Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)
vielleicht den gleichen schmerzlichen Verlust wirst hinnehmen müssen.«
»Ich würde den Verlust eines Kindes nicht allein hinnehmen müssen, Traian. Sollte ich schwanger werden, bin ich mir sicher, dass du das gleiche furchtbare Verlustgefühl empfinden würdest. Wir würden es gemeinsam überstehen.«
»Du sollt nicht einen solchen Schmerz erleiden. Ich will das nicht.«
»Ich kann spüren, dass du das nicht willst, aber niemand kann vorhersagen, was in der Zukunft geschehen wird, nicht einmal ein allmächtiger Karpatianer. Es ist sehr traurig, dass die Frau deines Prinzen eine Fehlgeburt hatte. Doch das heißt noch lange nicht, dass es auch mir passieren wird, falls wir das Glück haben sollten, dass ich schwanger werde.«
»In Zukunft werde ich darauf achten, dir die Dinge in allen Einzelheiten zu erklären, damit du weißt, worauf du dich einlässt«, versprach er.
Dann beugte er sich vor und küsste sie sanft, mit exquisiter Zärtlichkeit und der überwältigenden Liebe in seinem Herzen, die er nicht in Worte fassen konnte, aber zu zeigen versuchte, indem er ihr mit seinem Körper huldigte. Er küsste sie immer wieder, sehr langsam und sehr zärtlich, in einer sanften Eroberung ihrer Sinne, während sie noch immer inniglichst verbunden waren, und vergrub die Hände in ihrem dichten Haar. Dann ließ er den Mund über ihre Kehle und an ihrer Brust hinuntergleiten, wo er zielsicher die Stelle über ihrem Herzen fand.
Als Joie seine flinke Zunge auf ihrer erhitzten Haut spürte, begann ihr Herz wie wild zu pochen, und alles in ihr zog sich zusammen. Ein brennender Schmerz durchzuckte sie, der jedoch augenblicklich sinnlicher Ekstase wich. Liebevoll nahm sie Traians Kopf zwischen ihre Hände, während er von ihr trank, und passte sich seinen langsamen, erotischen Bewegungen in ihr an. Es war ein Gefühl, wie sie es noch nie zuvor erfahren hatte. Er war in ihrem Körper, in ihrem Kopf und füllte ihr ganzes Sein aus, während er ihr Blut nahm und sie immer näher an seine Welt heranführte.
In hilflosem Begehren wand sie sich unter ihm und hob einladend die Hüfte an. Ihre Brüste wurden schwer und schmerzten vor Verlangen. Als er mit einer Hand die sanft schwellende Rundung einer Brust umfasste und sein Daumen über ihre harte kleine Spitze glitt, drückte Joie seinen Kopf noch fester an sich, in einer stummen Bitte, noch mehr zu nehmen – alles, was er von ihr brauchte.
Ihr Herz schlug im gleichen Rhythmus wie das seine, ihr Blut pochte in ihren Adern, rauschte ihm heiß entgegen und passte sich dem hämmernden Rhythmus seines Blutes an. Joie hätte es beängstigend, ja sogar abscheulich finden müssen, ihn ihr Blut trinken zu lassen, aber für sie war es nur eine überaus sinnliche Handlung.
Traian schloss die Augen und kostete ihren süßen Geschmack aus, während sein Verlangen nach ihr wuchs. Macht und Energie rauschten durch seinen Körper, drangen in Zellen, Sehnen und Knochen ein und erfüllten ihn mit einer solchen Kraft, dass kein Zweifel mehr daran bestehen konnte, dass sie ihn vervollständigte. Schon allein durch ihr Vorhandensein, durch ihre bloße Existenz, hatte sie ihm so viel gegeben, und nun trat sie auch noch in seine Welt ein und gab sich selbst auf, um ihn zu retten. Sie war ein Geschenk für ihn, ein Wunder.
Sanft strich er mit der Zunge über die kleinen Einstiche und liebkoste ihre verführerischen Brüste, bevor er ihre Lippen in Besitz nahm, um den Geschmack ihrer Lebensessenz mit ihr zu teilen. Und er ließ sich alle Zeit der Welt, um ausgiebig die warme Höhle ihres Mundes zu erforschen und seine Zunge zu einem berauschend sinnlichen Tanz mit ihrer zu vereinen.
Diesmal war Joie in einem traumähnlichen Dunst gefangen, obwohl sie sich durchaus ihrer körperlichen Empfindungen bewusst war, als sie sich ruhelos, ja fast schon schamlos unter ihm bewegte. Als ihr Mund seine Brust berührte und sein kostbares Geschenk annahm, liebkosten seine Finger ihre Kehle und Brust und bewahrten die Intimität und Sinnlichkeit des Akts. Gleichzeitig war Traian ihr behilflich, sein Blut zu nehmen. Joie konnte spüren, wie er wieder härter und heißer in ihr wurde und wie viel kraftvoller und zielstrebiger seine Bewegungen wurden. Erneut spürte sie die schon vertrauten Flammen, die in seinen Adern brannten, durch seinen Körper pulsierten und, knisternd vor Leben, auch auf ihren übergriffen.
Joie war überglücklich, ihm so viel sinnliches Vergnügen und so viel Glück zu schenken. Sie
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