Die Seraphim
Bett und deutete mit einer Hand zur Tür.
„ Du solltest auch schlafen.“, meinte er höflich aber bestimmend. Sie nickte und wusste, dass sie heute Nacht alleine schlafen würde. Mal wieder.
„ Ja, du hast recht. Gute Nacht Darius.“
„ Gute Nacht Seline, schlaf gut.“
Sie verließ das Zimmer ohne sich nochmals umzusehen. Es hätte nur dafür gesorgt, dass sie mit noch weniger Lust in ihr Gästezimmer zurückgekehrt wäre.
*****
Die nächsten zwei Tage liefen immer gleich ab. Seline fuhr nach ihrem Aufwachen morgens zurück in die Wohnung um abends wieder von Alfred zum Haus der Vampire gebracht zu werden. Darauf folgten 4 Stunden Training, ein Bad oder eine Dusche im Gästezimmer und entweder sie fuhr dann wieder nach Hause oder blieb gleich da.
Am dritten Tag stand Seline wieder Magnus gegenüber. Sie hatte grandiose Fortschritte in der Wurftechnik gemacht und übte nun auch immer wieder den Schwertkampf mit den schönen aber sehr scharfen Katana.
Magnus wirkte an diesem Trainingsabend nervöser als sonst, sie spürte es genau.
„Ist etwas passiert?“
„ Nein, es ist nichts Liebes.“ wimmelte Magnus ab und zeigte ihr ein paar Tricks mit dem Schwert.
Doch er war einfach nicht richtig bei der Sache.
„ Magnus, was ist los? Wieso verheimlicht ihr so viel von mir oder lasst euch alle Infos aus der Nase ziehen? Ist das eine Meisterkrankheit?“
Er schaute sie halb wütend, halt erstaunt an und seufzte dann geschlagen.
„Nun, einer Seraphim kann man nichts vormachen, nicht wahr? Die Taroks beunruhigen mich Liebes. Sie vermehren sich zu stark. Sie schwächen uns zusehend und versuchen alles, mehr Informationen über dich zu erhaschen.“
„ Über mich?“
„ Sie wissen nicht, dass du die Auserwählte bist aber ich weiß nicht wie lange wir das noch geheim halten können. Sie sind auf der Hut und spüren, dass die Rückkehr der Seraphim näher rückt. Es ist eine unruhige Zeit, Seline.“
Sie nickte und wiegte das Schwert in ihren Händen. Vor einiger Zeit noch hatte sie Kill Bill mit Uma Thurman gesehen und bewundert, wie diese mit dem Katana kämpfen konnte. Nun hatte sie es selbst gelernt bzw. war noch dabei, es zu lernen.
„ Lass uns heute früher aufhören, Seline. Ich muss mit Darius noch einiges besprechen.“
„ Ja sicher. Ich bin sowieso müde.“
„ Du kannst gerne hier übernachten.“
Sie schüttelte lächelnd den Kopf und legte das Schwert weg.
„ Das ist sehr nett Magnus, aber ich muss zurück in meine Wohnung. Pflanzen gießen etc.“
Er nickte.
„ Wie du wünschst.“
Sie zog sich ihre Jacke über und blickte erstaunt auf, als Magnus ihr eine große schwarze Truhe reichte.
„ Was ist das?“
„ Dein Waffenarsenal.“
Sie nahm die Truhe und betrachtete sie. Diese war aus schwarzem Holz und in den Deckel waren schöne Symbole geschnitzt. Sie fuhr mit den Fingern die Verzierungen nach und öffnete dann die Truhe. Es lagen 6 Wurfsterne ordentlich aneinandergereiht darin.
„ Wow.“
„ Es ist besser, wenn du dies bei dir hast.“
Seline schluckte beunruhigt. Am Anfang hatte sie Angst vor Magnus und Darius. Jetzt hatte sie Angst vor diesen Taroks und der Tatsache, dass diese es wohl auf sie abgesehen hatten. Irgendwann würde sie die Wurfsterne benützen müssen, das wusste sie. Sie hoffte nur nicht allzu schnell.
Magnus schaute ihr tief und wissend in die Augen.
„ Sei vorsichtig und rufe uns an, wenn etwas ist.“
„ Das werde ich, danke.“
*****
Am nächsten Abend saß Seline im Peppers an einem kleinen Tisch am Fenster. Gedankenverlorenen strich sie leicht mit einem Finger über den Glasrand, das mit einem dunklen Rotwein gefüllt war. Sie blickte in die Nacht hinaus und anschließend in die Menge der Gäste. Es war voll wie immer, selbst an der Bar hatte sie keinen Platz mehr gefunden. Nur noch hier an diesem kleinen Tisch, der etwas abseits stand und eigentlich für zwei Personen reichte.
Niemand beachtete sie und das war auch gut so. Sie wollte ein wenig alleine sein, grübeln und dabei ihr Abendessen genießen.
Dieses wurde ihr kurze Zeit später von einem Kellner gebracht. Sie kannte ihn nicht und fragte sich, wo Michael war. Vermutlich hatte er heute seinen freien Tag.
So wie sie. Magnus musste wichtiges mit dem Vampirclan besprechen und auch Darius hatte keine Zeit für sie. Es breitete sich ein seltsames Gefühl in ihr aus, als sie daran dachte, die beiden Meistervampire heute nicht zu Gesicht zu bekommen. Sie hatte sich an den Umgang
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