Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)
wegen, als ich noch in der Höhle gefangen gehalten wurde. Ich habe unzählige Kämpfe mit Untoten überlebt, Jubal. Und ein Meistervampir ist nicht weniger mächtig als unsere größten Jäger.«
Er wandte sich wieder Gary zu. »Mikhail muss wissen, dass sie in Horden unterwegs sind und anscheinend irgendetwas Großes planen. Ich glaube, dass es auch wichtig ist herauszufinden, was sie in diesen Höhlen suchen. Vampire sind immer auf der Suche nach mehr Macht. Sie würden niemals Zeit darauf verschwenden, sich so anzustrengen, wie sie es tun, wenn es nicht mehr Macht für sie zur Folge hätte. Diese Höhle gehört – oder gehörte einmal – einem mächtigen Magier«, fügte er warnend hinzu. »Dort unten befinden sich Gegenstände von großer Macht, die im Übrigen von einem Schattenkrieger bewacht werden.«
»Schattenkrieger? Ich habe keine Ahnung, was das ist«, sagte Gary.
»Mikhail und Gregori wissen, was ich meine. Niemand will einem Schattenkrieger begegnen.«
Gary nickte. »Ich werde ihnen davon berichten.«
»Gut. Ich werde morgen vor Sonnenuntergang zu der Höhle zurückkehren und hoffe, dass ich die Vampire überraschen kann, bevor sie sich erheben. Auf jeden Fall werde ich mein Bestes tun, um herauszufinden, was sie suchen.«
»Und ich begleite dich«, erklärte Joie.
Traian zog ihre Fingerspitzen an die Lippen und hauchte einen Kuss darauf. »Allein komme ich schneller voran. Außerdem hast du noch nicht gelernt, deine Gedanken abzuschirmen. Durch deine ungeschützten Gedanken wäre ich gefährdet, Joie.«
Ihr Blick glitt zu Gary, und er nickte. »Vampire sind sehr geschickt darin, unsere Gedanken zu lesen, und können uns sogar über sie beherrschen. Traian kann in die Höhlen hineingelangen, ohne von den Untoten bemerkt zu werden, aber Ihre Gegenwart würden sie auf der Stelle spüren.«
Joie runzelte die Stirn. »Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass du allein dorthin gehst, Traian. Sie sind zu mehreren, und du hast selbst gesagt, dass mehr als ein Meistervampir bei ihnen ist. Vielleicht könnte ich dir ja helfen. Kannst du meine Gedanken nicht abschirmen, damit sie sie nicht lesen können?«
»Wahrscheinlich könnte ich es schon. Aber je mehr Aufgaben ich zu erledigen habe, desto mehr Energie muss ich aufwenden. Ich muss schnell und unbemerkt hinein- und auf die gleiche Weise auch wieder hinausgelangen.«
Jubal trat neben seine Schwester. »Und was hältst du davon, wenn wir in der Nähe bleiben und warten würden, für den Fall, dass du in Schwierigkeiten kommst?«
Gabrielle nickte. »Ich glaube, das wäre das Beste, Traian. Vielleicht könnten wir diese Bestien verlangsamen und sie womöglich gar verbrennen.«
Traian blickte die drei an. Familie. Solidarität. Jubal und Gabrielle waren vielleicht nicht einverstanden mit Joies Wahl und hatten Angst um sie, aber wenn es darauf ankam, standen sie ihr zur Seite. Er senkte den Kopf und küsste Joie vor den Augen aller anderen. Traian konnte gar nicht anders, wenn er sich nicht mit den Tränen beschämen wollte, die hinter seinen Lidern brannten.
»Danke, dass du mich zu deiner wunderbaren Familie gehören lässt, Joie.« Dann sah er Jubal an. »Ich danke euch für das Angebot, aber es ist sicherer für mich, wenn ihr hierbleibt, in einiger Entfernung, wo die Untoten euch nicht als Bedrohung wahrnehmen. Sollte ich euch brauchen, werde ich mich unverzüglich mit Joie in Verbindung setzen.«
Über ihre Köpfe hinweg blickte er zu Gary, und der Bote des Prinzen nickte zustimmend. Er würde Traians Seelengefährtin und Familie beschützen. Das war Ehrensache in der Welt der Karpatianer.
Kapitel zehn
J oie träumte von einem heißen, feuchten Mund an ihrer Brust und sanften Händen, die zärtlich ihren Körper streichelten. Von Lippen, die an ihrer nackten Haut zu ihrem Nabel hinunterglitten, einer flinken Zunge, die ihn umspielte, und von spielerischen kleinen Bissen in die Haut an ihrem Bauch. Von Händen an ihren Schenkeln, die behutsam ihre Beine spreizten und die heiße Feuchte an ihrer empfindsamsten Stelle berührten.
Sie öffnete die Augen, als Wogen der Lust sie durchfluteten wie ein unerwartetes Geschenk. Traians seidiges dunkles Haar, das über ihre Haut strich, war ein erotischerer Anblick, als sie je gedacht hätte. Seine Finger liebkosten sie auf intimste Weise und fanden geheimnisvolle Wege, Ströme von Feuer durch ihre Adern fließen zu lassen. Und dann ersetzte er seine Hände mit seiner Zunge, glitt tief in sie hinein
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