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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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umliegenden Eis fast vollständig verborgen war, und die Waffen bewegten sich erst recht nicht auf ihn zu. Als er sich dessen sicher war, winkte er Jubal zu sich herüber.
    Widerstrebend folgte der junge Mann seinem Ruf. Sofort erhellte sich der Alkoven, und die Waffen bewegten sich, als erwachten sie zum Leben. Ein merkwürdig aussehendes Gerät kam sogar von der Wand herab, an der es gehangen hatte. Es war sternförmig und mit gebogenen Klingen bestückt. Diese offensichtliche Waffe, die jedoch trotz allem nicht bedrohlich wirkte, schwebte!« durch die Luft geradewegs auf sie zu.
    »Streck die Hand aus!«, befahl Traian Jubal.
    »Nein!« Joie stürzte auf ihren Bruder zu, um ihn daran zu hindern.
    Aber Traian packte sie, als sie an ihm vorbeieilte, und hielt sie in einem unerbittlichen Griff zurück. »Streck die Hand aus!«, befahl er wieder in einem Ton, der keinen Widerspruch erlaubte.
    Verwundert gehorchte Jubal. Die seltsame Waffe schwebte zielstrebig auf ihn zu, um sich im letzten Moment zu öffnen, als wäre sie in der Mitte mit einem Scharnier versehen, und um sein Handgelenk zu legen, wo sie sich mit einem leisen Klicken wieder schloss.
    Gabrielle schnappte nach Luft und wollte zu ihrem Bruder eilen. Aber Traian hielt auch sie zurück. »Wer bist du?«, fuhr er Jubal an. »Nur ein Magier kann eine solche Waffe beherrschen.«
    »Ich bin kein Magier!«, protestierte der junge Mann.
    »Wir haben dieselben Eltern!«, fauchte Joie. »Er ist nicht adoptiert – Mom hat ihn zur Welt gebracht, und Dad ist sein Vater. Wenn er ein Magier ist, dann sind wir alle welche.«
    »Wie zum Teufel werde ich das Ding jetzt wieder los?«, fragte Jubal und zerrte an dem metallenen Band. »Es ist so leicht, dass ich es fast nicht spüren kann. Und was das Beherrschen dieser Waffe anbelangt – ich habe keine Ahnung, wie das geht.«
    »Er ist kein Magier«, wiederholte Joie, riss sich von Traian los und griff mit ihrer rechten Hand nach ihrem Messer.
    Traian trat dicht an Jubal heran und nahm seinen Kopf zwischen die Hände, sodass seine Finger Jubals Puls berührten und er über ihr Blutsband seinen Geist mit Jubals verschmelzen lassen konnte.
    Der Mann war äußerst intelligent, brillant sogar, aber Traian konnte nichts Maliziöses in ihm finden, keine Spur von Magie oder einer Ausbildung zum Magier
    Langsam ließ er den angehaltenen Atem entweichen. »Du kannst das Messer von meinem empfindlichsten Teilen wegnehmen, Joie.« Er konnte die Gedanken seiner Seelengefährtin ebenso mühelos auffangen wie die ihrer Geschwister. Joie liebte ihren Bruder und ihre Schwester, und falls nötig, würde sie ihr eigenes Glück bereitwillig für sie opfern. Hätte er es gewagt, ihrem Bruder etwas anzutun, hätte sie ihn umgebracht.
    »Alles in Ordnung, Jubal?«, fragte sie und zog das Messer vorsichtig von Traian zurück.
    »Ja. Ich konnte Traian in meinem Bewusstsein spüren, aber ich empfand es nicht als bedrohlich, sondern eher als beruhigend. Was auch immer der Grund sein mag, dieser Ort reagiert auf mich – und ich habe keine Ahnung, warum es so ist. Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer, was hier in dieser verfluchten Höhle vorgeht.«
    Gabrielle schüttelte den Kopf. »Er hätte Jubal umbringen können. Bist du sicher, Joie, dass du mit diesem Mann etwas zu tun haben willst? Ich meine, wir kennen ihn doch gar nicht.«
    Joie spürte das Besitzergreifende in Traians Berührung und seine Präsenz in ihrem Geist. Sie ergriff Gabrielles Hand und blickte gleichzeitig mit einem beruhigenden Lächeln zu Traian auf.
    » Ich kenne ihn. Tief im Innern kenne ich ihn. Und das einzig Wichtige für mich ist die Familie. Ich hoffe, dass ich das Richtige tue, Gabrielle. Du weißt, dass ich mich immer auf meinen Instinkt verlassen habe, und diesmal spüre ich, dass das hier richtig ist – dass er der Richtige für mich ist. Ich verstehe zwar nichts von alldem, aber vielleicht habe ich mich mein Leben lang schon auf ihn vorbereitet. Ich passe zu ihm. Du hast recht, ich kenne ihn kaum, doch ich weiß, dass ich zu ihm passe.« Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und verschmierte Staub darauf. »Dass er so etwas wie das einzig Wahre für mich ist.«
    Jubal stöhnte. »Ich hätte nie gedacht, dass du mal so gefühlsduselig werden könntest, Joie«, sagte er und legte einen Arm um Gabrielles Schultern. »Er ist schon in Ordnung, Liebes. Komisch, aber in Ordnung.«
    Gabrielle wechselte einen langen Blick mit Jubal und wandte sich dann an Joie.

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