Die Sextherapie: Roman (German Edition)
multinationalen Konzerns mit Sitz in Singapur. Als ich vierzehn war, schickte er mich auf ein Internat in England. Ich war einsam und hatte das Gefühl, ein Außenseiter zu sein. Dauernd war es bewölkt und regnerisch, und ich vermisste meine Mum sehr. Die Schule kotzte mich an, und es war auch sonst nicht viel geboten. Das alles änderte sich an dem Tag, als mein Freund Stevie eine Zeitschrift mit dem Titel Scharfe Titten, Körbchengröße D einschmuggelte. Nachdem abends das Licht gelöscht worden war, versammelten wir uns mit einer Taschenlampe und der Zeitschrift im Schlafsaal und blätterten sie ehrfürchtig durch. Wir trauten unseren Augen nicht. Vergesst nicht, wir waren eine Horde pickeliger Schuljungen, die den Großteil des Tages mit vor Hormonen platzenden Eiern herumliefen. Meine einzige richtige Wichsvorlage war eine Erinnerung an den letzten Eltern-Besuchstag, als James Morrisons Mum in einem Minirock aus dem Auto gestiegen war, sodass ich kurz ihr Höschen gesehen hatte.
Deshalb hatte die Zeitschrift auf uns dieselbe Wirkung, als setze man ein Kätzchen in ein Zimmer voller Kleinkinder: Alle wollen es streicheln.
Wir nahmen die Zeitschrift abwechselnd mit auf die Toilette. Die meisten Jungen waren in dreißig Sekunden zurück, grinsten übers ganze Gesicht und wirkten sehr erleichtert. Dann beschäftigten sie sich mit anderen Dingen. Ich sorgte dafür, dass ich als Letzter an die Reihe kam, denn ich wollte nicht gestört werden. Der Junge, der vor mir dran gewesen war, reichte mir die Zeitschrift mit einem Zwinkern und meinte: »Entschuldige, dass Seite 17 schmutzig geworden ist. Ich habe sie saubergemacht, so gut ich konnte.«
Zitternd vor Aufregung setzte ich mich auf den Klodeckel und schlug die erste Seite auf. Dann las ich sämtliche Bildunterschriften und sah mir jedes Mädchen gründlich an. »Das ist Samantha, 19, aus Croydon. Samantha tanzt gerne, ist kontaktfreudig und unterstützt Mr. Bush und Mr. Blair und unsere tapferen Jungs, die in den Krieg ziehen. Ihre Pistolen sind geladen, und sie ist immer schussbereit.«
Samanthas politische Einstellung war mir eigentlich herzlich egal, aber schussbereit war ich auch. Also griff ich in meine Hose und holte meinen Schwanz heraus. Darin hatte ich schon Erfahrung, denn schließlich war ich fünfzehn und hatte es natürlich schon öfter gemacht. Doch diesmal war es anders. Jetzt hatte ich Samantha, die Pistolen im Anschlag. Ich fing an, mir einen runterzuholen. Eigentlich wollte ich mir Zeit lassen und das Gefühl auskosten, doch die Bilder waren zu viel für mich, und es dauerte nicht lange, da gab ich einen Schuss quer durch die Kabine auf die Tür ab.
Allerdings war ich noch längst nicht fertig. An diesem Tag stand Rugby-Training auf dem Programm, und einen mageren Hänfling wie mich würde niemand vermissen. Deshalb hatte ich den ganzen Nachmittag für mich, das nutzte ich weidlich aus, indem ich bei jedem Foto eines dickbusigen Mädchens den Kaspar schnäuzte. Gegen Ende wurde es immer schwieriger, und außerdem wurde ich allmählich wund. Um hart zu bleiben, legte ich mir ausgeklügelte Phantasien zurecht, was ich mit den Mädchen machen würde. Bei einer stellte ich mir vor, dass sie meinen Penis küsste. Bei einer anderen malte ich mir aus, wie ich mich auf sie legte und das tat, was eben so ablief, wenn es einem gelang, ein Mädchen abzuschleppen. Ich würde sie dazu bringen, mich zu befriedigen, wie ich es selbst gerade tat.
Ich war gerade beim letzten Bild angelangt, und ich war kurz vor dem Orgasmus und bearbeitete meinen armen, misshandelten Schwanz, da ging die Tür auf und jemand kam herein. Weil ich fast so weit war, wollte ich unbedingt fertig werden, und machte weiter. Im nächsten Moment hörte ich eine Stimme.
»Wer ist da drin? Bist du es, Bala?«
Ich hatte nicht vor zu antworten, hobelte weiter und versuchte, mich auf meine Phantasie zu konzentrieren, die sich um Bridget in einem knappen Bikini drehte.
Endlich kam die Erlösung. Das Sperma spritzte nicht mehr aus mir heraus, sondern tröpfelte nur noch wie ein defekter Trinkbrunnen. Als ich mich an den Spülkasten lehnte und aufblickte, sah ich den Kopf von Mr. Blake, unserem Chemie- und Physiklehrer, über die Tür ragen. Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf, sobald ihm klar wurde, was ich da trieb.
Die Zeitschrift wurde selbstverständlich beschlagnahmt. Stevie forderte Ersatz, aber ich hatte ohnehin schon beschlossen, es – zumindest an dieser Schule – zu
Weitere Kostenlose Bücher