Die Seraphim
heftiges Zittern holte ihn in die Wirklichkeit zurück.
„ Ganz ruhig Seline.“
Er nahm sie vorsichtig auf und stieg mit ihr in den riesigen Whirlpool. Es roch nach Orange und das Wasser war wohlig warm, fast schon zu heiß für Darius. Er setzte sich vorsichtig mit ihr hin und tauchte sie vollständig in das warme Wasser.
Mit dem Rücken an den Rand gelehnt nahm er sie vor sich zwischen die Beine und ließ ihren Kopf auf seiner Brust ruhen. In dem schaumigen Wasser zog er ihr nun auch noch den BH aus und legte ihn auf die Seite. Das Zittern lies nach, sie schlotterte nicht mehr mit den Zähnen.
Einige Minuten lang hielt er sie völlig still vor sich und beobachtete ihre Reaktion. Das Wasser schien ihr wirklich gut zu tun, ihr zuvor völlig starrer Körper entspannte sich langsam und wurde wieder geschmeidig. Er strich mit einer Hand über ihren Oberarm und wusch die Blutflecken weg. Sie hatte ganz zarte Haut und er konnte dem Drang nicht widerstehen, ihr über die Arme zu streichen.
„ Geht es dir besser?“
Doch sie gab keine Antwort, lag nur in seinen Armen. Aufgrund ihres ruhigen Atems konnte er zumindest sehen, dass es ihr körperlich wieder besser ging. Doch diese Starre und der leere Blick bereitete ihm Sorgen. Hoffentlich würde Magnus bald eintreffen. Er kannte das Volk der Seraphim am Besten.
Darius zog den Duft ihrer Haare ein. Sie roch wundervoll und ihre Haare sahen nass fast schwarz aus. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und seufzte. Sie so nah bei sich zu haben versetzte ihn in innerliche Aufruhr. Gefühle, die er nicht zulassen wollte, kämpften um Freilassung.
Seraphim waren Kriegerinnen, trotzdem wirkte sie so zart und zerbrechlich. Vermutlich würde sich das ändern, wenn Magnus mit ihr zu trainieren begann. Wenn er ihr Wesen der Seraphim zum Vorschein bringen würde.
Darius beugte sich ein wenig nach vorne, um einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen. Sie hatte die Augen geschlossen und für einen Moment wurde ihm unwohl. Doch ihr ruhiger Atem bestätige ihm, dass es ihr gut ging. Sie war wohl eingeschlafen.
Er betrachtete ihr Gesicht von der Seite, ihre kleine Nase, die wohl geformten, vollen Lippen. Für einen Moment stellte er sich vor, wie sie sich wohl anfühlen würden. Sie sahen so weich aus. So eine wunderschöne Frau hatte er selten gesehen. Mit einer Hand strich er ihr sanft über die Wange und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich wieder zurück lehnte und ebenfalls die Augen schloss. Einen kurzen Moment ausruhen. Er genoss jede Sekunde mit ihr in den Armen und in dem wohlig warmen Wasser.
*****
Darius musste eingenickt sein, denn er schrack hoch, als Magnus in der Tür stand.
„ Wie geht es ihr?“, fragte dieser leise.
„ Ich weiß es nicht.“
Magnus trat heran und setzte sich auf den Beckenrand. Er sah etwas müde aus und seine Kleidung triefte vor Blut.
„ Was ist mit ihr passiert Magnus?“
„ Das erkläre ich dir später in aller Ruhe, Darius. Ich bin müde, meine Verletzungen sind gerade geheilt und ich brauche Blut. Ich werde später zu dir kommen. Lege sie ins Bett, sie schläft, das ist ein gutes Zeichen.“
*****
Magnus saß vor dem offenen Kamin, sein blasses Gesicht wurde in ein helles Gelb getaucht. Seine Augen spiegelten die Flammen wieder, so schwarz waren sie. Er hatte gerade eben getrunken und bald würden sich seine Augen wieder in das Dunkelblau verwandeln, das so viele Menschen in den Bann zog.
Darius trat langsam näher und setzte sich in den Sessel gegenüber. Er genoss den Duft nach verbranntem Holz und das knacken der Scheite.
„ Also?“
„ Wo ist sie?“
„ Ich habe sie in mein Bett gelegt.“, bemerkte Darius kurz. Magnus nickte. Die zwei Meistervampire kannten sich schon so lange und waren wie Brüder.
Magnus nahm einen Schluck Blut aus dem silbernen Becher.
„ Du weißt, dass sie eine Seraphim ist. Wir Vampire brauchen Blut für unsere Stärke.“, er machte eine kurze Pause und sah den Becher an.
„ Die Seraphim brauchen Wasser. Sie sind keine Wasserwesen, aber sie benötigen für ihre Stärke Wasser. Sie können es über den Mund oder die Haut aufnehmen. Seline hatte heute zu wenig getrunken, ich habe es gespürt. Als sie dann diesen Schock erlitt, war das zu viel für ihren Körper. Die Seraphim verfallen in eine Art Starre, das macht sie auch so verletzlich.“
„ Aber wie konnte es dann sein, dass die Seraphim so gefährlich sind, wenn sie so eine schwache Seite haben?“
„ Sie sind
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