Die Seele heilen
Psychotherapeut«. Beispielsweise kann ein Internist oder Hausarzt eine solche Ausbildung abschließen und Psychotherapie anbieten. Absolviert ein Arzt eine ganze Facharztausbildung mit psychotherapeutischem Schwerpunkt, darf er sich »Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie« nennen.
Klinische Psychologen: »Klinischer Psychologe« ist im Gegensatz zum »Facharzt für Psychiatrie« oder »psychologischen Psychotherapeuten« ein Begriff, der nicht geschützt und nicht klar umschrieben ist. Die klinische Psychologie ist eine Disziplin innerhalb der Psychologie, die sich mit der Diagnostik und der Behandlung psychischer Störungen befasst. Entsprechend arbeitet ein klinischer Psychologe häufig in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen, in der eigenen Praxis oder in Beratungsstellen und Heimen. Ein »klinischer Psychologe« ist also ein Psychologe, der diagnostisch und therapeutisch tätig ist.
Welche Fachgebiete gibt es?
Psychiatrie: Die Psychiatrie ist ein medizinisches Fachgebiet, das Erforschung, Prophylaxe, Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen umfasst. Psychische Erkrankungen haben prinzipiell körperliche und psychosoziale Ursachen und treten mit seelischen und körperlichen Symptomen in Erscheinung (siehe dazu » Depression – was ist das? «).
Psychosomatik: Auch die Psychosomatik ist eine medizinische Disziplin. In der Psychosomatik tätige Therapeuten beschäftigen sich mit der Bedeutung seelischer Vorgänge für die Entstehung und den Verlauf von psychischen oder körperlichen Krankheiten. Psychosomatisch tätige Ärzte beschäftigen sich aber auch mit den psychischen Auswirkungen körperlicher Erkrankungen. Als Beispiel seien hier die psychischen Auswirkungen einer Krebserkrankung genannt.
Psychotherapie: Unter Psychotherapie versteht man eine Behandlungsmethode für psychische Erkrankungen mit psychologischen Mitteln. Patienten werden dabei durch den Therapeuten unterstützt, ihre psychische Erkrankung durch eine bewusste Auseinandersetzung mit ihren Ursachen oder durch gezieltes Einüben neuer Denk- und Verhaltensweisen zu überwinden. In Deutschland darf Psychotherapie nur von Ärzten, psychologischen Psychotherapeuten und Heilpraktikern für Psychotherapie betrieben werden.
Psychotherapie kann als Einzel- oder Gruppenpsychotherapie durchgeführt werden. In psychiatrischen oder psychosomatischen Kliniken wird meist beides angeboten. Auch wenn sich Patienten meist eine Einzeltherapie wünschen, hat die Gruppenpsychotherapie mehrere Vorteile: In der Gruppentherapie merken Sie, dass Sie nicht der Einzige sind, der an einer Depression erkrankt ist. Sie sind dann nicht allein mit Ihrem Leid und Ihrer Krankheit. Die Gruppe bietet darüber hinaus viele therapeutische Möglichkeiten. Zum Beispiel können typische Situationen im Arbeits- oder Familienleben in einem Rollenspiel mit mehreren Personen nachgestellt werden.
Allerdings kann sich nicht jeder Patient gleich auf die Gruppentherapie einlassen und für wichtige intime Details mag eine Gruppe nicht der richtige Ort sein, um sie anzusprechen. Deshalb wird in den meisten Kliniken Gruppen- und Einzeltherapie angeboten.
PROF. HIMMERICH
Grundlagen der akuten Depressionstherapie
Wenn Sie sich in der akuten Phase einer Depression an einen Arzt und/oder Therapeuten wenden, ist wichtig, dass Sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu diesem aufbauen können. Denn die Basis der Depressionsbehandlung ist das einfühlsame ärztliche Gespräch und das stabile therapeutische Bündnis zwischen dem Patienten und seinem Arzt und Therapeuten. Achten Sie darauf, dass in diesen Beziehungen folgende Kriterien erfüllt sind:
Sie sollten sich mit Ihren Sorgen und Ängsten angenommen fühlen und durch das Gespräch entlastet werden, insbesondere von Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen.
Der Therapeut oder Arzt sollte Zuversicht vermitteln und hierbei die Behandelbarkeit von Depressionen und die guten Heilungsaussichten betonen.
Dazu sollte der Therapeut oder Arzt Ihnen vermitteln, dass die Depression eine Erkrankung wie jede andere körperliche Erkrankung auch ist. Denn auch körperliche Erkrankungen wie der Herzinfarkt haben wie die Depression körperliche und psychische Symptome. So verliert die Depression ihren unerklärlichen und bedrohlichen Charakter und Sie fühlen sich berechtigt, sich von Alltagspflichten zu entlasten und sich behandeln zu lassen, weil Sie eine »richtige« Krankheit haben.
Auch Ihre Angehörigen sollten von
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