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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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»Nun ja, ich schätze mal, dass dein Leben mit ihm zumindest nie langweilig werden wird.«
    »Ihr Mädchen habt mir schon graue Haare beschert«, sagte Jubal. »Ich werde es nicht überleben, auch noch Traian um mich haben und mitansehen zu müssen, wie er den Mond anheult und Joie in den Nacken beißt. Und damit eins klar ist, Traian – halte dich nur ja von meinem Hals fern! Dass eine Frau mich beißt, könnte womöglich sogar reizvoll sein – abartig vielleicht, doch ich könnte damit umgehen. Aber dass ein Mann an mir saugt, kommt nicht infrage. Das törnt mich überhaupt nicht an«, erklärte er trocken.
    »Au. Das tut weh, Jubal. Und dabei hatte ich mich doch schon auf einen kleinen Snack gefreut«, scherzte Traian und senkte den Kopf, um mit dem Kinn über Joies Kopf zu streichen. Er musste sie berühren, sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass sie real war. Selbst als sie sich auf telepathischem Weg miteinander verständigt hatten, als er den Höhlenkomplex abgesucht hatte, um herauszufinden, woran die Vampire so wahnsinnig interessiert waren, hatte er angenommen, sie sei nur ein Produkt seiner überreizten Fantasie.
    Gabrielle schaffte es, sich zu einem Grinsen durchzuringen. »Na ja, zumindest passt er zu unserer komischen Familie, Joie. Ich kann es kaum erwarten, Moms und Dads Reaktion auf ihn zu sehen.«
    Jubal berührte die Waffe an seinem Handgelenk. »Glaubt ihr, dass die Vampire mich mit diesem Ding am Arm aufspüren können?«
    »Da wir nicht wissen, wie wir es abnehmen können, ohne dir den Arm abzuhacken«, meinte Traian, »werden wir das wohl riskieren müssen.«
    Ein dumpfes Dröhnen erschütterte das Netzwerk von Kavernen.
    »Lauft!«, befahl Traian schnell. »Durch diese linke Kammer dort!«
    Er verließ sich jetzt nur noch auf seine Instinkte, als er die Geschwister durch die schmalen Gänge scheuchte, die in eine Kammer nach der anderen mündeten. Schließlich gelangten sie durch ein Labyrinth von Gängen in einen weiteren sehr großen Raum, der auch wieder mit diesem merkwürdigen Lichtsystem versehen war. Hier liefen sie von einer Wand zur anderen und untersuchten sie, aber alle schienen aus solidem Eis zu sein.
    »Es muss einen Ausweg geben«, beharrte Traian. »Magier können weder ihre Gestalt wandeln noch fliegen. Sie sind fast so menschlich wie ihr, nur leben sie viel länger und besitzen die Fähigkeit, Elemente miteinander zu verweben und sie sich zunutze zu machen. Es muss eine Öffnung geben, die an die Oberfläche führt. Seht euch nach etwas um, das irgendwie befremdlich wirkt. Es muss einen Tunnel geben, der zum Eingang hinaufführt.«
    »Er ist hier«, sagte Jubal. »Ich kann es spüren.«
    »Wie bei den Felsen vor der Höhle, bei denen du sofort gewusst hast, dass das Muster ganz verkehrt war«, stellte Joie fest. »Du kennst dich aus mit Mustern, Jubal. Also such die Öffnung, und beeil dich bitte. Jubal ist in unserer Familie für sein mathematisches Gehirn bekannt«, sagte sie zu Traian. »Er kann in fast allem ein Muster erkennen. Und damit verdient er übrigens auch sein Geld.«
    Plötzlich konnten sie ein Kratzen hören, ein unheilvolles, schreckliches Geräusch, das von der Akustik des hohen, weiten Raumes noch verstärkt wurde. Es hörte sich an, als scharrten und buddelten sich riesige Krallen durch die Erde, um an sie heranzukommen. Die vier verteilten sich, gingen wieder an der Wand entlang und untersuchten sorgsam alle Oberflächen. Die ganze Zeit über konnten sie jedoch die sich blindwütig durch Schmutz und Eis hindurchgrabenden Vampire hören. Die Geräusche wurden lauter, kamen näher, und Traian fiel zurück und blieb vor der Wand stehen, aus der die Kreaturen mit ziemlicher Sicherheit hervorkommen würden.
    »Ich hab’s!«, rief Jubal triumphierend. »Wir dachten, wir müssten über unseren Köpfen suchen, doch der Ausgang ist hier unten auf dem Boden. Siehst du dieses Muster, Joie?«, fragte er und zeigte auf den Boden.
    »Öffne ihn«, sagte Traian knapp, ohne hinzusehen, weil seine ganze Aufmerksamkeit auf die gegenüberliegende Wand gerichtet war.
    Jubal sah sich die Rechtecke, Pyramiden und sternförmigen Muster in dem Stein unter der schmutzigen Schicht Eis genauer an. In der Mitte eines jeden Symbols befanden sich Hieroglyphen oder in den Stein geschnitzte Bilder. Er ließ sich Zeit und trat auf verschiedene, die er vorher sehr sorgfältig auswählte, und folgte so dem Muster, das er vor sich sehen konnte.
    Endlich glitt eine große

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