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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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Energie von lebendigem Licht.
    Kit erinnerte sich, dass er die Hand ausgestreckt hatte, um diese wundersame Substanz zu berühren … und dann … war irgendetwas passiert … aber was?
    Das Knacken eines Zweiges in der Nähe, der sich unter der kalten Schneelast krümmte, brachte Kit in die Gegenwart zurück: eine Realität aus Eis und Kälte und umherstreifenden Raubtieren. Er stand auf, klopfte Schneeklümpchen aus seinen Fellen und schlurfte vorwärts. Vor dem tunnelähnlichen Eingang der Hütte aus Knochen ließ er sich auf Hände und Knien fallen und kroch hinein. Im Innern war es dunkel, aber relativ warm – zumindest wärmer als draußen auf der Lichtung –, was zweifellos der Ausstrahlung des schlafenden Hausbewohners zu verdanken war. Spontan streckte Kit die Hand nach der sich zurücklehnenden Gestalt von En-Ul aus. Der greise Urmensch fühlte sich warm an, und Kit spürte unter seiner Hand, dass En-Ul sich bewegte. Der Alte war immer noch lebendig – und immer noch in der Traumzeit.
    Dieser Begriff war Kits Versuch, ein Konzept zu übersetzen, dass er nicht exakt definieren konnte: eine Art von mystischer Meditation oder prophetischer Reise, die in irgendeiner Weise die Zeit einbezog. Andererseits … Vielleicht war es ja auch etwas völlig anderes.
    Kit ließ sich neben En-Ul nieder und versuchte ein weiteres Mal nachzuvollziehen, was ihm passiert war. Nachdem er durch den Boden des Knochenhauses gefallen und ins Unbekannte gesprungen war, hatte er einen von der Sonne beschienenen, belaubten Pfad betreten. Er folgte diesem Weg durch eine paradiesische Welt, die wie ein Garten voller Wonnen war, und entdeckte schließlich die Seelenquelle. Irgendetwas geschah dort. Am mystischen Teich sah er Arthur Flinders-Petrie und … etwas so Unglaubliches, dass es selbst jetzt einen magischen Glanz auf ihn zu werfen schien – falls er sich nur erinnern konnte, was es war.
    Konzentrier dich! , ermahnte Kit sich selbst. Was hast du gesehen?
    Er presste die kalten Hände gegen seinen Kopf, drückte die Augen zu, und in seinem Bewusstsein tauchte das Bild seiner eigenen Füße auf jenem jenseitigen Pfad auf … die sich rasch bewegten, fast in einem Lauftempo … Er verfolgte seine Schritt zurück, die von dem Teich aus Licht wegführten … Und dann spürte er, wie er fiel: Sein Fuß blieb an irgendetwas auf dem Pfad hängen – vielleicht an einer Schlingpflanze oder einer Baumwurzel … er fiel hart und prallte mit dem Kopf auf …
    Kit berührte mit der Hand seinen Hinterkopf und fühlte dort eine schmerzempfindliche Beule. Ja! Er war gefallen und hatte sich am Kopf gestoßen. Natürlich! Das bewies, dass es sich nicht um einen Traum handelte. Er war tatsächlich dort gewesen; er war tatsächlich Augenzeuge eines Wunders geworden. Das war es! Er hatte das Wunder einer Wiedergeburt oder Wiederauferstehung mit angesehen.
    Augenblicklich kehrten die Erinnerungen zurück, und sein Gedächtnis war wieder auf die vergangenen Geschehnisse konzentriert; sein Bewusstsein füllte sich mit klaren, präzisen Bildern. Erneut sah er den wundersamen Teich; eine Bewegung am Rande des Gewässers hatte ihn alarmiert und ihn dazu gebracht, hinter Blattwerk in Deckung zu gehen. Er zog sich in den Schatten der Bäume zurück, und am Rande des Teichs erschien Arthur Flinders-Petrie, der eine Frau trug, die eindeutig tot war. Diese Frau wurde wieder ins Leben zurückversetzt durch das Leben einflößende Wasser jenes außergewöhnlichen Teichs. Ihre Leiche, die Arthur Flinders-Petrie vorsichtig in seinen Armen wiegte, wurde in das Wasser getragen und kam wenig später vollkommen lebendig wieder zum Vorschein. Kit hatte dies mit eigenen Augen gesehen – mit denselben Augen, die sich jetzt bei dem Gedanken trübten, dass die wunderschöne Welt, die er gefunden hatte, nun wieder verloren war.
    Die Erinnerung an jenes Wunder, das er so flüchtig erblickt und miterlebt hatte, erfüllte ihn mit einem Verlangen von solcher Intensität, dass er kaum zu atmen vermochte. Kit ließ sich nach hinten fallen und hielt sich den pochenden Kopf. Er tat sich selbst ungeheuer leid, bis ihm der Gedanke kam, dass das, was einmal entdeckt worden war, erneut entdeckt werden konnte. Warum nicht? Das erste Mal war durch Zufall geschehen; er hatte noch nicht einmal gesucht. Der Quell der Seelen hatte sozusagen ihn gefunden. Dieses Mal würde er jenen wundersamen Teich finden und sich selbst in sein lebendiges, heilendes Wasser stürzen.
    Mit dieser

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