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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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schützten die Außerirdischen sich wiederum gegen einen Verrat durch die Menschen. Jeder Versuch, sie auszurotten, würde dann im gegenseitigen Selbstmord enden.
    Die Lösung war alles andere als vollkommen, aber es war das Beste, was unter diesen Umständen möglich war. In den letzten achtundvierzig Verhandlungsstunden hatte man sich mit den Einzelheiten des Vertrags befasst. Die menschlichen Vertreter hatten immer wieder interne Auseinandersetzungen ausgetragen, während die Phelaner den größtmöglichen Vorteil für sich herauszuholen versuchten. Und öfter, als sie an zwei Händen abzuzählen vermochte, hatte Tory sich böse Blicke eingehandelt, weil sie Faslorn vor Fallstricken gewarnt hatte.
    Und das hatte ihr dann den Rest gegeben. Der Hass auf sie war mit Händen zu greifen gewesen. Nach einem besonders heftigen Konflikt mit Praesert Sadibayan war sie vom Tisch aufgestanden und kurz vor der Morgendämmerung in der Dunkelheit untergetaucht. Sie hatte den Aufruhr ihrer Gefühle bändigen und sich dann wieder an die Arbeit machen wollen. Aber das war schwieriger als erwartet. Nach fast zwei Stunden stand sie immer noch allein unter den Sternen und beobachtete den Sonnenaufgang.
    Die Morgendämmerung war nur noch ein paar Minuten entfernt, als sie durch eine kurze Zunahme der Beleuchtungsintensität hinter sich merkte, dass noch jemand in den Garten gekommen war. Verärgert drehte sie sich um und sah Katherine Claridge auf sich zukommen. Obwohl Kit seit der Rückkehr zur Erde mit den Alien-Assessment-Teams gearbeitet hatte, hatten ihre Wege sich selten gekreuzt. Wegen ihrer einschlägigen Erfahrung mit den Phelanern waren Kit und Eli Guttieriz angefordert worden, um den Ersten Rat bei den Verhandlungen zu unterstützen.
    »Hallo«, sagte Kit und trat neben Tory. Das Knirschen ihrer Schuhe auf dem Kiesweg erschien übernatürlich laut in der Stille vor der Morgendämmerung. »Frierst du denn nicht in diesem dünnen Kleid?«
    Tory schüttelte den Kopf und fuhr sich über die Gänsehaut an den Oberarmen. »Ich bekomme dadurch einen klaren Kopf.«
    Kit legte den Kopf in den Nacken und schaute senkrecht nach oben. »Wie ich sehe, hast du dir einen Logenplatz für die Show ausgesucht.«
    »So in der Art«, murmelte Tory. »Bist du deshalb rausgekommen?«
    »Ich bin nicht damit einverstanden, wie Botschafter Sadibayan dich behandelt hat. Als du nicht zurückkamst, wollte ich nach dir suchen. Du siehst aus wie jemand, der einen Freund zum Reden braucht.«
    »Sind wir das? Freunde, meine ich?«
    »Natürlich! Warum sollten wir denn keine sein?«
    »Ich bin nur überrascht, dass überhaupt noch jemand mein Freund sein möchte, nachdem ...«
    »Nach was?«, fragte Kit mit sanfter Stimme.
    Als Tory sich Kit zuwandte, spürte sie, wie ein Damm tief in ihrem Innern brach. Seit zwei Jahren hatte sie jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Plötzlich brach alles, was sich in ihr angestaut hatte, als ein reißender Strom heraus. Schluchzend erzählte sie Kit, was für eine Last es gewesen war, als einziger Mensch zu wissen, dass die Sonne jederzeit explodieren konnte. Sie erzählte von der ständigen Angst vor der Enttarnung und der Ungewissheit, die dem Zwang geschuldet war, vierundzwanzig Stunden am Tag mit einer Lüge zu leben. Als sie sich alles von der Seele geredet hatte, liefen die Tränen ihr in Strömen die Wangen hinunter.
    Kit hatte sich das alles schweigend angehört. Tory wandte sich schließlich ab und trocknete in der sich aufhellenden Dunkelheit die Tränen. »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Kit.
    Kit spürte das leichte Hochziehen von Tonys Mundwinkeln mehr, als dass sie es sah. Ihre Stimme war auch nicht mehr so bekümmert. »Ein wenig.«
    »Kein Wunder. Du hattest auch für eine lange Zeit sehr viel in dir aufgestaut. Es wundert mich sowieso, dass du so lange damit klargekommen bist.«
    Tory drehte sich zu der Ärztin um. »Sag mir die Wahrheit, Kit«, bat sie flehentlich. »Habe ich das Richtige getan?«
    Es trat ein langes Schweigen ein. Als Kit schließlich antwortete, war es zögerlicher, als Tory erwartet hätte. »Ich glaube, ich verstehe deine Handlungsweise, Tory. Ich kann dir aber nicht sagen, ob es das Richtige war oder nicht. Genauso wenig wie diese Großmäuler da drin sich ein Urteil erlauben dürfen, möchte ich noch hinzufügen. Wenn das alles funktioniert, hast du wohl richtig gehandelt. Wenn nicht, spielt es auch keine Rolle mehr.«
    »Du müsstest mal hören, wie man in den Talkshows

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