurotiker, was seine Sachen angeht, und wir deshalb zu viel Nachsicht bei ihm haben walten lassen.«
    Schließlich hatte es unsere Gruppe ins Innere der Kirche geschafft. Die stickige Luft trug den Klang von flüsternden Touristenstimmen und von Schuhen herbei, die über den Steinboden schlurften. Es war noch immer ein Ort tiefer Verehrung und Anbetung.
    » Uns ist etwas entgangen, Steve«, sagte Ivy und trat neben mich. » Wir lassen einen wesentlichen Teil des Rätsels unbeachtet.«
    » Hast du eine Ahnung, worum es sich dabei handeln könnte?«, fragte ich, während ich mir das reich geschmückte Innere der Kirche ansah.
    » Ich arbeite daran.«
    » Wartet«, sagte J. C. und schloss zu uns auf. » Ivy, du glaubst, uns ist etwas entgangen, aber du weißt nicht, was es ist, und du hast keine Ahnung, worum es sich dabei handeln könnte?«
    » Das stimmt grundsätzlich«, gab Ivy zu.
    » He, Dürrer«, sagte er zu mir. » Ich glaube, mir sind eine Million Dollar entgangen. Ich weiß zwar nicht, warum ich sie verdient haben sollte, aber ich bin mir vollkommen sicher, dass sie mir entgangen sind. Wenn du daran vielleicht etwas ändern könntest …«
    » Du bist ein solcher Hanswurst!«, sagte Ivy.
    » Was ich gesagt habe, war eine Metapher «, fuhr J. C. fort.
    » Nein«, entgegnete sie, » das war ein logischer Beweis.«
    » Wie bitte?«
    » Es sollte beweisen, dass du ein Idiot bist. Weißt du was? Dieser Beweis war ein Erfolg! Quod erat demonstrandum . Wir dürfen jetzt ohne jede Doppeldeutigkeit sagen, dass du ein Idiot bist.«
    Die beiden gingen fort und stritten weiter miteinander. Ich schüttelte den Kopf und begab mich tiefer in die Kirche hinein. Die Stelle, an der die Kreuzigung stattgefunden haben sollte, war durch eine vergoldete Nische bezeichnet, die sowohl mit Touristen als auch mit Gläubigen vollgestopft war. Unzufrieden verschränkte ich die Arme vor der Brust. Viele Touristen machten Fotos.
    » Was ist los?«, fragte Monica mich.
    » Ich hatte gehofft, dass es hier verboten ist, mit Blitzlicht zu fotografieren«, sagte ich. » An den meisten Orten ist das der Fall.« Wenn Razon versucht hätte, trotz eines Verbots sein Blitzlicht zu benutzen, wäre er sicherlich aufgefallen.
    Vielleicht war es ja verboten, und den Wächtern in der Nähe war es bloß egal, was die Leute taten.
    » Wir sehen uns um«, sagte Monica und winkte ihre Männer weg. Die drei bewegten sich durch die Menge und begannen damit, unseren wackeligen Plan in die Tat umzusetzen. Wir wollten jemanden an einem der heiligen Orte finden, der sich daran erinnerte, Razon gesehen zu haben.
    Ich wartete und bemerkte, wie sich zwei der Wächter in unserer Nähe auf Hebräisch unterhielten. Der eine winkte dem anderen zu und ging fort; offensichtlich war seine Schicht zu Ende.
    » Kalyani«, sagte ich, » komm mit mir.«
    » Natürlich, natürlich, Mister Steve.« Sie lief mit hüpfenden Schritten auf mich zu, und wir eilten hinter dem hinausgehenden Wächter her.
    Er schenkte mir einen müden Blick.
    » Hallo «, sagte ich mit Kalyanis Hilfe auf Hebräisch. Zuerst flüsterte ich ihr zu, was ich sagen wollte, dann übersetzte sie es für mich. » Ich möchte mich für mein schreckliches Hebräisch entschuldigen! «
    Er blieb stehen und lächelte. » So schrecklich ist es gar nicht .«
    » Es ist furchtbar .«
    » Sind Sie Jude? «, fragte er. » Aus den Staaten? «
    » Ich bin kein Jude, aber ich komme wirklich aus den Staaten. Ich bin der Meinung, man sollte die Sprache des Landes erlernen, das man besuchen will .«
    Der Wächter lächelte noch breiter. Er schien ein freundlicher Knabe zu sein, aber das waren eigentlich die meisten Menschen. Jedem gefällt es, wenn sich ein Ausländer an der eigenen Sprache versucht. Während er weiterging, unterhielten wir uns ein wenig, und ich erfuhr, dass er tatsächlich Feierabend hatte. Jemand würde ihn

Weitere Kostenlose Bücher