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Die Seelenzauberin - 2

Die Seelenzauberin - 2

Titel: Die Seelenzauberin - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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worden, ein Echo davon war noch zu spüren – es ging um die Jungfräulichkeit eines jungen Mädchens –, aber von solchen Bagatellen wollte der Großkönig vermutlich nichts wissen. »Ich kann ebenfalls bestätigen, dass er durch den Magister Ramirus mittels eines gewöhnlichen Beförderungszaubers, der bei der Ankunft erlosch, in Eure Gemächer geschickt wurde. Reste von Zauberei, die Anlass zur Besorgnis geben könnten, sind nicht vorhanden.« Wobei ich einem Magister ohnehin nicht auf die Schliche käme, wenn er ein Geheimnis verbergen wollte , dachte sie ironisch. Aber das brauchte der Großkönig nicht unbedingt zu wissen. »Auch weist nichts darauf hin, dass ein Mann oder eine Frau außer denen, die das Pergament herstellten, und den beiden von mir genannten Personen den Brief berührt hätten. Und Ihr selbst natürlich, Sire.«
    Schweigend starrte Salvator die Hexe an, dann nickte er und streckte die Hand aus. Sie gab ihm den Brief zurück und war froh, die Sache hinter sich zu haben. Königliche Aufträge waren gut bezahlt, aber der neue Großkönig machte sie nervös. Besonders heute. Er wirkte äußerlich ruhig, aber sie spürte den Zorn, der unter der Oberfläche brodelte, und wollte möglichst weit weg sein, wenn er überkochte.
    Salvator wartete, bis die Hexe den Raum unter wiederholten Verneigungen rückwärts verlassen hatte. Erst als sie draußen war und die Tür fest hinter sich geschlossen hatte, öffnete er den Brief und las ihn noch einmal.
    Mein liebster Salvator,
    bitte entschuldige, dass ich dir diese Nachricht schriftlich und nicht persönlich übermittle. Wie du weißt, hatte ich vorgehabt, inzwischen wieder zu Hause zu sein, aber ich muss mich hier in Keirdwyn persönlich um gewisse Dinge kümmern und werde deshalb noch einige Zeit bleiben.
    Ich schwöre auf die Ehre meiner Krone, dass Keirdwyn keinen Angriff auf deine Macht beabsichtigt und nichts mit den Überfällen zu tun hat, mit denen sich das Großkönigreich seit einiger Zeit herumschlagen muss. Ich habe überzeugende Beweise dafür gesehen, dass die Plünderer von Soladin gar nicht aus Skandir kamen, sondern Akteure in einer Kriegslist waren, die zum Ziel hatte, dich gegen diesen Verbündeten aufzubringen. Tatsächlich scheint unser Feind in Alkal zu sitzen, ein Mann namens Anukyat, und während wir seine wahren Motive und das Ausmaß seiner Macht noch nicht kennen, ist doch unübersehbar, dass er die Saat des Krieges dort ausbringt, wo sie am meisten Frucht zu tragen verspricht, indem er nämlich Verbündete dazu ermuntert, gegeneinander loszuschlagen. Darunter auch einige von den Heiligen Hütern.
    Du darfst ihm diesen Triumph nicht gönnen.
    Die Seelenfresser, die in den Reichen der Menschen gesichtet wurden, könnten über Alkal nach Süden gelangt sein. Noch wissen wir nicht, wie oder warum. Die Suche nach Antworten auf diese Fragen wird mich länger im Norden festhalten, als ich ursprünglich geplant hatte; bitte vergib mir.
    Noch während ich diesen Brief schreibe, sammelt mein Vater seine Krieger, um den Übergriffen zu begegnen. Er lässt dich durch mich ersuchen, ihn zu unterstützen und dazu deine eigenen Streitkräfte an die Grenze zu Alkal zu verlegen, als würdest du eine Invasion vorbereiten. Diese Invasion braucht gar nicht stattzufinden, aber die Soldaten an der Grenze sollen den Feind ablenken und somit die tatsächliche Invasion vom Reich meines Vaters her erleichtern.
    Es gibt eine besondere Bedingung, damit der Plan gelingt, und die lautet: Kein Mensch außer dir selbst darf wissen, dass diese Mobilisierung nur eine List ist. Jeder Mann, den du an die Grenze schickst, muss von ganzem Herzen und aus tiefster Seele davon überzeugt sein, dass es in den Kampf geht. Bitte sorge dafür, dass es keine Ausnahmen gibt.
    Warum das wichtig ist, wirst du sicherlich verstehen.
    Die Zeit drängt. Bevor die Götter abermals auf uns herabblicken, wird man hier zur Tat schreiten. Je überzeugender du bis dahin den Anschein zu erwecken vermagst, die Grenze würde bedroht, desto mehr Menschenleben können an anderen Fronten gerettet werden.
    Ich reiche dieses Anliegen in meiner Eigenschaft als Königinmutter und als deine Abgesandte in Keirdwyn von deinen Verbündeten, dem Erzprotektor und der Erzprotektorin des Keirdwyn-Protektorats, an dich weiter. Als Königinmutter und als deine Ratgeberin versichere ich dir des Weiteren, dass das Großkönigtum derzeit keinen besseren Kurs einschlagen kann. Wir beide mögen bisweilen

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