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Die Sekte Satans

Die Sekte Satans

Titel: Die Sekte Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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finde es so wahnsinnig nett, Frau Carsten, dass ich mitfahren
darf.“
    „Wir freuen uns, Regina, dass
du dabei bist.“
    „Wenn ich hier bliebe, würde
das meinen Eltern nichts nützen. Ich dürfte ohnehin nicht eingreifen, wenn
dieser Greilisch wieder einen Anschlag macht.“
    Susanne nickte. „Schrecklich,
was sich dieser Mensch in seinem Wahn einbildet. Wahrscheinlich hat er
Schuldgefühle wegen dem Tod seiner Frau — wird aber damit nicht fertig und
schiebt nun die Verantwortung auf deinen Vater. Und dieser Irrsinn hat zur
Folge, dass Greilisch auf Rache sinnt. Er will deinem Vater schaden.“
    „Mein Papi und seine Kollegen“,
sagte Gaby, „warten nur darauf, dass er sich eine Blöße gibt — dann sitzt er
auch schon in Untersuchungshaft. Aber bis jetzt war eine Festnahme wegen zu
dürftiger Beweise nicht möglich.“
    „Das erschwert zwar die Arbeit
deines Vaters“, erwiderte Susanne, „doch es schützt auch die Bürger vor
staatlicher Willkür.“
    Mit verhaltenem Schnaufen
stemmten die Jungs die Koffer auf die Gepäckablage. Tim schloss die Abteiltür.
    „Ein Nichtraucher-Abteil“,
stellte Regina fest. „Finde ich gut.“
    „Darauf haben wir bestanden“,
erklärte Tim. „Ich hasse es, wenn mich jemand mit seinem nikotin-satten
Schadstoff-Ausstoß einnebelt. Das passive Mitrauchen ist nämlich genauso
tödlich. Das sollten auch qualmende Eltern wissen, die ihre Sucht nicht ablegen
können und ihre Kids gleichsam zum Mitmachen zwingen. Denen sieht man’s dann
an. Die haben eine Gesichtsfarbe wie Joghurt ohne Fruchtanteil.“
    Karl grinste. „Klößchen hat
jetzt eine Farbe wie Erdbeer-Orange ohne Joghurt-Anteil. Ist ja auch heiß hier.
Können wir mal das Fenster aufmachen?“
    Regina stand am nächsten,
besorgte das und sah hinaus. „Da wollen aber noch viele mit. Der Zug wird voll.
Wer jetzt keine Platzkarte hat, der... O Gott! Nein! O Gott!...“ Tim trat neben
sie. „Was ist?“
    „Der... der... Mann dort. Der
Mann... in der Lederjacke! Das ist... Greilisch.“
    Tim spähte hinaus. „Welcher?
Der mit dem schwarzen Koffer?“
    „Ja, der blonde Typ. Will...
der etwa hier einsteigen?“
    „Rück mal zur Seite. Wenn ich
mich aus dem Fenster lehne, sehe ich’s. Ja, tatsächlich. Der steigt ein. Zwei
Wagen weiter vorn.“
    „Das ist ja ein Hammer“, rief
Klößchen.
    „Seit wann dürfen Brandstifter
Urlaub machen?“, meinte Karl.
    Auch Susanne war erschrocken.
„Vielleicht fährt er nicht in den Urlaub, sondern nur bis zur nächsten Stadt.“
    „Oder, Mutti, er fährt wie wir
bis zur Endstation — bis zum Liegstätter See.“
    „Das... wollen wir nicht
hoffen.“
    „Aber wir müssen damit rechnen.
Und niemand kann ihm verbieten, dort Ferien zu machen. Er wird nicht
steckbrieflich gesucht. Er kann sich frei bewegen.“
    „Aber... er will doch hier
unser Haus anzünden“, stammelte Regina.
    „Das hat er angedroht. Vor
allem will er jedoch Rache. Vielleicht überlässt er die Brandstiftung einem
gedungenen, bezahlten Täter — und sich selbst sonnnt er am Liegstätter See,
damit er ein gusseisernes Alibi hat. Oder er... ha!“
    „Was meinst du, Tim?“ Regina
war blass geworden.
    „Ich will dich nicht
erschrecken. Aber falls Greilisch wirklich dasselbe Ziel hat wie wir — dann
werden wir höllisch scharf auf dich aufpassen. Weiß man denn, was dieser Psycho
in seinen grauen Zellen ausbrütet! Rache an deinem Vater — das muss nicht
unbedingt Brandstiftung sein.“
    „Ich... habe solche Angst!“
    „Nicht doch! Bei uns bist du
sicher. Und noch wissen wir ja nicht, wohin ihn das Fernweh treibt.“
    „Aber falls er in Liegstätt
aussteigt“, sagte Susanne, „rufen wir sofort deinen Vater an, Gaby.“
    „Unbedingt. Und Papi wird sich
grenzüberschreitend mit den österreichischen Kollegen verständigen — mit der
dortigen Gendarmerie.“
    Draußen ertönte der Signalpfiff
des Zugführers. Abfahrt. Das Abteilfenster wurde geschlossen. Alle nahmen
Platz.
    „Jetzt mache ich euch einen
Vorschlag“, erklärte Tims Mutter. „Wir werden nun für eine hoffentlich
interessante und schöne Ferienzeit miteinander umgehen. Wir werden zusammen in
einem Haus wohnen, die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen und Unternehmungen
machen. Da passt es nicht, wenn ihr mit mir fremdelt — Tim ausgenommen. Dich
kenne ich ja schon seit deiner ersten Sekunde. Also, ich heiße Susanne — und
ihr könnt mich duzen.“
    „Super!“, rief Gaby.
    Klößchen grinste. „Finde ich
toll, Frau... äh...

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