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Die Seele heilen

Die Seele heilen

Titel: Die Seele heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Wehner-Zott , Hubertus Himmerich
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mit einem EEG kann ein Arzt beurteilen, ob Sie unter dem Medikament eine Neigung zu epileptischen Anfällen entwickelt haben. Außerdem kann es zu einer Verkürzung der Schlafzeit kommen. Unter Bupropion etwa kann es zu morgendlichem Früherwachen kommen; die Patienten können dann meist nicht mehr einschlafen.
    Blocker von präsynaptischen Rezeptoren
    Diese Medikamente wirken durch die Blockade von hemmenden Rezeptoren des sogenannten alpha-2-Rezeptortyps am präsynaptischen Neuron ( siehe [→] ) und bewirken dadurch eine verstärkte Ausschüttung von Noradrenalin (siehe Abbildung unten).

    Durch präsynaptische Rezeptorblocker erhöht sich der Noradrenalinspiegel.
    Vertreter dieser Gruppe sind die Antidepressiva Mirtazapin und Mianserin. Mirtazapin ist eines der am besten wirksamen modernen Antidepressiva. Es verbessert auch die Schlafqualität deutlich.
    Allerdings führt es bei manchen Patienten zu erheblicher Gewichtszunahme. Diese Nebenwirkung kann bei Patienten mit starker Appetitminderung in der Depression allerdings sogar günstig sein.
    Die MAO-Hemmer
    Die Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) wirken, indem sie das Enzym Monoaminooxidase hemmen, welches normalerweise für den Abbau der Neurotransmitter sorgt. Dadurch steigt, wie bei den Rückaufnahme-Hemmern, die Konzentration der Neurotransmitter in der Nervenzelle und im synaptischen Spalt an.

    MAO-Hemmer verringern den Abbau von Neurotransmittern.
    Zusammen mit tyraminhaltigen Lebensmitteln können MAO-Hemmer zu starkem Blutdruckanstieg führen. Um diese Nebenwirkung zu vermeiden, sollte bei der Einnahme solcher Medikamente eine tyraminarme Diät eingehalten werden. Tyramin ist ein Stoff, der in manchen Nahrungsmitteln wie in Rotwein, Schimmelkäse und Schokolade enthalten ist. Er kann auch bei der Zersetzung von Nahrungseiweiß entstehen. Falls Sie einen MAO-Hemmer einnehmen, sollte Ihr Arzt Ihnen entsprechende Ernährungstipps geben.
    Wenn der MAO-Hemmer durch ein anderes Antidepressivum ersetzt werden soll, muss eine Wartezeit eingehalten werden, um schwerwiegende Wechselwirkungen zu vermeiden. Zu den MAO-Hemmern zählen die Wirkstoffe Tranylcypromin und Moclobemid.
    Antidepressiva und Suizidalität
    Antidepressiva behandeln die Depression und senken damit das Suizidrisiko. Es kann allerdings sein, dass während einer antidepressiven Behandlung zunächst der Antrieb gebessert wird, während die Stimmung noch schlecht ist. Ein Patient, der zunächst zu wenig Energie hatte, sich das Leben zu nehmen, kann so in die Lage versetzt werden, sein Leben zu beenden. Sollten Sie selbst als Patient während einer antidepressiven Behandlung Suizidgedanken bei sich bemerken, teilen Sie diese ihrem Arzt mit!
    Trizyklische Antidepressiva
    Die trizyklischen Antidepressiva (TZA) weisen in ihrer chemischen Struktur drei Ringe (griechisch tri+zyklisch) auf, woraus sich der Name ableitet. Nach ihrer Wirkung bezeichnet man sie als nicht-selektive Monoamin-Rückaufnahme-Inhibitoren (NSMRI), da sie die Rückaufnahme mehrerer Neurotransmitter hemmen, nämlich Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Diese werden auch als Monoamine bezeichnet.
    Aufgrund ihrer Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Sehstörungen, Kreislaufstörungen, Herzrhythmusstörungen, Verwirrtheitszustände und Vergiftungserschienungen sind TZAs heutzutage selten das Mittel der ersten Wahl. Außerdem führen die meisten TZAs zu erheblicher Gewichtszunahme. Man greift jedoch bei schweren oder chronischen Fällen auf sie zurück, etwa wenn ein Patient nicht auf neuere, verträglichere Substanzen wie SSRIs anspricht. Zu den TZAs gehören die Wirkstoffe Doxepin, Imipramin, Clomipramin, Amitriptylin, Amitriptylinoxid und Trimipramin.
    Melatonin-Agonisten
    Melatonin ist ein für den Schlaf wichtiger Botenstoff des Gehirns. Bei vielen depressiven Patienten wird in der Nacht zu wenig Melatonin produziert. Der Arzneistoff Agomelatin gleicht diesen Mangel aus, denn er wirkt wie Melatonin und führt sehr schnell zu einer Verbesserung des Schlafes. Nach einigen Tagen bis Wochen reduzieren sich auch die depressiven Symptome. Dieses Mittel wird vor allem bei depressiven Patienten mit Schlafstörungen eingesetzt.
    Agomelatin führt nicht zu Gewichtszunahme und hat keine sexuellen Nebenwirkungen.
    PROF. HIMMERICH
Weitere Medikamente zur Depressionsbehandlung
    Neben den eigentlichen Antidepressiva werden bei der Depressionsbehandlung auch noch andere Medikamente eingesetzt, die ebenfalls überwiegend zu den Psychopharmaka

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