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Die Sekte Satans

Die Sekte Satans

Titel: Die Sekte Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Jungs“, schloss Gaby
ihren Bericht, „Reginas Vater ist sich zwar sicher, dass Greilisch der
nächtliche Anrufer war — aber als Beweis reicht das nicht. Mein Papi war heute
Nacht im Einsatz — bei einer Razzia auf Drogenhändler. Das Gespräch mit Dr.
Riedenbach war erst heute Morgen. Und da lag Greilisch natürlich längst im
Bett. Angeblich hat er sich während der Nacht nicht aus dem Haus gerührt. Es
gibt auch keine Zeugen. Aber es gibt andererseits keinen Zweifel, dass er die
Brandbombe bei Riedenbachs in den Garten geworfen hat.“
    „Brutale action“, meinte Karl.
„Der Typ hat wirklich ein Ei zu viel in der Pfanne.“
    „Er ist nicht normal“, nickte
Gaby. „Das macht ihn so gefährlich. Er ist aber auch schlau und durchtrieben.
Polizeilicher Überwachung würde er sich entziehen.“
    „Er läuft also frei rum“, sagte
Tim. „Als Zeitbombe, die jeden Moment losgeht.“
    „Als Brandstifter, Tim“,
verbesserte Gaby. „So lautet auch seine Drohung. Er will den Riedenbachs das
Haus abfackeln — anzünden, brandschatzen. Eine schreckliche Drohung. Und weil
er letzte Nacht schon Ernst gemacht hat, fällt seine Drohung auf fruchtbaren
Boden. Reginas Eltern sind voller Sorge. Da ist nichts mehr mit verreisen.
Nichts mehr mit Ferien. Sie trauen sich nicht weg.“
    „Kann man verstehen. Ich tät’s
auch nicht. In die Ferien fahren mit dem Gedanken, dass zu Hause ein
durchgeknallter Psycho die Hütte illuminiert, bis nur noch die Grundmauern
qualmen — sowas killt die Erholung. Dann schon lieber Balkonien und Unkraut
jäten statt surfen.“
    „Du siehst das cool, Tim. Aber
Reginas Happiness ist natürlich im Eimer.“
    „Sie kann einem Leid tun“,
meinte Karl.
    „Nicht, wenn wir sie...
einladen.“ Gaby lächelte. „Einladen, wie meinst du das?“ Klößchen guckte
verdutzt.
    „Willi! Du weißt doch, was eine
Einladung ist.“
    „Am liebsten sind mir die zu
einer ausgedehnten Mahlzeit.“
    „Jetzt geht’s aber nicht ums
Futtern, sondern darum, dass auch Regina eine Ferienreise macht. An den
Liegstätter See, wo sie ohnehin hin wollte mit ihren Eltern. Nun fährt sie eben
mit uns. Ist doch kein Problem. Unser Ferienhaus hat drei Schlafzimmer. Für
euch Jungs, für Tims Mutter und für mich. Ich teile mein Doppelbett mit Regina
— und alle sind happy.“
    Tim grinste. „Ich vermute,
Pfote, du hast Regina schon eingeladen.“
    „Habe ich auch. Und ein Wunder
ist geschehen. Sie weint nicht mehr, sondern sie freut sich ganz irre.“
     
    *
     
    Tim holte seine Mutter vom
Flughafen ab. Die beiden lagen sich in den Armen — und die gegenseitige
Musterung fiel zur Zufriedenheit aus. Susanne — eine aparte Enddreißigerin mit
sanften Augen — wirkte gesund, jedenfalls nicht so arbeits- und
jetlag-gestresst, wie Tim befürchtet hatte. Auch an ihm konnte Susanne keine
Beschädigungen feststellen — was keineswegs selbstverständlich ist in
Anbetracht seiner ungebremssten Abenteuerlust und Einsatzbereitschaft.
    „Mutti, das wird spitzenmäßig
am Liegstätter See. Ich habe eine tolle Ferienhütte gebucht. Erschwinglich.
Allerdings sind wir nicht zu fünft, sondern zu sechst.“
    „Gabys Hund Oskar kommt mit?“
    „Das würde Probleme machen.
Aber Regina ist dabei. Gaby hat sie eingeladen, weil Familie Riedenbach mit
diesem Greilisch Zoff hat. Das erkläre ich dir im Taxi. Bitte, Ihren Koffer,
gnädige Frau!“
    Im Taxi erfuhr Susanne dann
auch, dass die TKKG-Urlaubsort-Auswahl nicht zufällig auf den Liegstätter See
gefallen war — sondern dass man hoffte, dort auf Otto Glänzer zu stoßen: den
noch auf freiem Fuß befindlichen Oberpriester der Satanssekte.
    Susanne erholte sich vom ersten
Schrecken und — lächelte.

21. Schlimme Überraschung
     
    Und dann war er da — der Tag
der Abreise.
    Im Hbf herrschte Getümmel.
Urlaubszeit — Reisezeit. Gepäck würde verschwinden en masse. Taschendiebe
hatten Saison.
    „Ohne Platzkarten ginge
nichts.“ Susanne lächelte. „Ich freu’ mich. Keine Hektik auf der Autobahn. Kein
Stress. Wir können in die Landschaft gucken, können lesen und Kaffee trinken.
Ich darf gar nicht denken an die vielen Verkehrsopfer in der Reisezeit.“
    Meistens unvernünftige Raser,
dachte Tim. 1000 Kilometer auf einen Sitz. Und überladener Kofferraum. Naja,
wir haben’s schweinegut.
    Die Jungs reichten die Koffer
hinauf. Gaby war schon im Abteil und suchte die Plätze. Die andern folgten ihr.
Abteil 7 war reserviert.
    Regina war aufgeregt vor
Freude. „Ich

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