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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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meinem Beruf nach, in dem ich sehr, sehr gut bin.
    Traians Blick wich nicht von dem dunkelhaarigen Mann, der jetzt seine Hand auf Hüfthöhe hob und unauffällig abwinkte, als der Bebrillte sich erheben wollte – worauf dieser sich wieder in den Sessel zurücksinken ließ und nach der Zeitung griff.
    Er wollte mit dir reden.
    Noch nicht. Zuerst muss ich mit jemand anderem sprechen. Bleib ein paar Minuten bei deinem Bruder und deiner Schwester, halt die Augen auf und gib acht, ob es Probleme gibt.
    Sei unbesorgt, Traian, ich werde immer ein wachsames Auge auf dich haben , erwiderte sie mit einem verschmitzten kleinen Grinsen.
    Bei ihren Worten wurde ihm ganz warm ums Herz. Sie glaubte ihm, dass ihr Glück ihm wichtiger war als das seine, und auch sie wollte ihn glücklich machen. Ein heftiges Verlangen, sie einfach aufzuheben und zu ihrem Zimmer zurückzueilen, wo er sie wieder lieben könnte, erfasste ihn. Er sah sie an und ließ den Gedanken in seinem Bewusstsein aufblitzen und in seinen Augen glühen.
    Joie lachte. »Hör auf damit, Traian!«
    Gabrielle blickte von ihrer Schwester zu Traian und gab einen sehr undamenhaften Laut von sich. »O nein. Wir lassen dich ein paar Minuten mit ihm allein, Joie, und schon verführst du ihn?«
    Joie grinste nur und zuckte mit den Schultern. »Du musst zugeben, dass er ganz schön heiß ist.«
    Gabrielle riss die Augen auf und schlug die Hand vor den Mund. »Ich habe nur einen Scherz gemacht, aber du hast es echt getan! Du hast mit ihm geschlafen. Das werde ich Mom erzählen.«
    »Dann pass mal schön auf, du Petze. Wenn du Mom auch nur ein Wort sagst, werde ich ihr erzählen, dass du ernsthaft daran dachtest, diesen Auftrag anzunehmen, das Ebola-Virus zu erforschen. Dir ist klar, was dir blüht, wenn sie das erfährt. Und nur damit du es weißt – mit Schlafen hatte das Ganze nichts zu tun.«
    »Pah! Du steckst in einem solchen Schlamassel, dass du es nicht wagen wirst, mich bei Mom zu verpfeifen, du kleines Luder.« Gabrielle gab Joie einen Stups gegen die Schulter, um einen besseren Blick auf den Mann zu erhaschen, der scheinbar so vertieft in seine Zeitung war. » Das ist ein heißer Typ, Joie. Es gibt Wichtigeres an einem Mann als seine Muskeln«, erklärte sie, um dann mit einem raschen Blick zu Traian hinzuzufügen: »Nichts für ungut.«
    »Kein Problem«, beruhigte er sie.
    »Dir hängt ja praktisch schon die Zunge aus dem Hals, Gabrielle«, flüsterte Joie. »Hör auf, ihn anzugaffen. Um ihm zu Füßen zu fallen, müsste er schon einen IQ von mindestens zweihundert haben.« Zu Traian sagte sie: »Kein Mann, den sie je in ihrem Leben angesehen hat, konnte eine ganz normale Unterhaltung führen. Ich glaube, sie kann den Männern direkt ins Gehirn schauen.« Sie stieß ihre Schwester an. »Hör auf damit, sonst fallen dir noch die Augen aus dem Kopf.«
    »Im Gegensatz zu gewissen anderen habe ich nur einen Blick riskiert«, zischte Gabrielle. »Ich habe mich ihm weder an den Hals geworfen noch damit angegeben, unterernährte, frisch aus dem Grab erschienene Trolle abgemurkst zu haben. Ich bin diskret.«
    »Ich bin froh, dass sie das getan hat«, wandte Traian ein. »Damit hat sie mich gerettet.«
    »Nun ja, so wie die Dinge lagen, kann ich mir vorstellen, dass du froh darüber warst«, gab Gabrielle zu. »Aber sie hat einen großen Knutschfleck am Nacken. Wenn Mom den sähe, würde das Konsequenzen haben.«
    Traian ließ seine starken weißen Zähne aufblitzen. »Ich denke, mit eurer Mutter werde ich schon fertig werden.«
    Gabrielle und Joie sahen sich an und lachten. »Das ist nicht möglich, Traian, nicht einmal für dich«, beschied ihn Joie.
    Er legte eine Hand auf ihre Schulter. »Ihr werdet mich einen Augenblick entschuldigen müssen. Macht es euch derweil am Kamin gemütlich.« Höflich führte er die beiden Frauen zu dem Tisch zurück, wo Jubal saß und den Raum im Auge behielt. »Ich habe etwas zu erledigen«, sagte er mit einem beschwörenden Blick zu Joies Bruder, der fast unmerklich nickte. »Seht zu, dass ihr keine unerwünschte Aufmerksamkeit erregt, solange ich nicht da bin.«
    Joie nahm seine Hand. »Wir können dir helfen, Traian.«
    »Nicht bei dieser Sache. Passt nur gut auf euch auf, bis ich wieder da bin.«
    Sie biss sich auf die Lippe und nickte.
    Traian senkte den Kopf und streifte ihren Mund noch rasch einmal mit seinem, bevor er zu der Bar hinüberging. Er ließ sich Zeit, um den Raum zu durchqueren, und bemühte sich, nicht allzu

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