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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Sternenschiffs abgestellt haben musste? Wie nah waren sie schon? Würden sie der Far Horizons noch rechtzeitig auf die Schliche kommen, um es zu verhindern?
    Und dann stellte sie sich die Frage nach ihrer Verantwortung bei dieser ganzen Sache.
    In den Augen der ganzen Menschheit galt sie praktisch jetzt schon als Verräterin. Und was würden die Menschen erst von ihr denken, wenn sie erfuhren, dass es ihre Idee gewesen war? Würden sie sie jemals verstehen, oder würde der Name Victoria Bronson den Schurken und Verrätern auf der schwarzen Liste der Menschheitsgeschichte hinzugefügt werden?
    Sie wurde sich bewusst, dass sie keine Antwort auf ihre Fragen hatte. Für jemanden, der an den stetigen Datenfluss von einem Computerimplantat gewöhnt war, war diese Ungewissheit nur schwer zu ertragen. Aber sie sah nicht, dass sie in dieser Sache eine Wahl gehabt hätte. Ihre Untätigkeit würde die Vernichtung der Sonne bedeuten.
    Tory atmete tief durch und schaute auf Faslorn. »Ich habe vielleicht eine Idee, wie man die Situation entschärfen könnte. Sie ist aber mit einem gewissen Risiko verbunden. Im schlimmsten Fall werden sie uns sofort töten ...«
    Es war ein schöner Tag, als Tory sich im großen Saal des System-Rats wiederfand. Das Licht der Spätsommersonne fiel in schrägen Bahnen durch die transparente Kuppel, durchschnitt die Luft und strahlte die tanzenden Stäubchen an, die den Luftreinigern entronnen waren. Der Saal war wieder voll besetzt. Es schien, als ob jeder auf dem Planeten in diesem kritischen Moment anwesend sein wollte. Die Leute, die keinen Besucherausweis ergattert hatten, saßen zu Hause vor ihren Bildschirmen.
    Einen Termin zu arrangieren war am schwierigsten gewesen. Als Faslorn erstmals um die Erlaubnis gebeten hatte, vor dem Rat zu sprechen, hatte Boerk Hoffenzoller noch für denselben Abend eine Krisensitzung vorgeschlagen. Zu seiner Enttäuschung hatte der Phelaner diesen Vorschlag abgelehnt und auf einer Vorlaufzeit von ganzen vier Tagen bestanden. Hoffenzollers erster Impuls war gewesen, die Forderung als unangemessen zurückzuweisen. Er hatte das dann aber doch nicht getan, weil die Sache zu wichtig war, um die üblichen Machtspielchen zu spielen. Außerdem war er neugierig darauf, was die Außerirdischen zu sagen hatten.
    Tory und die vier Phelaner trafen zur vereinbarten Stunde ein und wurden sofort zu ihren Plätzen auf dem Boden der großen Halle geführt. Die Phelaner hatten aus gegebenem Anlass ihre menschlichen Charaktere abgelegt und waren nun wieder die außerirdischen Wesen, die im Namen ihrer Spezies handelten. Tory wähnte sich im Fokus von tausend feindseligen Blicken, als sie ihren Platz neben den vier weiß bepelzten Aliens einnahm.
    Pünktlich auf die Minute ging Boerk Hoffenzoller zum Podium und rief die Versammlung zur Ordnung. Die Delegierten verstummten, als der Erste Rat Papiere auf dem Pult verschob. Dann hob er mit der gewichtigen, sonoren Stimme zu sprechen an, die Politiker für Begräbnisse und die Bekanntgabe von Katastrophen reserviert hatten.
    »Meine Damen und Herren. Vor einer Woche haben wir erfahren, dass Tausende außerirdischer Sternenschiffe uns heimsuchen werden, die weiß Gott wie viele neue Münder transportieren, die wir stopfen müssen. Der Anführer der Phelaner hat darum gebeten, vor diesem Rat sprechen zu dürfen, um die Situation zu klären. Ich möchte Sie bitten, ihn anzuhören, und ich überlasse es der Gewissensentscheidung jedes Einzelnen von Ihnen, inwieweit Sie seinen Worten Glauben schenken. Ich erteile Ihnen das Wort, Faslorn, Anführer der Phelaner.«
    Bei der Erwähnung seines Namens erhob sich Faslorn und ging im Knöchelgang zur Bühne. Er und Hoffenzoller begegneten sich und hielten für einen kurzen Wortwechsel inne. Der Unterschied zwischen dem pelzigen Außerirdischen und dem graumelierten älteren Menschen war markant.
    Faslorn erreichte die Bühne. »Meine Damen und Herren des Rats«, sagte er. »Menschen von Sol. Ich überbringe Ihnen Grüße von den Leuten von Tau Ceti, die Ihrer Hilfe dringend bedürfen. Viele von Ihnen fühlen sich betrogen, weil wir Ihnen nichts von den zahlreichen Schiffen gesagt haben, die sich nun im Anflug auf Ihren Stern befinden. Ich kann Ihnen das auch nicht verdenken. Dennoch möchte ich Sie bitten, zu versuchen, dieses Gefühl hintanzustellen und über die kritische Situation nachzudenken, in der unsere beiden Arten sich befinden. Ich glaube, es wird sich für Sie lohnen, mir zuzuhören.
    Es

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