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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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lassen, die in der Lage war, auch den härtesten Stahl zu durchschlagen.
    Der Neuankömmling trat in den Saal; die Splitter des wundervollen Marmors knirschten und knackten unter seinen Schritten. Schon befürchtete Siris, der Boden des Turms könnte unter dem Gewicht nachgeben. Sie befanden sich am höchstgelegenen Punkt der Burg, und der Sturz würde tödlich sein.
    Die meisten Teufler flohen, aber Kuuth zog sich an die Seite des Saals zurück. Der alte Troll stützte sich auf seinen Stab, hielt den Kopf schräg und lauschte.
    Keiner der Teufler bot Siris seine Hilfe an, auch wenn sie ihn so bereitwillig » großer Meister« nannten. Siris nahm die Kampfhaltung der Aegis ein, so gut es ihm möglich war, während er zwei Orte gleichzeitig im Blick behalten musste. Das maschinenartige Ungeheuer machte einige krachende Schritte vorwärts, dann folgte ihm ein gleichartiges Wesen durch das Loch, das das erste geschlagen hatte, und schleuderte dabei weitere Steinbrocken zu Boden.
    Großartig , dachte Siris. Er traf eine rasche Entscheidung, griff an und wollte wenigstens eins der Ungeheuer besiegen, bevor er überwältigt wurde.
    Die Attentäterin hatte aber genau diese Entscheidung erwartet und schoss auf ihn, während er vorwärts stürmte. Siris kam taumelnd zum Stillstand, und der Bolzen flog vor ihm durch die Luft. Unbeholfen hob er seinen Schild und fing den Schlag des ersten Golems ab.
    Das gigantische Schwert des Ungeheuers fiel auf ihn nieder, traf den Schild schwer, und ein Funkenschauer stieg von ihm auf. Die Magie des Schildes hielt es gerade noch aus. Bei allen Schrecken , dachte er, ohne Hilfe wäre ich nie in der Lage gewesen, einen solchen Schlag abzuwehren .
    Er atmete aus, wirbelte sein Schwert herum, wollte zuschlagen, doch aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er eine weitere Bewegung. Er sprang gerade rechtzeitig zur Seite, um einem weiteren Bolzen auszuweichen. Sie lud äußerst schnell nach.
    » Hat das dich wenigstens getötet?«, rief die weibliche Stimme.
    Siris stieß ein Grunzen aus, als er einen weiteren Schlag des Golems parierte. Der zweite Golem kam nun von rechts auf ihn zu; bei jedem seiner Schritte zitterte der Boden.
    » Du bist ganz und gar unnachgiebig, Ewiglicher«, rief das Mädchen ihm zu.
    » Ich bin nicht der Gottkönig!«, brüllte Siris verzweifelt.
    » Ich gebe mich auch mit einem seiner Vasallen zufrieden.«
    » Ich bin keiner seiner Vasallen. Ich …«
    Etwas an dieser Situation erschien ihm plötzlich vertraut. Ein Feind vor ihm, ein weiterer an der Seite, einer hinter ihm. Siris hatte das Gefühl, genau zu wissen, welche Stellung er einnehmen und wie er kämpfen musste. Als ob er es schon einmal getan hätte.
    Aber er war noch nie in einer solchen Situation gewesen. Er hatte lediglich die Kampftechnik der Aegis erlernt. Einer gegen einen.
    Außer …
    Der Golem griff wieder an und hieb auf ihn ein. Gleichzeitig stürmte der zweite von rechts heran.
    Siris fluchte und machte eine Rolle. Das Schwert des ersten Golems krachte gegen den Boden. Steinsplitter flogen auf, während sich Siris gerade noch in Reichweite des zweiten aufrichtete. Er begegnete dessen Schlag mit seinem Schild.
    Bei allen Schrecken, diese Ungeheuer waren stark . Die Magie des Schildes gab nach, und er hörte ein deutliches Knacken. Sein Arm fühlte sich taub an, und die Macht des Schlages schleuderte ihn nach hinten.
    Mit einem Grunzen fiel Siris auf den Marmorboden, und kurz wurde ihm schwarz vor Augen. Er spürte, wie der Boden bebte und roch die allzu saubere und sterile Luft des gottköniglichen Thronsaales. Er ächzte und rollte sich zur Seite.
    Nein. Nicht aufgeben. Sie kommen näher .
    Siris knurrte, und er konnte wieder sehen. Er lag vor dem Thron des Gottkönigs. Seine Hüfte schmerzte dort, wo sie auf den Boden geprallt war. Schmerzen schrillten in seinem Kopf.
    Ohne seine Rüstung wäre er jetzt tot. Er konnte seinen Schildarm kaum mehr spüren.
    Die Golems kamen langsam und vorsichtig auf ihn zu; die Steinfliesen knirschten unter ihren Füßen. Siris kämpfte sich auf die Beine, taumelte zurück, taumelte die Stufen hoch zum Thron und bewegte die Finger. Erst jetzt erkannte er, dass beide Hände leer waren.
    Das Schwert. Er hatte das Schwert verloren.
    Er fluchte und schaute nach rechts und links. Die Klinge der Unendlichkeit lag in einiger Entfernung vom Thron auf dem Marmorboden. Er konnte sie nicht erreichen, ohne sich den näher gekommenen Golems schutzlos auszuliefern, und die Schmerzen

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