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Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition)

Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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allgegenwärtigen Moschusduft der Seelenfresser keinen Körpergeruch. Sie war angenehm überrascht. Sein glänzend schwarzes Haar war im Nacken ordentlich zum Zopf geflochten und sah aus, als hätte er es mit Öl geglättet. Eine Marotte, die bemerkenswert menschlich wirkte. Seine schlichte Kleidung war gut geschnitten und bestand aus gewebtem Stoff; wenn er auch Stücke aus Seelenfresser-Haut am Leibe trug, so waren sie nicht zu sehen. Die Augen mit den langen Wimpern waren mandelförmig, und in ihren Tiefen blitzte eine wache Intelligenz, als er nun den Raum, die Gardisten … und sie auf sich wirken ließ. Durchaus menschlich im Aussehen und im Mienenspiel, stellte sie fest. Niemand, der ihn hier stehen sähe, würde an seinem Menschsein zweifeln.
    Der Diener verneigte sich respektvoll. »Hoheit, ich darf Euch Nyuku aus den Nordlanden vorstellen.« Man hörte deutlich, dass er enttäuscht war, keinen längeren Namen oder eine Kette von Ehrentiteln vortragen zu können. Wenige Besucher erschienen vor ihr oder Nasaan, ohne sich dem Fürstenpaar mit einer imposanten Reihe von Familiennamen und Titeln zu präsentieren, selbst wenn sie einige davon erst im Vorzimmer hatten erfinden müssen. Ein Mann, der diesen Brauch ignorierte und sich mit einem einzigen Namen begnügte, musste viel Selbstvertrauen besitzen … oder sehr überheblich sein.
    Die Grenze zwischen beidem war manchmal fließend.
    »Nyuku«, säuselte sie und streckte ihm die Hand entgegen. »Mir ist so, als hätte ich die anderen schon von Euch reden hören.«
    Sie sah mit Genugtuung, dass ihn die Geste überraschte; es lohnte sich immer, diese Reiter zu überrumpeln. Als er vortrat, um die Hand zu ergreifen, stellte sie fest, dass auch seine Körpersprache auffallend menschlich war. Er hat uns gründlich studiert , lautete ihr Urteil. Als er zu ihr trat, neigte er leicht den Kopf und griff nach kurzem Zögern tatsächlich nach ihrer Hand. Sie überließ sie ihm. Im Hinterkopf spürte sie, wie die Ikati-Königin unruhig wurde. Schsch , beschwichtigte Siderea. Ich weiß schon, was ich tue. Aber sie wusste auch, wie gefährlich es war, sich von einem der Reiter berühren zu lassen. Wenn sein Seelenfresser hinter einer solchen Aufforderung mehr vermutete, konnte das sehr schnell sehr böse enden.
    Als er mit höfischer Eleganz ihre Hand an die Lippen führte und einen leichten Kuss daraufdrückte, ohne dabei den Blick von ihr zu wenden, glaubte sie für einen Moment, seinen Konjunkten hinter diesen Augen zu spüren, ein schwarzes Ungeheuer, das dies alles für eine gezielte sexuelle Provokation hielt und in rasender Wut mit den Flügeln schlug. Wenn es der Kreatur in diesem Moment gelänge, die Herrschaft über Nyuku zu erlangen, würde sich diese Wut natürlich gegen sie richten. Sie leistete sich ein wahrhaft riskantes Spiel.
    Aber es war ein Spiel, das sie immer geliebt hatte, und seit sie einen Seelenfresser zum Partner hatte, war es noch interessanter geworden.
    Als Nyuku ihre Hand losließ, trat er einen Schritt zurück und stellte den schicklichen Abstand wieder her. Siderea spürte, wie ihre Königin sich ein wenig beruhigte, auch wenn ihr diese Zweisamkeit noch immer nicht geheuer war.
    »Ihr wisst, wer ich bin?«, fragte er.
    »Ich weiß, was mir die anderen über Euch erzählt haben.«
    Ein Mundwinkel zuckte. »Natürlich nur Gutes.«
    Sie lächelte huldvoll und legte einen schwachen Hauch von Ironie in ihre Stimme. »Natürlich.«
    Dieser Mann würde eines Tages ihr Paarungspartner sein. Wie das technisch vor sich gehen sollte, hatte sie noch nicht vollends akzeptiert; sie war gewöhnt, sich ihre Liebhaber selbst zu wählen. Aber wenn die Zeit kam, würde sie ihn offenbar begehren, ob er ihr menschliches Herz gewonnen hatte oder nicht. Wenn der Paarungsflug erst begonnen hatte, würden menschliche Bedenken keine Rolle mehr spielen.
    Das hatten ihr jedenfalls die anderen erzählt. Die natürlich ihre eigenen Ziele verfolgten.
    Vielleicht wird auch nicht dieser hier den Flug bestimmen , kam der Gedanke der Königin. Ein Versuch, sie zu trösten. Vielleicht bringt ihn ein anderer zu Fall.
    Er herrscht seit Langem über die Kolonie , gab Siderea zurück. Das heißt, er ist nicht leicht zu besiegen.
    Am kalten Himmel und bei blassem Sonnenschein. Wer weiß, was über heißem Wüstensand geschieht, wenn die Sonne voll auf ihre Schwingen niederbrennt?
    Das war wirklich eine interessante Frage. Machte sich Nyuku Sorgen, dass seine schwer erkämpfte

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