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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Vampire suchen?«, fragte sie.
    Traian schüttelte den Kopf. »Sie haben kein Interesse an den Überresten eines Drachen. Aber diese Höhle ist auf jeden Fall eine, die von Magiern benutzt wird oder früher einmal benutzt wurde. So viel hatte ich mir schon gedacht. Sie könnte eine wahre Fundgrube an Informationen für unser Volk sein. Magier verfügen über unglaubliche Macht und über ein immenses Wissen. Wahrscheinlich waren sie es, die diesen Drachen gefangen, getötet und konserviert haben. Grundsätzlich ist es so, dass die Drachen-Spezies alle Beweise ihrer Existenz vernichtete.«
    »Warum sollten sie ein solch wunderschönes Tier töten?«, wollte Gabrielle wissen.
    »Warum töten Menschen große Fledermäuse und Nashörner? Weil sie glauben, dass bestimmte Tiere magische Kräfte haben. Der Drache ist schon lange von dieser Erde verschwunden. Gestaltwandler können zwar seine Form annehmen, doch sie haben nicht die Weisheit und die Macht eines wahren Drachen. Es gibt allerdings eine Linie unseres Geschlechts, die Drachensucher, die nicht nur enorme Macht besitzen, sondern nach Ansicht vieler auch die Weisheit echter Drachen haben. Es heißt, vor langer Zeit habe es einen legendären Drachensucher gegeben, dessen Seelengefährtin ein gestaltwandelnder Drache war. Niemand weiß jedoch, wie wahr diese Geschichte ist.« Traian zuckte mit den Schultern. »Vielleicht stimmt sie ja sogar.«
    »Wenn es wahr ist, dass die Magier Drachen wegen ihrer Macht benutzten, wäre es dann nicht vorstellbar, dass Vampire auf die gleiche Idee kommen könnten?«, überlegte Gabrielle.
    »Das sollte man meinen«, gab Traian zu. »Und es ist ein schrecklicher Gedanke, dass Vampire etwas von der Macht erlangen könnten, die die Magier hatten. Aber zum Glück wären sie nicht in der Lage, eine solche Macht wie ein echter Drache zu verwenden. Das Talent dazu muss man von Natur aus haben – also schon als Magier auf die Welt gekommen sein.«
    »Du bist doch auch zu unglaublichen Dingen fähig«, wandte Joie ein.
    »Ich bin erdgeboren, und die Erde gewährt mir gewisse Gaben, doch die Dinge, von denen wir sprechen, sind etwas völlig anderes. Die Macht kann ebenso gut vom Bösen wie vom Guten kommen.«
    »Kannst du den Drachen dort herausholen?«, fragte Joie.
    »Nicht, ohne möglicherweise Tonnen von Eis auf uns herabzubringen. Das Beste ist, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.« Traian drehte sich um, als Jubal sich von der Wand entfernte und durch die Galerie auf eine Nische zuschlenderte, die mit etwas gefüllt war, das wie knorriges altes Holz aussah.
    »Fass nichts an!«, warnte Traian ihn scharf. »Wir müssen äußerst vorsichtig sein. Die Magier benutzten Zauber und Fallen, um ihr Eigentum zu schützen.«
    »Das meintest du vorhin also, als du sagtest, die Brücke könnte eine Falle sein. Du dachtest, die Magier hätten sie gemacht«, sagte Jubal.
    »Ihr habt gesehen, dass an der Böschung eine Falle war. Das war nichts Natürliches, die Illusion einer soliden Wand aus Eis war viel zu gut. Sie sind Meister in solchen Dingen.«
    Gabrielle hob die Hand. »Mensch, wir reden hier über Dinge, die man in Fantasy-Romanen liest! In Legenden, Mythen. Es hat nie einen Beweis dafür gegeben, dass Drachen jemals existierten. Nicht mal, als noch Dinosaurier die Welt durchstreiften. Und trotzdem stehen wir hier vor einem. Wie unwirklich das alles ist!«
    »Unwirklich oder nicht, wir müssen hier heraus – aber Vorsicht«, wiederholte Traian.
    Er zog Joie dichter an sich heran, weil ihm nur zu gut bewusst war, wie sich die Kälte auf ihre Körper und Gehirne auswirkte. Sie nahm ihnen die Kraft, und im Inneren der Höhle zu sein war sehr desorientierend. Traian konnte jetzt auch den subtilen Einfluss einer Kraft spüren, die ihnen allen zusetzte, um ihre Energie zu erschöpfen und sie in dem Höhlenlabyrinth gefangen zu halten.
    »Ich muss diesen Bereich versiegeln, die Vampire verlangsamen und euch aus der Höhle herausbringen«, sagte Traian.
    »Ich habe es gar nicht so eilig damit«, erwiderte Joie, die den mächtigen Körper des Drachen betrachtete. »Das hier ist ein Schatz. Es muss noch andere faszinierende Dinge hier unten geben.«
    »Ihr werdet gejagt«, entgegnete Traian streng. »Ich bringe euch jetzt sofort hier heraus. Später werde ich dann zurückkehren und suchen, was auch immer die Vampire so dringend haben wollen.«
    »Wenn du allein bist«, erriet Joie.
    »Wenn ich allein bin«, bestätigte Traian und drängte

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