Die Seraphim
an die Wand und schluckte einige Male hintereinander kräftig. Doch dann taumelte sie wie von einer unsichtbaren Macht getrieben aus der Nische und auf den Raum zu. Sie ergriff eine Eisenstange, die auf dem Boden lag und umklammerte sie fest.
Heftig atmend trat sie in den Lichtkegel und weitete ihre Augen vor Entsetzen.
*****
Selin erstarrte, als sie das viele Blut sah. Diese seltsam grässlichen Wesen, die Darius und Magnus attackierten und stanken. Magnus riss einem den Kopf ab, als wäre es eine trockene Spaghetti, die man zerbricht. Krack und der Kopf flog auf den Boden. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, ihr Magen meldete sich.
Magnus schrie ihr wütend zu:“Selin geh zurück!“
Er hatte Recht gehabt, als er ihr befohlen hatte, sie sollte dort in der Nische bleiben. Nicht hinsehen. Und nun stand sie mitten auf diesem seltsamen Schlachtfeld und starrte auf die vielen Körperteile der seltsamen Wesen und das viele Blut.
In ihrem Kopf drehte sich alles, der Magen schien auf ein Minimum zu schrumpfen. Hätte sie etwas im Magen gehabt, wäre es schon längst von ihr gegangen. So war ihr einfach nur schlecht und ihre Nase bebte bei dem schrecklichen Geruch. Vielleicht hätte sie die Augen schließen sollen, doch auch das konnte sie nicht.
Darius stand wie ein Fels in der Brandung und zerschmetterte die Wesen. Er war unglaublich stark, genauso Magnus, der eine Feuerwalze von sich schleuderte und damit 10 von diesen Viechern verbrannte. Es stank nach Fleisch und sie würgte, brachte jedoch nichts hervor.
Plötzlich flog ein Kopf durch die Luft und landete direkt vor ihren Füßen. Das Wesen sah menschenähnlich aus mit einem grässlich verzerrten Gesicht. Es starrte sie direkt an, sie konnte nicht anders als zurück starren.
„ Darius!“, schrie Magnus und zeigte zu Seline. Die Wesen wurden weniger, es waren höchstens noch 10.
„ Bring sie hier weg, sofort! Ich erledige das hier!“
„ Wir haben es gleich.“, schrie Darius zurück und schlug zwei weitere Wesen zusammen.
„ Bring sie sofort hier weg!“
Seline stand einfach nur da, starrte auf die Szene vor ihr und war wie gelähmt. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, ihre Körperteile gehorchten ihr nicht mehr. Weder die Füße noch die Arme, noch irgend etwas. Sie begann zu zittern und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Der Drang zu fliehen wurde immer größer, doch sie stand da wie zur Salzsäule erstarrt.
Wie in Watte nahm sie die Umgebung war, hörte Magnus etwas schreien. Vielleicht ihren Namen. Sie wusste es nicht genau, konnte nicht denken. Sie konnte gar nichts.
Plötzlich packte sie jemand am Arm, versuchte sie wegzuziehen. Aber sie stand da wie fest gemauert, nicht fähig ihre Beine zu bewegen. Ich kann nicht, wollte sie sagen. Doch es kam kein Wort heraus.
Darius tauchte direkt vor ihr auf, schüttelte sie. Vielleicht wollte er sie aus ihrer Trance befreien, doch sie konnte nicht. Sie hätte es ihm gerne gesagt. Er schrie irgend etwas auf sie ein. Aber sie hörte es nicht.
Er nahm sie auf seine Arme, als würde sie nur 5 kg schwer sein. Ihr Kopf fiel an seine muskulöse Brust und sie spürte, wie er rannte. Der lange, enge Flur war nun von Lampen erleuchtet. Jedes Mal blitzte es kurz vor ihren Augen auf, als sie wieder unter einer Lampe hindurch schritten. Es kam ihr vor wie in einem dieser Filme, in dem sie fast tote Menschen durch die Flure der Krankenhäuser schoben. Diese nahmen auch meistens alles nur noch wie in Watte gehüllt war. Befand sie sich auf dem Weg in den Tod?
Sie zitterte heftiger, sodass ihre Zähne aufeinander schlugen.
Spürte, wie Darius plötzlich stehen blieb und kurz darauf es dunkel wurde.
*****
„ Tamir!“, schrie Darius, als er sein Auto quietschend zum Stehen brachte und Seline hinaus hievte.
„ Was ist passiert?“
Tamir, ein schlanker Vampir Anfang zwanzig, stürmte die Treppen hinunter, nur um kurz darauf neben Darius wieder hinauf und ins Haus zu eilen.
„ Wir wurden angegriffen. Die Taroks haben uns in einen Hinterhalt gelockt. Mindestens 40 waren es. Aber junge Taroks, Magnus erledigt den Rest. Er wird bald da sein.“
„ Was ist mit ihr passiert?“, fragte Tamir erschüttert und deutete auf Seline, die wie leblos in den Armen von Darius hing, die Augen starr geradeaus.
„Ich weiß es nicht.“
Tamir fasste ihr an die Stirn.
„ Sie zittert ja am ganzen Leib.“
„ Hol eine Decke, los.“, befahl Darius und bettete Seline auf die große Ledercouch in dem riesigen
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