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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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Lust der Menschheit auf sexuelle Reize zu verdanken. Vergesst das kluge Gerede über Kommunikation, Bildung und Demokratisierung unseres Planeten. Es sind nicht die Teilzeitsurfer im Silicon Valley, die den Laden am Laufen halten, sondern die Einhand-Artisten in Millionen von Schlafzimmern rund um die Welt. Ich stieß auf eine pornografische Schatztruhe, und wenn man weiß, wo man suchen muss, ist das meiste davon auch noch kostenlos. Ich war im siebten Himmel.
    Allerdings ist das schon einige Jahre her, und zu Hause hatte ich nur ein Modem. Das hieß, dass es eine Ewigkeit dauerte, hoch aufgelöste Fotos von Mädchen mit dicken Titten herunterzuladen. Oft bis zu einer Minute pro Brust. Videoclips oder Filme brauchten manchmal Stunden. Der Himmel weiß, wie viele Stunden ich damit vergeudete, dazusitzen und auf meinen Vierzehn-Zoll-Monitor zu starren, bis sich endlich streifenweise das Bild aufbaute, immer in der Hoffnung, das Mädchen würde wirklich so rattenscharf sein, wie die Bildüberschrift versprach. Meistens wurde ich enttäuscht. Doch das Jagdfieber, irgendwann auf etwas wirklich Schmutziges zu stoßen, sorgte dafür, dass ich weitermachte.
    Im Büro hingegen gab es ADSL, was viel schneller war, wenn auch noch um einiges langsamer als das heutige Breitband. Das bedeutete sechs bis sieben Titten pro Minute. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Schon am dritten Tag riskierte ich immer wieder einen kurzen Blick, denn ich fand den bloßen Gedanken an die jungen, straffen Körper, die, nur ein paar Mausklicks entfernt, im großen Internet zur Verfügung standen, schier unerträglich. Ich wartete, bis ich allein im Zimmer war, öffnete die schmutzigsten Seiten, die ich finden konnte, und frönte meiner Leidenschaft. Das Problem war nur, dass ich dabei hart wurde und immer wieder auf der Toilette verschwinden musste, um die Tasten zu klimpern. Falls die Polizei je auf den Gedanken kommen sollte, besagte Toilettenkabine mit einer blauen Lichtquelle à la CSI zu untersuchen, würde meine DNA das Ding zum Leuchten bringen wie Blackpool.
    Also fragte ich meinen Chef, ob er etwas dagegen hätte, wenn ich abends Überstunden machte. Er wirkte zwar ein wenig überrascht, war jedoch einverstanden. Klar war er einverstanden. Spitze, dachte ich. Jetzt kann ich die ganze Nacht hier sitzen und es mir zur perversesten Pornografie der Welt selbst besorgen, und mein Chef freut sich auch noch darüber. Ich stieß auf einige tolle Sachen. Dinge, die ich mir nur erträumt, und solche, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Habt ihr je eine Frau mit zwei Fäusten im Arsch gesehen? Oder einen Zwerg, der eine Riesin fickt? Habt ihr euch je überlegt, wie wirklich dicke Leute Sex haben? Oder worauf schwule Transsexuelle stehen? Nun, ich habe mir alles angeschaut. Sicher findet ihr so etwas schäbig und denkt, wir sollten diese Leute bemitleiden, statt sie auszubeuten. Aber sie machten es schließlich vor der Kamera. Und was tat ich? Ich beobachtete sie dabei auf einem winzigen Bildschirm. Krüppel und Spinner hatten mehr echten Sex als ich. Doch das störte mich nicht. Ich war nur ein Außenstehender, der Zeuge wurde, wie andere ihre seltsamen Gelüste auslebten.
    Und ich wichste dabei, was das Zeug hielt.
    Ich hielt buchstäblich fünf Nächte durch, bis man mir auf die Schliche kam. Mein Plan hatte nämlich den Haken, dass ich nichts erledigt bekam, während unsere Toilettenpapiervorräte sichtlich schrumpften. Also überprüfte die IT-Abteilung die Internetverläufe und kam schnell dahinter, was ich da trieb.
    Aus irgendeinem Grund wollte der Chef mich in flagranti erwischen, vermutlich, damit ich freiwillig ging, ohne ihm Ärger zu machen. Und so stand er spätnachts plötzlich hinter mir und räusperte sich, als ich mir gerade vor dem Bild einer Frau, die so gelenkig war, dass sie den Kopf zwischen die Beine stecken, auf der anderen Seite wieder herausschauen und sich selbst den Hintern lecken konnte, den Zapfen polierte.
    Diesmal erfuhr mein Dad von meinem Lebenswandel. Mein Chef ließ sich immerhin so weit erweichen, ihm das Bild, das ich mir angeschaut hatte, nicht genauer zu beschreiben. Das Seltsame ist, dass es mir nicht einmal peinlich war. Jeder besorgt es sich, auch wenn es keiner zugibt. Gut, niemand möchte andere dabei beobachten oder spaziert bei einer Party herein und meint: »Hey, ratet mal, vor wessen Foto ich gestern Nacht gewichst habe?« Aber es passiert. Warum es also an die große Glocke

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