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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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beschmiert.
    Nach diesem Erlebnis schwor ich dem beiläufigen Sex ab und nahm mir vor, mir ein nettes, normales Mädchen zu suchen. Aber schon eine Woche später wurde ich wieder rückfällig und entjungferte eine Siebzehnjährige auf dem Küchentisch ihrer Eltern.
    Da machte auf einmal etwas Klick. Ich fuhr nach Hause, wo ich drei Stunden lang weinte und dann meinen Dad anrief. Er kam sofort zu mir. Obwohl ich ihn drei Jahre lang nicht gesehen hatte, hielt er mir keine Standpauke. Eigentlich hatte ich mit einer Gardinenpredigt gerechnet, doch er nahm mich nur in die Arme. Es war zwar eine steife Umarmung, aber immerhin. Er meinte, ich solle mir keine Sorgen machen. Er habe mit einem Freund telefoniert, der Arzt sei, und wenn ich einverstanden sei, würde er dafür sorgen, dass mir geholfen wurde. Ich sagte zu und, also, da bin ich.
    Ich weiß, dass ich in der Lage bin, eine feste Beziehung zu führen. Schließlich hatte ich ja so eine Art Beziehung mit Lena und später auch mit Gloria und war beide Male glücklich. Wenn ich Single war und eine Frau nach der anderen durchvögelte, war ich hingegen ziemlich schlecht drauf. Ich bin mir nur einfach nicht sicher, wie ich es anfangen soll. Wie soll ich mich verhalten? Wie soll ich verhindern, dass ich wieder der werde, der ich war? Versteht ihr, was ich meine?

17
     
    Cians Geschichte wurde mit mitfühlendem Gemurmel und einer liebevollen Umarmung von Cheryl aufgenommen. Shelley war wie vor den Kopf geschlagen. Einerseits wäre sie gern das Aupair-Mädchen gewesen und hätte es sich so richtig von hinten besorgen lassen, andererseits läuteten nach Cians Bericht in ihr sämtliche Alarmglocken. Der junge Mann hatte offensichtlich große Probleme. Er wollte zwar Hilfe, um sich wieder in den Griff zu bekommen, aber er war ein bekannter Rockstar und führte ein Leben, das ihm diesen Weg sicherlich nicht erleichtern würde. Er befand sich schon das zweite Mal in stationärer Behandlung, und wenn man den Statistiken glauben konnte, würde es nicht das letzte Mal sein.
    Nach einer Weile beklommenen Schweigens wies Cian mit dem Daumen zur Tür.
    »Ich verhungere. Mittagessen?«
    Er und Larry rannten los und versuchten dabei, einander ein Bein zu stellen. Die anderen folgten. Shelley verließ den Raum als Letzte. Sie legte sich bereits die Geschichte zurecht und schrieb sie in Gedanken nieder, bevor sie sie in der Nacht mit den Daumen in das elektronische Gehirn des BlackBerry eingeben würde.
    Draußen vor der Tür traf sie Verity und Will, die auf dem Flur standen. Will war verärgert und drohte der Therapeutin mit dem Finger.
    »Ich möchte Ihnen sagen, dass ich jetzt endgültig genug habe«, schimpfte er. »Welchen Sinn hat es, hier zu sitzen, sich Tag für Tag diesen Dreck anzuhören und idiotische Übungen zu machen, vor denen sich die Hälfte der Gruppe drückt?« Er fing Shelleys Blick auf. »Shelley, Sie sind doch ein kluges Mädchen. Ich merke Ihnen an, dass Sie während dieser Sitzungen ein Lachen unterdrücken müssen. Sie finden sicher auch, dass sie ein Witz sind, oder?«
    »Will, bitte beruhigen Sie sich«, erwiderte Verity. »Es ist meine Aufgabe, mir Ihre Bedenken bezüglich des Kurses anzuhören, aber es gibt einen geeigneten Zeitpunkt und Ort für derartige Diskussionen. Warum kommen Sie nicht nach der Mittagspause in mein Büro, damit wir darüber sprechen können?«
    Will streckte die Hand nach Shelley aus, wie um zu sagen: Warum unterstützen Sie mich nicht?
    »Passen Sie auf, Will«, meinte Shelley. »Ich denke, Sie sollten diesmal auf Verity hören. Unternehmen Sie einen Spaziergang, und schnappen Sie ein bisschen frische Luft. Sie müssen einen klaren Kopf haben, um eine solche Entscheidung zu fällen.«
    Enttäuscht ließ Will die Hände sinken. Seine Augen weiteten sich, sodass er aussah wie ein getretener Welpe. Shelley wusste, dass er sie als Verbündete betrachtete und dass er sich von ihr verraten fühlte. Er marschierte davon.
    »Danke, Shelley«, sagte Verity. »Sie haben sehr besonnen reagiert.« Mit diesen Worten verschwand auch sie. Shelley verzog das Gesicht. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich über Veritys Lob freuen sollte, denn sie hatte durchaus Verständnis für Wills Ansichten. Außerdem hatte Verity einen Tonfall angeschlagen, der klang, als habe Shelley eigentlich die geistige Reife eines Beaujolais nouveau. Hatte sie etwa mit Galloway über Shelleys kleinen Auftritt geredet?
    Sie ging weiter zum Speisesaal und stieß, als sie um

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