Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
leider nicht so viel Talent, wie Du!“
„Du bist stärker, als Du denkst Layla. Du musst diesen Hebel nur finden. Und dabei werde ich Dir helfen. Ich habe es geschafft, dann schaffst du es auch!“
Ana Maria drehte sich zu ihr um, und umarmte Layla. Die hatte Tränen in den Augen. Womit hatte sie nur solch eine Schwester verdient? Mit diesem Gedanken versank Layla in einen unruhigen Schlaf
*
Nach einer viel zu kurzen Nachtruhe, aus der Layla unsanft von Edu geweckt worden war, und einem sehr leckeren, nahrhaften Frühstück gingen die sechs wieder auf das Boot. Edu war ganz offensichtlich sehr nervös, ob der reparierte Motor wirklich so funktionierte, wie er sich dies vorstellte.
Selbst Felipe war in Begleitung des Dobermanns mitgekommen und schaute neugierig zu. Edu drehte den Schlüssel und drückte auf den Zündknopf für den reparierten Motor. Der spuckte erst etwas, dann startete er aber doch. Er lief nicht ganz rund, wie ein leichtes Vibrieren des Bootes anzeigte, aber Edu zeigte sich doch zufrieden und hob den rechten Daumen in Felipes Richtung. Die anderen brachen in wahre Jubelstürme aus, die der Dobermann mit einem lauten Bellen beantwortete.
Edu zog leicht am Gashebel und der Motor wurde etwas lauter. Dann setzte sich das Boot langsam in Bewegung und glitt aus dem Bootshaus heraus. Dann zündete Edu den zweiten Motor, der ohne Verzögerung sofort ansprang. Er hantierte an einem weiteren Hebel und schob dann denn Gashebel bis circa zur Mitte nach vorne. Der Motor brüllte auf und das Boot setzte sich langsam in Bewegung. Naomi, Hans, Layla und Ana Maria liefen zum Heck des Bootes und winkten Felipe zu, der wieder seinen ulkigen Freundtanz aufführte, in den der Dobermann mit wilden, übermütigen Sprüngen mit einsetzte. Donerta war schon unter Deck. Sie hatte schon den ganzen Morgen über Kopfweh geklagt und wollte sich etwas erholen. Es schien jedoch nichts Schlimmes zu sein, wie sie Layla auf einen besorgten Blick hin geantwortet hatte. Layla glaubte ihr dies jedoch nicht. Donerta war den ganzen Morgen leichenblass gewesen.
Edu steuerte wieder die Mitte des Flusses an, der nach dem Gewitter von Vortage merklich spürbar mehr Wasser führte. Obwohl er hier ohnehin schon so groß wirkte, dass es beinahe wirkte, als wären sie auf einem Meer, schien er doch nochmals deutlich gewachsen zu sein.
Layla setzte sich mit Ana Maria wieder auf das Vordeck. Die Schwester nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. Layla verstand sofort. Sie wollten wieder das Verschließen des Geistes üben. Doch auch diesmal gelang es Ana Maria mühelos, jede Verteidigung von Layla sofort zu durchbrechen. Diese Szene erinnerte Layla auffällig an den sechsten Teil von Harry Potter, als dieser in ähnlicher Weise mit Professor Snape übte, um zu verhindern, dass Lord Voldemort in seinen Geist eindrang. Na, wenn nicht mal Harry dies schaffte, sagte sich Layla frustriert. Der konnte sogar zaubern.
Dieses Üben laugte Layla mental so sehr aus, dass sie schon nach kurzer Zeit ein leichtes Kopfweh spürte. Aber Ana Maria ließ sich nicht erweichen und quälte sie weiter, ohne dass Layla einen Fortschritt spürte. Erst, als Layla so erschöpft war, dass ihr fast die Augen zufielen, ließ sich die Schwester erweichen.
Schwitzend und total fertig saß Layla auf dem Vorderdeck. Sie war so frustriert und wütend, dass sie am liebsten auf sich selbst eingeprügelt hätte. Warum lernte sie dies nicht? Warum stellte sie sich dabei so saudoof an? Layla wusste es nicht. Ana Maria versuchte sie zu trösten:
„Das Amulett kennt mich und hilft Dir nicht gegen mich, aber es wird Dich gegen Ajllasga unterstützen!“
„Aber nicht gut genug. Ich muss unbedingt besser werden.“
„Kann Dir Donerta helfen?“
„Ich habe sie gefragt, aber sie meinte mehr oder weniger, dass es keinen Sinn hätte, dass ich es in der Kürze der Zeit niemals würde lernen können!“
Ana Maria schüttelte den Kopf und sagte:
„Ich bin sicher, Du schaffst es!“
„Dein Wort in Gottes Ohr“
Layla holte ihr wertvolles Amulett heraus und sah es an. Mit dem Finger fuhr sie zärtlich an den Konturen entlang. Durch die permanenten mentalen Angriffe von Ana Maria hatte es sich überraschenderweise etwas erwärmt.
Plötzlich fühlte sich Layla total schwindelig. Sie konnte sich kaum aufrecht halten. Lag dies an den harten Übungen? Oder war es ein neuer Angriff der Seelenräuberin? Layla erschrak bis ins Mark. Wenn diese sie in so einem schwachen
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