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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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meiner Lebensaufgabe zu machen, so viele Wichszeitschriften wie möglich zu beschaffen. Ich glaubte nicht, dass die Schule meinen Eltern diesen Zwischenfall melden würde. So was kam öfter vor, und wer möchte einer guten Einkommensquelle schon die Nachricht überbringen, der Filius verbringe den Großteil seiner Zeit an einem 12.000-Pfund-pro-Halbjahr-Internat damit, in schmutzigen Zeitschriften zu blättern und dabei Sackpfeife zu spielen.
    Wenig später hatten wir einen freien Tag, und ich ging in die Stadt und suchte eine Zeitschriftenhandlung auf. Zwanzig Minuten später verließ ich den Laden mit einer Auswahl von nur unter der Ladentheke erhältlichen Publikationen. Außerdem hatte ich mit dem Besitzer eine Vereinbarung getroffen: Er wollte mich mit Zeitschriften beliefern, die ich an meine Mitschüler weiterverkaufen sollte. Den Gewinn würden wir uns teilen. Ich hatte schon immer ein Händchen fürs Finanzielle, vermutlich der Einfluss meines Vaters. Und so verdiente ich mir im Laufe der nächsten Jahre ein hübsches Taschengeld. Hinzu kam, dass ich die Zeitschriften zuerst anschauen und mir einen von der Palme schütteln konnte, bevor ich sie verkaufte. Die besten behielt ich selbst, bewahrte sie in einem Versteck auf, zapfte mir nach Herzenslust Saft ab und verhökerte sie dann weiter. Dabei passte ich immer gut auf, dass sie nicht schmutzig wurden. Niemand bezahlt einen ordentlichen Preis für eine Zeitschrift, deren Seiten zusammenkleben.
    Natürlich war ich nicht der Einzige in diesem Geschäft. Wir tauschten viel, und manchmal brachten Mitschüler auch Blätter mit, die ein Händler in einer Kleinstadt nicht im Sortiment hatte.
    Einmal schleppte ein Junge namens Ducker ein Magazin an, das ihm während eines Italienurlaubs in die Hände gefallen war. Das Zeug war Dynamit, um einiges härter als das, was in England zu bekommen war. Die Mädchen sahen ein wenig verlebt aus, angesichts dessen, dass sie ordentlich rangenommen wurden, kein Wunder. Ducker fragte nach dem höchsten Gebot.
    Ich musste diese Zeitschrift haben. Die Versteigerung verlief ziemlich hitzig, doch die anderen Jungen wussten, wie wild entschlossen ich war. Inzwischen genoss ich einen gewissen Ruf und hatte auch einen Spitznamen – Handarbeiter. Die Zeitschrift kostete mich vierzig Zigaretten und meine heißgeliebte Playboy -Ausgabe vom Oktober 1996, die mit Pamela Anderson.
    Ich gründete mit ein paar anderen Jungs einen Wichsclub, in dem wir Literatur tauschten und Techniken erörterten. Manchmal sahen wir einander auch dabei zu, aber das fand ich nur anfangs interessant, es wurde mir bald zu langweilig. Manche Jungen schlossen sich zu Paaren zusammen, um einander aus der Patsche zu helfen. Das heißt nicht, dass sie schwul waren. Doch wenn man nur unter Jungen ist, kümmert es einen irgendwann nicht mehr, welches Geschlecht die Hand hat, die einem einen runterholt. Ich probierte es ein paarmal aus und stellte fest, dass ich lieber den aktiven Part übernahm als den passiven. Die anderen kriegten es nie richtig hin und wussten nicht, wie fest sie zudrücken oder wo sie hineinkneifen mussten. Mir war solo schon immer lieber. Wir veranstalteten Wettbewerbe in Sachen Geschwindigkeit, Häufigkeit und Spritzweite. Ich gewann fast immer ohne Probleme, mit Ausnahme der zwei Wochen, in denen ich Hirnhautentzündung hatte und nur die halbe Distanz schaffte.
    Nach dem Schulabschluss hatte ich keine Ahnung, was ich mit mir anfangen sollte. Ich hatte zu viel Zeit mit Wichsen verbracht, und darunter hatten meine Prüfungsnoten gelitten. Außerdem wollte ich ungebunden sein. Ich sehnte mich nach der Freiheit, die große weite Welt der Pornografie zu erkunden, die da draußen auf mich wartete. Deshalb brauchte ich ein Einkommen. Verständlicherweise hatte mein Dad keine große Lust, mich zu finanzieren, solange ich nur in meiner Wohnung herumsaß und den Schellenbaum klimperte. Also besorgte er mir eine Stelle in der Londoner Niederlassung seines Unternehmens. Der Chef in London war zwar nicht gerade begeistert von meinem Abschlusszeugnis, doch als Dad ihm versprach, ich würde mich ins Zeug legen, heuerte er mich zur Probe an. Ich war einverstanden, denn ich bin nicht dumm und durchaus fähig, fleißig zu arbeiten, wenn es sein muss. Und damit meine ich nicht nur die Handarbeit. Das einzige Problem war, dass ich im Büro einen Internetzugang hatte. In Wirklichkeit haben wir die Entwicklung des Internets doch der Pornografie und der unersättlichen

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