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Die Seele heilen

Die Seele heilen

Titel: Die Seele heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Wehner-Zott , Hubertus Himmerich
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Handlungsschritte trainiert. Elemente der Ergotherapie können Gedächtnistraining, Werken, Gestalten oder Malen sein.
Musiktherapie: Musik hat nachgewiesenermaßen einen positiven Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden. Das Hören von Musik oder aktives Musizieren kann demnach auch zur Genesung psychisch kranker Menschen beitragen.
Körperorientierte Psychotherapieverfahren : Diese Therapieformen, etwa die Konzentrative Bewegungstherapie, gehen davon aus, dass sich in unbewussten Körperhaltungen und -bewegungen erlernte »Überzeugungen« widerspiegeln, etwa »Ich bin ein schlechter Mensch«. Über bestimmte Verfahren und Techniken werden der Körper und Gefühle bewusster wahrgenommen, wodurch solche falschen Überzeugungen schließlich aufgelöst werden können. In der Praxis wird diese Therapieform oft mit kunsttherapeutischen Elementen kombiniert ( siehe [→] ).
Physiotherapie: Durch manuelle und/oder physikalische Maßnahmen – etwa Massage, Krankengymnastik, Wärmebehandlung, Elektrotherapie und Entspannungsübungen – können Verspannungen, Schmerzen, Stoffwechselstörungen, also der gesamte Organismus, positiv beeinflusst werden. Gerade die körperliche Berührung im Rahmen einer Massage wirkt sich sehr positiv auf den Therapieverlauf bei depressiven Patienten aus.
    Wenn Sie Patient in einer Klinik sind, empfehlen sich auch der Kontakt und das Gespräch mit dem Pflegepersonal. Die Krankenschwestern und -pfleger sind zumeist sehr erfahren, geschult und geschickt im Umgang mit depressiven Patienten. Häufig verfügen Pflegekräfte in Spezialkliniken über psychiatrische oder psychotherapeutische Weiterbildungen. Religiöse Patienten profitieren nach meiner Erfahrung außerdem sehr von Kontakten zum Klinikseelsorger.
    PROF. HIMMERICH
Wirkweisen und Nebenwirkungen der Antidepressiva
    Wichtig bei der Psychopharmakotherapie mit Antidepressiva sind darüber hinaus eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung und die Aufklärung der Betroffenen über die Wirkung des empfohlenen Antidepressivums. Hier das Wichtigste in Kürze, das Sie über ein Antidepressivum wissen sollten. Das Medikament
gleicht Störungen in der Kommunikation zwischen Nervenzellen aus und wirkt so positiv auf das Befinden ein,
entfaltet erst in ein paar Tagen bis Wochen seine positive Wirkung,
kann Nebenwirkungen haben,
macht nicht abhängig,
darf nicht abrupt und ohne Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden.
    Sollen verschiedene Psychopharmaka kombiniert werden, aber auch wenn Sie Medikamente für andere Erkrankungen einnehmen, muss der Arzt mögliche Wechselwirkungen der verschiedenen Arzneimittel beachten. Ein Präparat kann beispielsweise den Abbau des anderen behindern, sodass giftige Medikamentenkonzentrationen im Blut erreicht werden. Es könnte auch passieren, dass durch ein Medikament das andere sehr schnell abgebaut wird und dieses dann keine Wirkung entfalten kann.
    Um solche unerwünschten Wechselwirkungen zu erkennen und zu verhindern, kann die Konzentration eines Medikamentes im Blut bestimmt werden. Dies wird als »therapeutisches Drug Monitoring« bezeichnet.
    Die Wirkung von Rückaufnahme-Hemmern
    Depressionen gehen mit einer Stoffwechselstörung im Gehirn einher. Die Antidepressiva normalisieren vor allem den Stoffwechsel bestimmter Neurotransmitter, also der Botenstoffe des Gehirns ( siehe dazu [→] ). Die meisten Antidepressiva zielen darauf ab, die Konzentration der Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin im Spalt einer Synapse zu erhöhen. Dies tun sie, indem sie die Rückaufnahme des Neurotransmitters in die Nervenzelle, die ihn ausgeschüttet hat, hemmen. Deshalb heißen einige Klassen von Antidepressiva Rückaufnahme-Inhibitoren oder Rückaufnahme-Hemmer. Antidepressiva, die zum Beispiel die Serotonin-Rückaufnahme hemmen, bezeichnet man dann als Serotonin-Rückaufnahme-Hemmer. Die Rückaufnahme von Neurotransmittern wird je nach Medikament und Dosis in unterschiedlichem Ausmaß gehemmt.
    Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Hemmer
    Unter selektiven Rückaufnahme-Hemmern versteht man Medikamente, die – im Unterschied zu den trizyklischen Antidepressiva ( siehe [→] ) – auf den Stoffwechsel von einem oder zwei Botenstoffen des Gehirns einwirken. Die aktuell am häufigsten eingesetzte Gruppe von Antidepressiva sind die selektiven Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) beziehungsweise -Hemmer. Sie werden vor allem deswegen meist als Erstes angewendet, weil sie bei den meisten Menschen

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