Die Seraphim
erkannte sie eine tiefe Wunde an seiner Rückseite, knapp über der Hüfte.
„ Das würde ich nicht sagen.“, meinte sie knapp und folgte ihm ohne jegliche Scheu.
Er schaute verwundert auf, als sie direkt hinter ihm stand und ihre Hand auf seinen Rücken legte, knapp neben der Wunde.
Vor ihrer Berührung zuckte er zusammen und trat ein Schritt beiseite.
„ Tut das weh?“
„ Das ist nichts, glaub mir.“
Sie blickte sich um während er zum großen Spiegelschrank schritt. Auf dem Boden vor dem Waschbecken lagen rot gefärbte Tupfer. Eine Flasche Jod stand auf dem Spiegelschrank, davor ausgebreitet ein ganzes Arsenal an Verbandszeug in den unterschiedlichsten Ausführungen. Offensichtlich war er auf solche Vorfälle wie heute immer vorbereitet.
Er klebte sich ruhig ein großes Pflaster auf eine der Wunden an seiner Brust und hatte ihr noch immer den Rücken zu gewandt, beobachtete sie jedoch durch den Spiegel.
Sie starrte auf seinen Rücken und die Muskeln, die sich bei seinen Bewegungen unter der Haut abzeichneten.
„ Was macht das Training?“, begann er und klang dabei immer noch leicht ärgerlich.
„ Oh, gut.“
Sie trat wieder näher und hatte die noch immer heftig blutende Wunde im Visier. Sein Blut war rot, so wie das der Menschen.
„ Gib mir mal die Jodflasche, ich übernehme das hier.“, meinte sie ruhig.
Sie griff nach der Jodflasche, doch er packte sie am Handgelenk.
Erstaunt schaute sie ihn an und leichte Angst stieg in ihr auf. Seine Augen funkelten kurz auf.
„ Ich möchte nur helfen.“, beschwichtigte sie.
Der Griff an ihrer Hand lockerte sich ein wenig, lies sie aber nicht los.
„ Ich kann das alleine.“
„ Hey, du hast mich auch schon ein paar mal zusammen geflickt also darf ich das auch!“, zischte sie und zog die Hand ruckartig weg.
Er lies sie los und seufzte dann. Sein Gesicht nahm einen weicheren Ausdruck an.
„ Na schön.“
Er reichte ihr die Jodflasche und einige Tupfer.
Sie machte sich ans Werk und desinfizierte die Wunde zuerst kräftig mit Jod. Dann nahm sie sich das nötige Verbandszeug von dem Spiegelschrank und ging konzentriert an die Sache.
Er blieb still stehen und beobachtete sie im Spiegel.
„Was ist denn heute Nacht passiert?“, fragte sie leise ohne auf zusehen.
„Wir wollten ein Nest von Taroks säubern. Leider vermehren die sich schneller als wir gedacht haben.“
„ Sind die anderen Vampire schwer verletzt?“
Er seufzte.
„ Einer. Alle anderen haben es einigermaßen gut überstanden. Mehrere kleine Verletzungen so wie meine, das heilt schnell wieder.“
„ Ich habe gesehen wie einige von euch einen Vampir auf einer Trage in eines der Zimmer hier oben gebracht haben.“
Ihre Blicke trafen sich kurz und er fixierte sie, bevor sie sich wieder abwandte.
„ Nun, ja. Michael hat es schwer erwischt.“
„ Wird er wieder?“
„ Ja.“
„ Das ist gut.“
Er zuckte kurz zusammen als sie nochmals Jod in die Wunde goss und es daher kräftig brannte.
„ Gleich fertig.“, beschwichtigte sie.
Zwei Minuten später betrachtete sie zufrieden ihr Werk.
Er drehte sich zur Seite, sodass er den Verband im Spiegel begutachten konnte.
„ Perfekt.“, meinte er zustimmend.
Sie lächelte und trat einen Schritt zurück um die vielen verschmierten Tupfer vom Boden aufzulesen.
„ Ich mach das schon.“
Doch sie kniete bereits am Boden und sammelte fleißig alles ein.
„ Wohin?“
Er deutete auf einen Edelstahlmülleimer.
Sie warf die Tupfer hinein und drehte sich dann wieder zu ihm herum. Wie er so da stand sah er einfach berauschend aus und das Kribbeln auf ihrer Haut breitete sich rasch aus. Sie war erregt, sehr sogar.
„ Nun, danke.“, murmelte er und fasste sich in die Haare. Sie folgte seinen Bewegungen und ihre Augen hefteten sich auf die seinen. Sie könnte endlos in diese Augen starren.
Reglos standen sie da und sahen sich an. Die Luft erwärmte sich merklich um einige Grade und schien förmlich zu knistern.
Er trat ruhig heran bis er direkt vor ihr stand. Sie hielt die Luft an als er ihr sachte mit der rechten Hand über die Wange strich und ihren Körper noch mehr zum vibrieren brachte.
„ Danke.“, hauchte er ihr ins Ohr und sie schloss vor Wonne die Augen.
Er trat wieder von ihr weg und verließ das Bad.
Seline seufzte und fühlte die Wärme mit ihm das Bad verlassen.
„ Es wird bald hell, ich muss leider schlafen.“, erklärte er.
Seline folgte ihm aus dem Bad und knipste das Licht aus.
Er stand vor seinem
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