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Die Seelenzauberin - 2

Die Seelenzauberin - 2

Titel: Die Seelenzauberin - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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Letztlich hatten die Magister geraten, nicht mehr als ein Dutzend Teilnehmer zuzulassen, und der Erzprotektor hatte diesen Vorschlag unterstützt.
    An jenem Abend war die Diskussion zu einem heftigen Streit zwischen Favias und dem Feldmarschall darüber ausgeartet, wer mitkommen durfte, wer nicht mitkommen durfte und warum ein bestimmtes Verhältnis von Soldaten und Hütern einem anderen vorzuziehen wäre, bis Kamala schließlich das Schlachtfeld verlassen hatte, um sich schlafen zu legen. Am nächsten Morgen erfuhr sie, dass man eine Lösung gefunden hatte, mit der jedoch, das sah man deutlich, keine Seite zufrieden war.
    Die vier Hüter sollten mit Gwynofar reiten, den Sturm auf das Monument organisieren und sie hoffentlich sicher bis an die Spitze bringen. Die vier Soldaten sollten ihr während des Aufstiegs Rückendeckung geben und später den Abstieg sichern. Mehr Männer hätten alles nur schwieriger gemacht, das hatte sogar Favias eingeräumt. Beide waren unglücklich über die Situation, das war unübersehbar, und sie hätten es vorgezogen, wenn Gwynofar die Fackel an jemanden weitergereicht hätte, der … nun ja, entbehrlicher war.
    Außerdem musste man an die Seelenfresser denken.
    » Wir wissen nicht, wie viele von den Kreaturen sich bereits auf dieser Seite des Heiligen Zorns befinden «, hatte der Erzprotektor gesagt, » oder wo sie sich gerade aufhalten. Wir können bestenfalls versuchen, sie an eine andere Front zu locken, während Ihr unterwegs seid, und hoffen, dass sie darauf ansprechen. «
    Niemand erwähnte, was Keirdwyns Streitkräfte zu erwarten hätten, wenn der Plan gelänge. Alle sahen ein, dass ein Opfer erforderlich werden könnte.
    Colivar wollte zusammen mit seinem Schüler Sula von Süden heraufkommen, um Hilfestellung zu leisten; das hatte Lazaroth bestätigt und dabei mit kaum verhohlenem Triumph seinen Rivalen beobachtet. Doch diesmal war Ramirus nicht unvorbereitet und bestätigte die Vereinbarung lediglich mit einem Nicken. Sein Gesichtsausdruck war wie immer von unerschütterlicher Gelassenheit und verriet wenig von seinen wahren Gefühlen, aber Kamala ahnte, dass er von diesem Teil des Plans alles andere als begeistert war. So ganz verstand sie das nicht, schließlich hatten Ramirus und Colivar nebeneinandergestanden, als Rhys gegen den Seelenfresser kämpfte, und sie speicherte die Beobachtung zur späteren Verwendung in ihrem Gedächtnis. Die Magister sollten Keirdwyns Truppen an einer offenen Flanke des Protektorats Alkal in Stellung bringen, und zwar so schnell, dass es aussah, als stünde eine echte Invasion unmittelbar bevor. Ullar hatte dafür gesorgt, dass den richtigen Spitzeln Gerüchte über einen geplanten Feldzug zu Ohren kamen, und Lazaroth hatte diese Gerüchte mit Zauberei so präpariert, dass jeder Magister, der versuchte, sich über Keirdwyns Pläne Gewissheit zu verschaffen, nur das erfahren würde, was der Erzprotektor wollte. Das ganze Schloss war so dicht in starke Täuschungszauber eingesponnen, dass selbst Kamala manchmal Mühe hatte, sich an den Generalplan zu erinnern. Sie war beeindruckt von Magister Lazaroths Künsten.
    Auch das sollte man sich merken.
    Offen war noch die, zumindest für Kamala, wichtigste Frage von allen. Welche Rolle würde sie in der Geschichte spielen? Logischerweise – und zu ihrer eigenen Sicherheit – sollte sie sich so weit wie möglich von der betroffenen Region fernhalten. Als sie sich dem Heiligen Zorn das erste Mal näherte, hatte sie seine Macht nicht richtig eingeschätzt und war tief in seine Einflusszone vorgedrungen, bevor sie die Gefahr erkannt hatte. Diesmal war ihr klar, dass ihre ganze Zauberkunst an diesem Ort keinen Rattenarsch wert wäre. Wenn etwas schiefging – und das war fast unvermeidlich –, könnte sie weder der Expedition helfen noch sich selbst schützen.
    Aber …
    Sie hatte bereits erlebt, welche Anziehungskraft geheimes Wissen ausübte, als sich Ramirus nur für ein Quäntchen davon auf einen Magistereid hatte festlegen lassen. Mehr Wissen hieße mehr Macht über mehr Magister, ein weiteres Druckmittel für den Tag, an dem sie Gefälligkeiten einfordern müsste. Zum ersten Mal, seit sie den Magister in Gansang getötet hatte, glaubte sie wirklich zu wissen, wohin sie wollte. Und nun bot sich mit dieser Wahnsinnsexpedition – und Wahnsinn war sie in ihren Augen – eine neue Chance. Die gleiche Macht, die es für sie so gefährlich machte, sich dem Heiligen Zorn zu nähern, würde dafür sorgen,

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