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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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abholen, aber er schien nichts dagegen zu haben, mit mir zu plaudern, während er wartete. Ich gab vor, meine Sprachkenntnisse vertiefen zu wollen, indem ich mit einem Einheimischen redete.
    Er hieß Moshe und arbeitete fast jeden Tag in derselben Schicht. Es war seine Aufgabe, die Leute zu beobachten und sie davon abzuhalten, dumme Dinge zu tun. Aber er sagte mir im Vertrauen, seine Hauptaufgabe bestehe darin, terroristische Anschläge in der Kirche zu verhindern. Er gehörte nicht zu den gewöhnlichen Aufsehern, sondern zum besonderen Sicherheitspersonal und wurde besonders an Feiertagen eingesetzt, wenn sich die Regierung noch größere Sorgen um Gewaltausbrüche machte und eine deutliche Präsenz von Sicherheitsleuten an den Touristenorten wünschte. Diese Kirche lag schließlich in umkämpftem Gebiet.
    Nach einigen Minuten lenkte ich das Gespräch langsam auf Razon. » Ich bin sicher, Sie sehen interessante Dinge «, sagte ich. » Bevor wir hergekommen sind, waren wir am Gartengrab. Und da war ein verrückter Asiate und hat alle angeschrieen .«
    » Ja? «, fragte Moshe.
    » Ja. Wegen seines Akzents bin ich mir ziemlich sicher, dass er Amerikaner war, aber seine Gesichtszüge waren asiatisch. Er hatte eine große Kamera, die auf einem Stativ stand, und er hat so getan, als wäre er die wichtigste Person in dieser Gegend, und niemand sonst dürfte dort fotografieren. Dann ist er in Streit mit einem Wachmann geraten, weil er seinen Blitz benutzen wollte .«
    Moshe lachte. » Der war auch hier .«
    Kalyani kicherte, nachdem sie mir seine Worte übersetzt hatte. » Oh, Sie sind gut , Mister Steve.«
    » Wirklich? «, fragte ich wie beiläufig.
    » Allerdings «, sagte Moshe. » Das muss derselbe Kerl gewesen sein. Er war hier vor … vor zwei Tagen. Er hat jeden verflucht, der ihn angerempelt hat, und er hat versucht, mich zu bestechen, damit ich alle Touristen wegscheuche und ihm Platz verschaffe. Das Seltsame ist, dass er Bilder gemacht hat, ohne darauf zu achten, ob ihm jemand vor die Linse läuft. Und er hat überall in der Kirche und auch außerhalb von ihr fotografiert und die Kamera auf die langweiligsten Motive gerichtet! «
    » Ein echter Verrückter, nicht wahr? «
    » Ja «, sagte der Wächter und kicherte. » Aber Touristen wie ihn sehe ich alle Tage. Sie haben riesige Kameras, für die sie wahnsinnig viel Geld ausgegeben haben, aber sie haben nicht die geringste Ahnung, wie man fotografiert. Dieser Kerl wusste nicht einmal, wann er seinen Blitz ausschalten musste. Er hat ihn bei jedem Foto benutzt – sogar draußen in der Sonne und vor dem Altar und da drüben, wo all die Lampen sind! «
    Ich lachte.
    » Ich weiß «, sagte er. » Amerikaner! « Dann hielt er inne. » Ich wollte Sie nicht beleidigen .«
    » Das haben Sie auch nicht «, sagte ich und wiederholte damit Kalyanis Worte. » Ich komme aus Indien .«
    Er zögerte, hielt den Kopf schräg und sah mich eindringlich an.
    » Oh! «, meinte Kalyani. » Oh. Das tut mir leid, Mister Steve. Ich habe nicht nachgedacht .«
    » Ist schon in Ordnung.«
    Der Wächter lachte. » Sie mögen zwar gut in Hebräisch sein, aber ich glaube nicht, dass es das bedeutet, was Sie denken .«
    Ich lachte ebenfalls und bemerkte, wie eine Frau auf ihn zukam und winkte. Ich dankte ihm für das Gespräch und betrachtete noch ein wenig das Innere der Kirche. Monica und ihre Gorillas fanden mich schließlich; einer von ihnen steckte gerade ein paar Fotos von Razon weg. » Keiner hier hat ihn gesehen, Leeds«, sagte sie. » Das ist eine Sackgasse.«
    » Ach, wirklich?«, fragte ich und schlenderte auf den Ausgang zu.
    Tobias gesellte sich zu uns und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. » Was für ein Wunder, Stephen«, sagte er zu mir und deutete mit dem Kopf auf einen bewaffneten Wächter am Eingang. » Jerusalem – der Name dieser Stadt bedeutet ›Friede.‹ Sie ist angefüllt mit Inseln der Gelassenheit wie dieser hier, an denen die Menschen schon länger beten, als viele andere Länder existieren. Dennoch ist die Gewalt immer nur ein paar Schritte entfernt.«
    Gewalt …
    » Monica«, sagte ich und runzelte die Stirn. » Sie haben gesagt, dass Sie auf eigene Faust nach Razon gesucht haben, bevor Sie zu mir gekommen sind. Haben Sie dabei auch überprüft, ob er Flüge außerhalb der Vereinigten Staaten gebucht hat?«
    » Ja«, antwortete sie. » Wir haben einige gute Kontakte zum Heimatschutz. Niemand mit Razons Name hat das Land verlassen, aber Ausweise

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