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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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einfach alles so viel einfacher.« Sie drückte zärtlich seinen Arm. »Dadurch muss ich viel weniger erklären.«
    »Es steht dir.«
    Sie war tatsächlich attraktiver als jemals zuvor, und es brachte ihre Figur ebenso wie ihr Gesicht besser zur Geltung. Auch war Mina ein wenig fülliger geworden und hatte jetzt Kurven, wo früher nur Ecken und Kanten gewesen waren. Ihre dunklen Augen glänzten richtig – ein Zeichen dafür, dass sie gesund war und sich wohlfühlte.
    »Du siehst wundervoll aus«, stellte Kit fest.
    »Denkst du das wirklich?« Sie lächelte und genoss das Kompliment. »Es gibt eine Menge über das Klosterleben zu erzählen. Aber was ist mit dir? Was ist die Erklärung für das, was du da trägst?«
    »Was glaubst du wohl? Das ist dort, von wo ich herkomme, der letzte Schrei.«
    Sie lachte erneut. »Schau dich doch nur an! Ich erkenne dich kaum wieder unter all dem Haar. Du siehst aus wie ein großer, alter Rauschebär. Was denn – wo du warst, hatten sie weder große Scheren noch Rasierer?«
    »Wirklich nicht«, antwortete Kit, der mit den Fingern durch sein Bartgewirr fuhr.
    »Und diese Muskeln!«, johlte sie und drückte seinen Bizeps. »Kein Babyspeck mehr. Du bist jetzt regelrecht kräftig: eine schlanke, gemeine Kampfmaschine.« Ihre Worte klangen anerkennend. »Womit auch immer sie dich gefüttert haben – es hat dir nicht geschadet.«
    »Ich nehme an, ich sollte Danke sagen.« Er blickte auf seinen Oberkörper hinab. Unter der schmierigen Schmutzschicht konnte er die welligen Umrisse eines Waschbrettbauchs sehen, und seine Arme waren Muskelschnüre. Jetzt, wo Mina es erwähnt hatte, vermutete er, dass er sich ein wenig verschlankt und Muskelmasse aufgebaut hatte.
    »O, Kit, es ist so schön, dich zu sehen und dich heil und gesund wiederzuhaben. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Wo bist du überhaupt gewesen?«
    »Du wirst noch nicht einmal die Hälfte davon glauben«, erwiderte Kit. »Ich bin mir noch nicht einmal ganz sicher, dass ich selbst alles glaube.« Er wurde plötzlich schweigsam, denn er überlegte, wo er anfangen sollte oder wie er überhaupt beginnen sollte, um eine Erklärung richtig aufzubauen.
    »Was ist nun?«, sagte sie nach einem Moment. »Willst du ein Mädchen auf die Folter spannen?«
    »Nein … nein, das habe ich nicht vor. Es ist nur … Ich weiß noch nicht einmal, wo ich anfangen soll.«
    Sie versuchte ihm zu helfen. »Also, das letzte Mal, als ich dich sah, war Burleigh dir ganz nah auf den Fersen. Er hat dich und Giles aus der Stadt gejagt, und du bist auf den Fluss zugerannt.« Sie fuhr fort, die Folge von Ereignissen zu erzählen, soweit sie sie kannte. »Giles geht es übrigens gut. Die Kugel hat keine nicht mehr wiedergutzumachenden Schäden hinterlassen, und sobald er aufstehen konnte, habe ich ihn nach Hause gebracht. Er sollte in sehr kurzer Zeit wieder ganz der Alte sein; vielleicht ist er es jetzt schon.«
    »Gut, ich bin froh, dass er okay ist«, sinnierte Kit und erzählte, wie er unter Gewehrfeuer geraten war, aber noch rechtzeitig den Ley gefunden, den Sprung durchgeführt und den Ort erreicht hatte, von dem Mina ihm berichtet hatte. »Doch der Zeitabschnitt war total daneben, und ich bin in einer Epoche gelandet, von der ich annehme, dass man sie die Steinzeit nennen könnte.«
    »Das würde deine Pelzhose erklären.«
    »Ich wurde entdeckt und, nun ja, mehr oder weniger von einem menschlichen Stamm aufgenommen – dem Fluss-Stadt-Clan, wie ich sie nenne. Sie leben in dieser gewaltigen Schlucht …«
    »Das ist bestimmt diejenige, die ich aufgesucht habe«, mutmaßte Mina.
    »Dieselbe, aber zu einer anderen Zeit – einer völlig anderen. Wie dem auch sei, sie sind die erstaunlichsten Leute. Sie sprechen nicht viel, und sie haben einen sehr begrenzten Wortschatz. Sie kommunizieren hauptsächlich durch eine Art von Telepathie – so etwas Ähnliches wie eine mentale Funkverbindung.«
    Wilhelmina warf ihm von der Seite einen Blick zu.
    »Das stimmt«, beharrte er. »Ich konnte es selbst kaum glauben, als es zum ersten Mal passierte. Doch einer von ihnen – dieser unglaublich alte Häuptling, der En-Ul genannt wurde … Er ist ein Meister darin, und er hat mich gelehrt, wie man …«
    Er hörte auf zu gehen – so abrupt blieb er stehen, dass Wilhelmina zwei Schritte ohne ihn weiterging. Als sie sich zu ihm umdrehte, platzten aus ihm die Worte heraus: »Mina, ich bin am Quell der Seelen gewesen.«
    »Du bist was? «
    »Die Seelenquelle«,

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