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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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Shelley sich umgezogen hatte und sich auf den Weg machte. Eine Weile saß sie in ihrem Zimmer und überlegte, woher Gavin wohl wusste, dass sie hier war. Sie nahm ihr BlackBerry heraus und schrieb eine E-Mail.
    Briony Binns, hast du Gavin erzählt, dass ich hier bin?
    Als es an der Tür klopfte, schob Shelley das Telefon rasch unter ihr Kopfkissen. Die Klinke wurde heruntergedrückt, und Verity kam herein, ohne auf ein »Herein« zu warten.
    »Ich hoffe, die kleine Auseinandersetzung vorhin hat Sie nicht allzu sehr verstört, Shelley.«
    »Nein, überhaupt nicht«, sagte sie. »Mir ist klar, dass es in Gruppen wie dieser zuweilen zu Spannungen kommt. Insbesondere nach ein paar Tagen, wenn die Leute anfangen, die... nun... die Sache, von der sie abhängig sind, zu vermissen.«
    Verity nickte. »Und wer war der Mann, mit dem Sie auf dem Flur gesprochen haben?«
    »Mein Bruder«, entgegnete Shelley mit fester Stimme. Offenbar glaubte Verity ihr.
    »Also gut«, meinte Verity und blickte sich im Zimmer um, als sähe sie es zum ersten Mal. »Die anderen sind am Pool. Warum gehen Sie nicht auch hin?«
    Als sie den Raum verließ, piepste das BlackBerry. Panisch schaute Shelley zur Tür, sie rechnete damit, dass Verity, ein triumphierendes Funkeln in den Augen, zurückkehren würde. Doch zum Glück hatte sie nichts bemerkt. Nachdem Shelleys Herz wieder langsamer schlug, holte sie das BlackBerry heraus.
    Nein, natürlich nicht. Wofür hältst du mich? Gavin ist in die Redaktion gekommen, um dich zu besuchen. Ich habe beobachtet, wie er mit Freya sprach. Du fehlst mir.
    »Rennen verboten, Larry!«, hörte Shelley Verity rufen. »Und ziehen Sie sich eine Badehose an.«
    Angesichts der Mühe, die man sich in der Klinik machte, um jegliche sexuelle Versuchung aus dem Weg zu räumen, erschien es Shelley ziemlich leichtsinnig, eine Horde Sexsüchtiger in knapper Badebekleidung herumspazieren zu lassen. Es war, als mistete man die Küchenschränke eines Abnehmwilligen aus und beseitigte sämtliche Dickmacher – nur um ihm die Broschüre eines Pizza-Bestellservices und eine Kreditkarte zu überreichen. Vermutlich fand die Klinikleitung, dass gesunder, altmodischer Sport heimlichem Gefummel unter Wasser einen Riegel vorschieben würde.
    Shelley gab sich Mühe, nicht auf Cians straffen Bauch zu schauen. Als sie sich umdrehte, sah sie, wie der muskulöse Cliff die zierliche Cheryl aus dem Wasser hob. Kurz fragte sie sich, wie es wohl sein mochte, mit den Fingernägeln über seine kräftigen Rückenmuskeln zu fahren.
    Sie sprang am tiefen Ende des Pools ins Wasser und schwamm in Rekordzeit eine Bahn. Am anderen Ende angekommen, wendete sie, stieß sich mit gesenktem Kopf und ausgestrecktem Arm ab und kraulte zurück. Auf halbem Wege prallte sie mit jemandem zusammen, also, genauer gesagt, mit zwei Jemanden. So plötzlich bedrängt, wich sie zurück und stellte fest, dass sie sich an Cliffs Schulter festhielt. Cheryl hatte zufällig oder absichtlich ihre Beine mit Shelleys verschlungen und legte ihr den Arm um die Taille, damit sie nicht unterging. »Kann nicht schwimmen«, keuchte sie und umfasste Shelleys linke Brust.
    »Hey, was ist da los?«, rief Verity. »Auseinander.«
    Shelley runzelte die Stirn, musste dann aber grinsen, als Cliff beide Frauen umfasste und sie so weit aus dem Wasser hob, dass ihre Oberkörper zu sehen waren. »Ich rette nur diese Damen, Verity. Nichts Sexuelles dabei.«
    Als Shelley die verschränkten Arme am tiefen Ende des Beckens auf den Beckenrand stützte, um sich auszuruhen, kamen Will und Mick Galloway herein. Beide waren voll bekleidet.
    »Will hat Ihnen etwas zu sagen«, verkündete der Arzt, worauf Stille einkehrte.
    Will räusperte sich. »Wissen Sie, ich möchte mich für meine Einstellung und meine Drohung, die Therapie abzubrechen, entschuldigen. Inzwischen verstehe ich, dass wir ein Team sind und dass ich Sie unterstützen muss, wenn ich von Ihnen unterstützt werden will. Das war’s eigentlich schon.« Er lächelte verlegen.
    »Gut gemacht, Kumpel«, rief Cian.
    »Hört, hört«, fügte Shelley hinzu. »Willkommen zu Hause, Will.« Er grinste ihr dankbar zu und setzte sich auf einen Liegestuhl. Als Shelley sich umdrehte, stellte sie fest, dass Cliff anscheinend nicht begeistert war von Wills Sinneswandel. Vermutlich hatte er sich schon darauf gefreut, das Zimmer für sich allein zu haben.
    Auch Abigail erschien ein wenig später. Auf Shelleys fragenden Blick reagierte sie mit einem Achselzucken.

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