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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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solange
    Kores, der König in Persien, lebte, bis ans Königreich des Dareios, des
    Königs in Persien«. (Esra, 4:5). Als Dareios an die Macht kam, drängten
    die Propheten in Juda, Haggai und Sacharja, auf die Wiederaufnahme
    des Tempelbaus. Bald berichtete der Satrap Tatnai mit einigem Unbe-
    hagen Dareios vom Wiederaufbau des Tempels; die Staatsarchive
    wurden durchforscht und im Palast von Achmetha in der Provinz Me-
    des wurde eine Rolle mit dem ursprünglich von Kyros erlassenen De-

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    kret gefunden, das Dareios jetzt bestätigte. Die Propheten sahen die
    Zeit des Messias kommen: »Jerusalem soll eine Stadt der Wahrheit hei-
    ßen«, verkündete der Prophet Sacharja, und weiter: »Also werden viele
    Völker und die Heiden in Haufen kommen, zu suchen den Herrn Ze-
    baoth zu Jerusalem, zu bitten vor dem Herrn.« (Sacharja, 8:3 u. 8:22).
    Im sechsten Jahr von Dareios war der Tempelbau vollendet. »Und
    sie bestellten die Priester und die Leviten in ihre Ordnungen, zu die-
    nen Gott.« (Esra, 6:18). Die frühen messianischen Erwartungen, die
    man in Zerubbabel, einen weltlichen Führer, gesetzt hatte, wurden
    bald erstickt, und die Priesterschaft übernahm die Führung derjenigen,
    »die auf Hoffnung gefangen« lagen (Sacharja, 9:12). So wurde aus dem
    Juda der »Kinder, die aus der Gefangenschaft zurückkehrten« ein
    theokratischer Staat mit einer Kaste von Erbpriestern.
    Der letzte Prophet war Sacharja; Maleachi, der letzte im Kanon, war
    nur ein Orakel, dessen Hauptanliegen die Opfer und die priesterliche
    Reinheit waren; den ägyptischen Tempelorakeln nicht unähnlich, war
    er der Wortführer der Priesterkaste. »Ist's recht, daß ein Mensch Gott
    täuscht, wie ihr mich täuschet? So sprecht ihr: ›Womit täuschen wir
    dich?‹ Am Zehnten und Hebopfer.«3
    Die Stämme Israels – das nördliche Königreich –, von den assyri-
    schen Königen ins Exil abgeführt, kehrten niemals zurück und gingen
    der Geschichte verloren; ein Großteil der Bevölkerung des südlichen
    Königreichs – Juda, Benjamin, Simon und Levi –, die in das babyloni-
    sche Exil gehen mußten, blieben dort. Von den Rückkehrern zur Zeit
    der persischen Könige wurde auf den Ruinen der früheren Glorie eine
    neue Nation geschaffen, ständig von den Siedlern behelligt, die an die
    Stelle der ins Exil gegangenen Vorfahren getreten waren: eine aufblü-
    hende Gemeinschaft mit einem bescheidenen Gotteshaus als Brenn-
    punkt. Diese Bevölkerung begründete eine Periode, die etwa sechshun-
    dert Jahre andauern sollte, und die unter dem Namen Bait Scheni – das
    zweite Haus bzw. das zweite Reich – bekannt geworden ist.

    Bevor Dareios starb, unternahm er die ersten Einfälle in Griechenland
    und mußte die ersten militärischen Rückschläge hinnehmen. Sein Sohn
    Xerxes machte die Ressourcen des gesamten Imperiums mobil und

    3 Maleachi, 3:8.

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    konzentrierte alle Anstrengungen seiner Regierungszeit auf die soge-
    nannten Perserkriege – eine militärische Konfrontation zwischen dem
    in einzelne Stadtstaaten, Athen, Theben, Sparta und andere, zerrisse-
    nen Griechenland und dem persischen Koloß; einem Krieg, über den
    die griechischen Autoren ausführlich berichtet haben. Xerxes (persisch
    Chschajarscha) war der biblische Ahasveros, der »der da König war
    von Indien bis ans Mohrenland über hundertundsiebenundzwanzig
    Länder« (Buch Esther, 1:1). Nach Herodot »war nicht einer an Schön-
    heit und Ansehen würdiger, diese Macht zu besitzen«. Die Geschichte
    von der Haremsromanze mit Königin Vasthi, Königin Esther, die an
    deren Stelle trat, ihrem Onkel Mardochai und Haman, dem Sohn
    Hammedathas, dem Agagiter (vom Samen Agags, dem Amalekiter),
    wird im Buch Esther erzählt. Die Namen der jüdischen Akteure in die-
    ser Intrige und Gegenintrige leiten sich von denen babylonischer Gott-
    heiten ab (Marduk, Ischtar) und deuten auf einen Assimilationsprozeß
    hin, der die nationale Identität derjenigen, die sich dazu entschlossen
    hatten, in der Diaspora zu bleiben, allmählich auszulöschen begann.
    Xerxes setzte den Bau von Persepolis fort, den sein Vater begonnen
    hatte. In einer weiten Ebene, etwa 65 Kilometer nordöstlich von Schi-
    ras, vor einem steilen Gebirge, errichtete Dareios eine steinerne Platt-
    form – deren Einzelsteine eine Länge von über 15 Meter erreichten –,
    zu der eine Rampe hinaufführte, die breit genug war, um zehn Reiter
    gleichzeitig nebeneinander hinaufreiten zu lassen. Auf der

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