Die Seraphim
nächsten Kreuzung links zu ihrer Wohnung, nach rechts.
Sie erstrahlte und beugte sich kurz zu Darius hinüber. Sie gab ihm schnell einen Kuss auf die Wange und zog sich dann wieder zurück, etwas erstaunt über sich selbst.
Er wirkte genauso erstaunt wie sie und lächelte dann.
„ Ich denke, wir geben dir das nächste Mal weniger Alkohol. Sonst springst du mich irgendwann während der Fahrt noch an.“ Wieder dieses bezaubernde Lächeln.
Fast hätte sie etwas darauf gesagt, verbiss es sich jedoch. Sie führte sich so schon peinlich genug auf. Ihm zu sagen, dass sie dagegen nichts einzuwenden hätte, hätte wohl den Rahmen gesprengt und ihn absolut verwirrt.
Eine Weile lang blickte Seline auf die Straße und versuchte sich dieses Mal den Weg zu dem großen Haus einzuprägen. Doch in ihrem betrunken Zustand fiel es ihr noch schwerer, klar zu denken und so gab sie es auf.
Sie schreckte ein wenig zusammen, als plötzlich ein rotes Licht aufblinkte.
Darius drückte auf einen Knopf und meinte dann:“Was gibt’s?“
Aus den Lautsprechern des Wagens erklang die Stimme von Magnus.
„Wann darf ich mit deiner Ankunft rechnen?“
„ Ist etwas passiert?“
„ Nein, alles ruhig. Ich mache nur gerade einen Cocktail und könnte ein wenig Gesellschaft gebrauchen.“
Seline platzt mitten ins Gespräch.
„ Ich will auch einen Cocktail Magnus.“
Sie lachte und war plötzlich wieder ziemlich aktiv.
„ Oh, Seline. Schön zu hören dass du uns noch besuchen kommst.“, säuselte Magnus mit belustigter Stimme.
„ Ja, ich auch. Bitte ein Pina Colada. Mit viel Batida.“, fügte sie hinzu als würden sie gerade den Pizzaservice anrufen.
Darius konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„ Also du hörst es Magnus, zu deiner Freude werde nicht nur ich, sondern auch Seline dir noch Gesellschaft leisten.“
„ Das ist schön zu hören. Wir sehen uns dann gleich.“
„ Fünf Minuten sind wir da.“, erwiderte Darius. Dann ein kurzes Klicken und das Radio ertönte wieder leise.
Seline lächelte und hüpfte auf ihrem Sitz ein wenig hin und her. Sie war so aufgedreht.
„ Sag mal Darius, darf ich irgendwann auch den Wagen fahren?“
„ Mh, bestimmt nicht heute.“, entgegnete er.
„ Das wäre keine gute Idee aber irgendwann?“
Nun hatte ihre Stimme einen säuselnden Ton angenommen und sie legte eine Hand auf seinen Oberschenkel.
Er blickte auf ihre Hand und sie folgte seinen Augen, zog dann schnell die Hand wieder zurück.
„ Entschuldigung.“
Ohne darauf einzugehen beantwortete er ihre Frage.
„ Du darfst den Wagen fahren, wenn du wieder nüchtern bist, ok?“
„ Super.“
******
Das Haus war hell erleuchtet. Darius öffnete ihr die Tür und half ihr aus dem Wagen. Sie taumelte ein wenig und schritt dann hochkonzentriert neben ihm die Stufen hinauf. Der ältere Mann, Albert, öffnete mit einem Lächeln und machte eine einladende Handbewegung.
„ Darius, schön sie zu sehen. Und sie, Seline. Wie entzückend sie aussehen.“
Sie nickte lächelnd und trat ein. Darius wollte sie zur Bibliothek führen, doch beide hielten abrupt inne, als auf den Stufen jemand stand.
Seline beäugte die schöne, junge Frau mit den langen, blonden Haaren. Sie trug ein weißes Kleid und sah aus wie ein Engel. Als sie so graziös wie eine Katze die Stufen hinab direkt auf sie zu schritt wusste Seline, dass ihr eine Vampirin gegenüber stand. Und ihre Ausstrahlung war nicht so nett wie die von Darius und Magnus.
„ Oh, Darius, schön dich zu sehen. Wen hast du denn da mitgebracht? Ein Mensch?“
Sie umrundete Seline und musterte sie wie ein Raubtier seine Beute. Seline schluckte und trat Schutz suchend noch näher an Darius heran. Dieser sah wenig erfreut aus.
„ Das ist Seline. Sie steht unter dem Schutz von Magnus und mir, Abby!“, zischte er mit gefährlichem Unterton, jedoch völlig ruhig.
„ Ah, Seline. Das ist also dieser Mensch, von dem Magnus sich so viel erhofft.“
Sie sprach als würde Seline gar nicht hier sein. Wäre sie nicht so betrunken und gut drauf hätte sie dieser Vampirin schon längst die Meinung gegeigt. Aber so schaute sie nur und wusste, dass sie diese Person nicht leiden konnte.
„ Sie ist eine Seraphim, Abby! Wenn du sie auch nur einmal mies ansprichst, anfasst oder anderes hast du ein Problem.“
„ Oh, du darfst geschmeichelt sein Kleine. Darius hat seit ich ihn kenne noch niemanden unter seinen Schutz gestellt.“
Dabei trat sie nahe an Seline heran und fixierte sie mit ihren
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