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Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

Titel: Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hamberger
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Jaguar tatsächlich vor sich sehen. Jetzt galt es also. Layla beschleunigte ein letztes Mal und kurz später war sie direkt hinter der Raubkatze. Er war nur circa 4 – 5 Meter über ihr. Layla hatte Glück. Er hätte auch viel höher sein können. Er schien sich auch sehr sicher zu fühlen, denn er versuchte erst gar nicht, Geräusche zu vermeiden. Was Layla ebenfalls ein Rätsel war, war, dass er nicht auf dem Boden rannte. Sie war sich sicher, dass er dort ebenfalls wesentlich schneller vorankommen würde. Noch wenige Schritte, dann würde sie nach oben springen können. Layla holte tief Luft und wollte sich gerade abstoßen, als sie plötzlich einen riesigen Abgrund vor sich auftauchen sah. Deshalb war der Jaguar also durch die Bäume gesprungen und nicht am Boden gerannt! Layla bemerkte, dass sie viel zu schnell war. Adrenalin schoss durch ihren Körper. Trotzdem würde sie unmöglich bremsen können. Dann halt Angriff, dachte Layla, stieß sich ab und streckte sich nach oben. Genau in dem Moment sprang auch der riesige Jaguar. Layla verfehlte ihn nur um Zentimeter. Sie drehte sich um die eigene Achse und sah den rabenschwarzen Abgrund schnell näher kommen. Layla konnte den Grund der Schlucht nicht sehen, vermutete aber, dass sie ganz schön tief sein müsste. Panik stieg in ihr auf. Je nach der Höhe und der Beschaffenheit des Bodens, konnte selbst sie sich verletzen. Und wenn sie wie durch ein Wunder doch unverletzt blieb, war sie sehr wahrscheinlich dort gefangen. Hektisch sah sich Layla um und konnte im letzten Moment den Ausläufer eine Wurzel erkennen, die offensichtlich bis in diesen Abgrund hineingewachsen war. Reflexartig griff sie zu und bekam die Wurzel tatsächlich im allerletzten Moment zu fassen. Augenblicklich wurde ihr Schwung gebremst und Layla wurde in der Luft gedreht und knallte mit voller Wucht gegen die Wand der Schlucht. Sie bestand aus purem Stein und der Aufprall presste alle Luft aus Laylas Lungen. Aber sie hielt die Wurzel krampfhaft fest. Nachdem sie einige Sekunden durchgeschnauft hatte, zog sie sich elegant wieder nach oben. Sie bückte sich wieder und sah sich um. Sie hatte unglaubliches Glück gehabt. Die Schlucht machte genau an der Stelle, wo Layla gesprungen war, eine leichte Kurve. Dadurch war sie genau auf die Wurzel zugesprungen. Wäre sie nur einen Meter weiter links abgesprungen, wäre sie ohne Zweifel direkt in die Schlucht gesprungen. Der Jaguar schien die Stelle sehr genau gekannt zu haben, denn er war auf dem einzigen Ast abgesprungen, der lange genug war, dass er das andere Ufer hatte erreichen können.
    Layla wollte gerade wieder die Verfolgung aufnehmen und den Baum hochklettern, da sah sie am anderen Ende der Schlucht den Jaguar. Er stand dort und blickte in ihre Richtung. Er knurrte drohend. „Was Du kannst, kann ich schon lange“ dachte sich Layla, streckte sich und lies ein fürchterliches Heulen ertönen. Dann sah sie den Jaguar drohend an. Der wirkte aber gar nicht eingeschüchtert. Ganz im Gegenteil. Er brüllte zurück und schlug sogar mit seinen Krallen aggressiv in ihre Richtung, fast so, als ob er sie jeden Moment angreifen würde. Das war wohl eine offene Drohung auf Jaguar Art. Dann drehte er sich um und stürmte wieder davon. Sollte Layla die Verfolgung wieder aufnehmen? Nein, das hatte wohl keinen Sinn mehr. Er war jetzt gewarnt und Layla traute ihm zu, dass er fähig dazu war, ihr eine Falle zu stellen. Außerdem hatte sie ihr Ziel schon erreicht. Sie wusste, dass er die Gegend verlassen wollte und nicht in der Nähe des Hauses blieb. Sie hatten sich in den wenigen Minuten der Verfolgung mit Sicherheit fünf bis sechs Kilometer vom Haus entfernt. Da sah es nicht so aus, als hätte er so schnell wieder vor, zurückzukommen. Außerdem war die Richtung genau westlich, also genau in die Richtung in die sie gehen würden.
     
    *
     
    Also drehte sich Layla um und rannte zurück in Richtung Haus. Sie genoss dabei wieder diese unbegrenzte Freiheit, die sie in ihrer Werwolfgestalt hatte und die Anspannung fiel langsam von ihr ab. Auch konnte sie jetzt, da sie sich nicht auf die Verfolgung konzentrieren musste, die anderen Tiere spüren, die sich in ihrem Umkreis aufhielten. Es kam ihr kurz der Gedanke zu jagen, aber sie sah ein, dass sie wohl so schnell, wie möglich zurückkehren musste. Die anderen warteten bestimmt schon sehnsüchtig auf sie.
    Doch plötzlich bemerkte sie einen auffälligen Geruch, den sie nur zu gut kannte. Blut. Layla schnüffelte

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