Die Sehnsucht Meines Bruders
klatschnassen Socken. Er half mir nicht dabei, lachte nur leise und glücklich.
„Du liebst mich auch. Ist doch so?“, stellte er fest.
„Klar liebe ich dich, was denkst du nur?“ Entfuhr es mir – fast wie der Satz, der mir in ‚Zimmer mit Aussicht‘ so gut gefiel, dachte ich entsetzt. Lisa hatte mich dazu überredet, mir den Film mit ihr anzusehen. Und jetzt entfuhren mir diese Worte – wie kitschig. Aber genau so war es: kitschig und schön und völlig klar. Völlig normal. Völlig natürlich. Dass ich das nicht gemerkt hatte! Dass ich ihn liebte, meine ich.
„Tja, dann, wollen wir uns mal ausziehen.“ Vorsichtig und noch etwas schwankend stand er auf und befreite sich von seiner Hose, die ich ihm als einziges noch nicht ausgezogen hatte. Sein Glied kam mir entgegen gesprungen. Prall und rosig und seidenweich, in der warmen Sonne schimmernd.
Ich konnte nicht anders. Ich ließ mich vor ihm auf die Knie fallen und nahm ihn in den Mund. Leckte diesen wunderschönen Schwanz nach Herzenslust, erkundete den kleinen Spalt auf der seidig glatten Eichel mit meiner Zungenspitze, lutschte seine rosigen Hoden. Saugte ihn so gut ich es vermochte.
Es war nicht leicht, ihn ganz in mich aufzunehmen, doch ich liebte es, ihn seinen Schwanz so tief wie möglich durch meine Kehle stoßen zu lassen. Wie ich es damals bei dem Kerl vor der Disko gesehen hatte. Seitdem hatte ich unbewusst immer davon geträumt. Gab erst jetzt vor mir selbst zu, dass ich mich an die Stelle dieses schwarzhaarigen Burschen gewünscht hatte.
James stöhnte vor Lust. Die ganze Zeit über. Von meiner ersten Berührung an. Ich brachte ihn zum Stöhnen, dachte ich stolz. Und lange ließ sein Orgasmus auch nicht auf sich warten. Er schrie auf, und ich wäre beinahe mit ihm gekommen, als er mir endlich in langen heißen Schüben seine Sahne in den Hals spritzte. Seine Zuckungen stießen mir seinen Schwanz tief in den Rachen.
Schließlich ließ er sich erschöpft neben mich sinken, umarmte mich, streichelte mich, küsste mich. Meine Gefühle überschlugen sich, und ich fiel regelrecht über ihn her. Wir küssten uns tief und gierig, während ich mein Glied an seinen Lenden rieb, es wie ein Besessener in seine Leiste bohrte, bis ich schließlich mit einem lauten, heiseren Stöhnen explodierte und ihm mein Sperma auf den Bauch spritzte.
* * *
Als wir endlich im Zelt lagen, nachdem ich die Rucksäcke heraufgezogen hatte, nachdem ich James Wunde so gut es ging versorgt und verbunden hatte, nachdem ich das Zelt aufgebaut und wir uns ausgiebig und zärtlich geliebt hatten, konnte ich noch immer nicht ganz begreifen, was passiert war.
James lag halb auf meiner Brust, hielt die Augen geschlossen und lächelte glücklich. Um seinen blonden Lockenkopf mit dem weißen Verbandsmull, der ihn wie ein Stirnband umschmiegte, tanzten winzige, in der Sonne glitzernde Staubpartikel. Ein schöner, glücklicher Faun.
„Ich verstehe das nicht ...“, flüsterte ich. „Bis vor zwei, drei Tagen habe ich dich noch abgrundtief gehasst und jetzt ...“
„Jetzt liebst du mich.“, stellte er nüchtern fest. „Vielleicht hast du ja nicht mich gehasst, sondern deine Empfindungen für mich.“
„Wie meinst du das?“, fragte ich noch verwirrter als vorher.
„Ich meine ... ich habe dich vom ersten Blick an geliebt. Vielleicht hast du das ja auch ... Gefühle für mich entwickelt, meine ich, ohne es wahrhaben zu wollen.“, sagte er, sichtlich nach den richtigen Worten suchend.
„Nehmen wir mal an, du hast dich beim ersten Blick in meine schönen blauen Augen nach mir verzehrt.“ Er kicherte anzüglich. „Als du mich sahst, an diesem ersten Tag nach dem Bad, in das Anni mich gesteckt hatte, weißt du noch? Dann hast du diese Empfindung bestimmt nicht willkommen geheißen. Ich meine, erstens war ich ja noch sehr jung. Kein Kind mehr, sicher ... ich glaube, das war ich nie. Hatte einfach schon zu viel gesehen. Nun, aber für dich muss ich doch noch sehr jung gewirkt haben.
Und dann war da ja auch noch die Tatsache, dass ich sozusagen Robert gehörte. Deine Eifersucht auf mich, den Eindringling, deine Gefühle für mich überschattet. Vielleicht hast du dich auch geschämt, etwas für einen Jungen zu empfinden anstatt für ein Mädchen, wie die anderen Jungs. Deshalb warst du wütend, und anstatt dich selbst zu bestrafen, hast du mich verprügelt.“ „Na, ich weiß nicht ... ich hab eigentlich nie so gedacht, weißt du? Für mich war es gedanklich immer möglich, beiderlei
Weitere Kostenlose Bücher