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Die seltsame Welt des Mr. Jones

Die seltsame Welt des Mr. Jones

Titel: Die seltsame Welt des Mr. Jones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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intelligenter als Pferd, Schwein, Hund, Katze und Krähe auf der Erde zusammengenommen.«
    »Du meine Güte«, murmelte Irma.
     »Sie werden unsere Gehilfen sein«, verkündete Dieter. »Ich bringe dieser Herde bei, einfache Arbeiten zu verrichten, damit wir für sinnvolle Planung Zeit haben.«
    Louis schüttelte den Kopf und trat wieder ins Freie.
     Aber es war ein schöner Anblick. Alles: Die Felder, die Ställe, das Räucherhaus, das Silo, das Haupthaus, jetzt ein doppelwandiges Gebäude mit zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer, Küche und Badezimmer. Garry hatte bereits einen Ersatz für Zellstoff entdeckt. Eine Zeitung war gegründet worden, mit primitiven Lettern. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihre Gesellschaft zu einer Zivilisation wurde, zu einer Zivilisation von jetzt neun Personen.
     Eine Stunde später fuhren Frank und Syd mit ihrem elektrisch betriebenen Fahrzeug langsam zu ihrer eigenen Behausung zurück.
     »Eine gute Nachricht«, wiederholte Frank, während die Landschaft langsam an ihnen vorbeizog.
    »Das hast du jetzt schon fünfmal gesagt«, meinte Syd leise.
     »Es stimmt aber.« Frank dachte stirnrunzelnd nach. »Vielleicht sollten wir bei einem der Raumschiffe vorbeifahren.«
    »Warum?«
     »Wir müssen einen Brutkasten bauen. Angenommen, das Kind wäre nur beinahe angepaßt gewesen, aber nicht ganz? Es hätte sterben können – aber in einem Brutkasten könnten wir es am Leben erhalten, bis es kräftiger geworden ist, die Bedingungen langsam verändern, bis es diese Umwelt ertragen kann. Nur zur Sicherheit. Ich möchte nicht, daß unserem Kind etwas zustößt.«
     »Wir sollten wenigstens bei den Kuppeln vorbeifahren«, sagte Syd. »Sie möchten es sicher erfahren.«
     Frank lenkte den Wagen von der Straße; Augenblicke später holperte er über die unebene, grüne Vegetation der venusischen Landschaft. Vor ihnen lag eine langgestreckte, dunstige Bergkette. An ihrem Fuß befanden sich die Überreste der Schutzkuppeln für die Raumfahrer. Die Projektile hatten sie natürlich zerstört, aber aus den Überresten war eine einzelne Kuppel errichtet worden. Es war eine hohle Halbkugel, die am Fuß der Bergkette verankert war.
     »Es ist beinahe unheimlich, das zu sehen«, meinte Frank. »So, als lebte man außerhalb seiner Haut.«
    »Außerhalb seiner alten Haut«, verbesserte Syd.
     Die Schutzkuppel war nicht so groß wie ihre frühere auf der Erde, nur einen Straßenblock lang und etwas über hundert Meter breit. Man hatte sie gebaut, um drei Personen am Leben zu erhalten, nicht acht. Aber das Prinzip war dasselbe. In der durchsichtigen Halbkugel lag eine andere Welt, mit anderer Temperatur, Atmosphäre, Feuchtigkeit und anderen Lebensformen.
    Die drei Bewohner hatten sich ihre Schutzkuppel gut eingerichtet. Sie war wie ein kleines Stück Erde, das vom Original abgetrennt war. Sogar die Farben stimmten. Frank mußte ihre Leistung bewundern, ihr Geschick bei der Gestaltung dieser genauen Nachbildung. Aber sie hatten ja das ganze vergangene Jahr nichts anderes gemacht. Es gab nichts anderes für sie zu tun.
     Sie hatten sorgfältig einen künstlichen blauen Himmel entwikkelt, eine beinahe überzeugende Imitation der blauen Himmelsschale über der Erde. Hier war eine Wolke. Dort flogen Wildgänse, die sie an der Innenseite der Kunststoffkuppel angeklebt hatten. Der Mann, Cussick, hatte Grassamen mitgebracht; der Boden in der Halbkugel war eine dichte, dunkelgrüne Rasenfläche, ähnlich der venusischen Flora, aber doch nicht dasselbe.
     Nein, durchaus nicht. Ein deutlicher Farbunterschied und ein beträchtlicher Unterschied in der Textur. Eine andere Welt war in Miniaturausgabe hierher verpflanzt worden. Ein Fragment. Ein Museumsstück, das Frank beinahe Heimweh verspüren ließ, als sich der Wagen der Kuppel näherte.
     Die Familie von der Erde hatte Sträucher und Bäume gepflanzt. In der Kuppel wuchsen ein Ahorn- und ein Pappelbaum. Aus dem vorhandenen Material hatten sie ein irdisches Haus nachgebaut, einen kleinen Bungalow mit zwei Schlafzimmern, weiße Mauern, ein Dach mit roten Ziegeln, Fenster mit Gardinen, einen Kiesweg, eine Garage, die nichts enthielt als eine große Werkbank, Rosen, Petunien, ein paar Fuchsien. Die Ableger und Samen waren alle bei der ersten – und einzigen – Fahrt von der Erde mitgebracht worden. Cussick hatte vorausgesehen, was kommen würde. Hinter dem Haus befand sich ein großer Gemüsegarten. Der Mann hatte sogar vier Hühner mitgebracht, eine

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