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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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warf einen Blick auf ihn. Dann lief er los. Er stolperte die Stufen des Podests hoch, die mit Schutt übersät waren. Der Thron war fast völlig zerstört, und Funken stoben aus seinem Rücken, wo einige lange, dünne Metallstücke wie dicke Haarsträhnen heraushingen. Der Schlag des Golems hatte den Spiegel zerschmettert, aber noch immer glommen Wörter auf seiner Oberfläche.
    Siris hielt seine Handfläche dagegen.
    » Sicherungsprotokolle erneuert«, sagte die Stimme. » Was wollt Ihr tun?«
    » Den Transportationsring aktivieren.«
    » Ring aktiviert und auf Euer Q.I.M. eingestellt, Meister.«
    » Wie muss ich ihn benutzen?«
    » Ihr müsst eine Geste wählen. Üblicherweise spreizt Ihr die drei Mittelfinger Eurer Hand und schnippt zweimal damit.«
    Siris hob die Hand und holte tief Luft, dann schnippte er auf die angegebene Weise mit den Fingern. In seinen Händen blitzte es, und Gewichte beschwerten sie. Der Schild des Gottkönigs fiel ihm in die eine Hand und die Klinge der Unendlichkeit in die andere.
    Von draußen hörte er einen deutlichen – und sehr heftigen – Wutschrei.
    Beide Golems wirbelten zu ihm herum.
    » Ich bin ein Idiot, nicht wahr?«
    » Ich bin nicht befähigt, diese Frage zu beantworten«, sagte der Spiegel fröhlich.
    » Das musst du auch nicht«, meinte Siris und packte Schild und Schwert fest. » Wie funktioniert dieses Transportationsding?«
    » Ein Ring und eine Scheibe, die miteinander verbunden sind, können anorganisches Material herbeirufen.«
    » Anorganisch?«
    » Nicht lebendiges Material. Metall, Stein oder Holz, das schon lange genug tot ist. Ihr müsst den Transportationsring am Finger tragen und dann die Ankerscheibe an etwas Anorganischem befestigen. Wenn Ihr den Ruf durchführt, kommt das eine zum anderen.«
    Er betrachtete den Griff des Schwertes. Am unteren Teil des Knaufs steckte eine kleine Metallscheibe, als ob sie durch magnetische Kraft an ihm klebte. Siris versuchte sie abzuziehen.
    » Berührt sie, und sie wird sich lösen, Meister«, sagte die Stimme der Leerseele hilfsbereit.
    » In Ordnung«, meinte Siris. Der Raum erzitterte, als die beiden Golems nun auf ihn zustürmten. Er schwitzte vor Angst, rieb mit dem Daumen über die » Ankerscheibe«, und sie fiel ab. Er nahm sie in seine Schildhand und hielt sie fest gepackt.
    Na gut , dachte er. Damit kann ich etwas anfangen .
    Er stürzte sich von dem Podest. Seine verwundete Hüfte schmerzte, aber die Taubheit darin nahm allmählich ab. Er konzentrierte sich ganz auf den Kampf und bemühte sich um einen klaren Kopf.
    Der erste Golem schwang ein Schwert von der Größe eines Burgtores. Siris rutschte über den Marmor, fiel auf die Knie und rutschte unter der Klinge hindurch. In seinen Haaren spürte er den Luftzug, den ihr Schwung verursachte. Dann sprang er wieder auf die Beine und warf die Metallscheibe des Rings gegen die gewaltige Waffe.
    Die Scheibe traf und blieb an ihr haften. Siris sprang zur Seite und entging der Klinge nur knapp, die nun in den Boden neben ihm fuhr. Er umrundete die beiden Golems, die sich zu ihm umdrehten und ihn gemeinsam angriffen.
    Siris schnippte zweimal mit den Fingern. Das Schwert des einen Golems verschwand in einem Lichtblitz und erschien vor Siris. Er versuchte nicht, es zu ergreifen – es war ganz offensichtlich viel zu schwer für ihn –, sondern stellte sich so, dass es vor ihm zu Boden fiel.
    Dadurch wurde der Schlag des zweiten Golems abgefangen. Die Klingen schepperten gegeneinander. Siris duckte sich vor. In seinen Ohren hallte der Zusammenprall nach, und er rammte die Klinge der Unendlichkeit dem noch bewaffneten Golem ins Knie. Das Schwert des Gottkönigs bestand aus starkem Material; es schnitt durch den schützenden Stahl.
    Funken schlugen aus der Klinge, als Siris an dem Golem vorbeisprang und von hinten auf sein anderes Bein einhieb.
    Der Golem geriet ins Taumeln und fiel zu Boden. Der erste Golem – jener, der seine Waffe verloren hatte – starrte verblüfft auf seine leeren Hände. Dann hob er den Blick zu Siris und schwang die Faust.
    Siris wich zurück; dabei stieß er mit dem Fuß gegen das Schwert am Boden. Er bückte sich rasch, zog die Transportationsscheibe ab und heftete sie an die Klinge der Unendlichkeit.
    Dann warf er die Waffe zwischen den Beinen des Golems hindurch.
    Das Ungeheuer wirbelte herum und sah zu, wie das Schwert über den Boden schlitterte. Offensichtlich bestand sein Befehl darin, diese Klinge an sich zu bringen. Der Golem drehte sich

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